Der 99Fire-Films-Award (Eigenschreibweise 99FIRE-FILMS AWARD) ist ein Kurzfilm-Wettbewerb, der seit 2009 in Berlin stattfindet. Die Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz müssen in 99 Stunden einen 99-sekündigen Kurzfilm[1] zu einem vorgegebenen Thema produzieren.[2] Eine Jury aus Produzenten, Regisseuren, Schauspielern und Filmschaffenden kürt die Sieger in den 3 Kategorien[3] Bester Film, Beste Kamera und Beste Idee. Darüber hinaus gibt es einen Publikumspreis. Das Preisgeld für den besten Film beträgt EUR 9.999, in den beiden anderen von der Jury bewerteten Kategorien jeweils EUR 999.[4][5][6] Die Preisträger werden alljährlich im Rahmen einer Gala im Berliner Admiralspalast ausgezeichnet. Die besten 99 Teilnehmer sind seit 2015 berechtigt am 99Talent-Campus teilzunehmen und sich für das Förder- und Produktionsprogramm des Campus99 zu bewerben. In den ersten 7 Jahren haben mehr als 10.000 Teilnehmer an dem Wettbewerb teilgenommen. Im Jahr 2015 waren 3.421 Teilnehmer registriert. Anders als bei Filmfestivals üblich treten die Einsender die Rechte an einer kommerziellen Verwertung ihrer Filme an den Veranstalter oder von ihm gewählte Dritte ab.[7]
Der 99Fire-Films-Award wird durch Sponsoren aus Wirtschaft und Industrie finanziert. Die Höhe des Sponsorings liegt im sechsstelligen Euro-Bereich. Initialsponsor des Awards war der Industrieverband Feuerverzinken e. V., der in den Jahren 2009 und 2010 als Hauptsponsor den Wettbewerb ermöglichte.[19]
Kritik
In der Vergangenheit gab es Kritik an den Teilnahmebedingungen, wonach die Rechte der eingesendeten Filme an 99 Films Deutschland übertragen werden müssen. 99 Films Deutschland kann die übertragenen Rechte an Dritte zur kommerziellen Auswertung weiter übertragen. Der Teilnehmer selbst darf seinen Film nicht kommerziell verwerten: Daher verzichtet der Einsender darauf, den Film an Dritte für eine kommerzielle Verwertung zu lizenzieren oder sonst kommerziell auszuwerten.[20] Nur die Nichtkommerzielle Verwertung und Verbreitung ist den Einsendern gestattet.
In einem bei YouTube unter Creative Commons Lizenz veröffentlichten Filmbeitrag zum Wettbewerb 2012 wird diese Praxis thematisiert und kritisiert.[21] Seine rasche virale Verbreitung führte dazu, dass der Clip am 7. Februar 2012 von der Welt Kompakt zum beliebtesten YouTube-Video des Tages bestimmt, solidarisch auf diversen Filmfestivals gezeigt und im Internet breit diskutiert[22][23][24] wurde. Zum Wettbewerb 2013 wurde die AGB dann zugunsten der Teilnehmer etwas angepasst, sodass nicht erfolgreiche Teilnehmer die kommerziellen Verwertungsrechte nach einem Jahr ab Preisverleihung wieder für sich beanspruchen können.
Das Wettbewerbsthema 2018 hieß Ich liebe es und die Zusatzaufgabe war die Integration eines McDonalds-Moments oder eines McDonalds-Produkts. Diese Übernahme des Werbeclaims und die Notwendigkeit, McDonalds in den Film einzubauen, führte zu Unmut und Boykattaufrufen bei Teilen der Filmemacher, die am Award teilnehmen wollten.[25] Dennoch haben auch 2018 über 3.000 Filmemacher ihre Produktionen eingereicht.[26]