Bei Kriegsbeginn war sie eine von sechs Panzer-Divisionen, die bis dahin aufgestellt worden waren.
1939–1940
Polenfeldzug
Die 4. Panzer-Division nahm am Angriffskrieg gegen Polen teil, wo sie gleich zu Beginn der Kämpfe von einer polnischen Kavallerie-Brigade gestellt und geschlagen wurde (Schlacht bei Mokra). Anfang September 1939 erreichte sie als erster Verband den Rand der polnischen Hauptstadt Warschau. Ihre dortigen Angriffsversuche wurden zurückgeschlagen. Dabei und in der Schlacht an der Bzura erlitt die Division erhebliche Verluste.[2] Anschließend wurde sie für den Westfeldzug an den Niederrhein verlegt.
Westfeldzug
Nach dessen Ende wurde das Panzer Regiment 36 im Rahmen der Umgliederung der Panzer-Divisionen an die 14. Panzer-Division abgegeben.[1]
Während der Schlacht im Kursker Bogen (Juli 1943) wurde sie im Abschnitt der 9. Armee im Rahmen des XXXXVII. Panzerkorps zum Durchbruch in Richtung auf Tepolje angesetzt. Nach dem deutschen Rückzug aus dem Frontbogen von Orel wurde die Division der 2. Armee unterstellt und verteidigte im Raum Brjansk am Desna-Abschnitt.[3]
1944–1945
Im allgemeinen Rückzug im Jahr 1944 ging die Division wieder über Gomel, und Prypjat auf Bobruisk zurück. Danach kämpfte sie im Frühjahr 1944 im Rahmen der 4. Panzerarmee beim LVI. Panzerkorps im Raum Kowel.
Am 6. Juni verließ ein Transport mit 21 neuen Jagdpanzern IV für die Panzerjäger Abteilung 49 der Division das Heereszeugamt.[4]
An Angehörige der 4. Panzer-Division wurden u. a. 84 Ritterkreuze und mehr als 18.000 Eiserne Kreuze verliehen; sie galt damit als „höchstdekorierte“ Division des Heeres.
Der Historiker Christian Hartmann weist in seinem Werk Wehrmacht im Ostkrieg darauf hin, dass die Verleihung eines Orden nicht nur „militärische Tugenden wie Einsatzbereitschaft, Kameradschaft der Tapferkeit“ dokumentiert, sondern auch aufgrund der zugrunde liegenden Kampfhandlungen „Gewalt, Vernichtung sowie Grenz- und Extremerfahrungen, manchmal sogar Verbrechen“ repräsentiert.[5]
Kriegsverbrechen
Der Historiker Christian Hartmann stellte in seiner 2009 veröffentlichten Habilitationsschrift fest, dass die Führung der 4. Panzer-Division 1941/42 direkte Aufrufe zum Judenmord erließ.[6] In einem Divisions-Tagesbefehl vom Oktober 1941 steht: „Gegenüber dem Juden gilt für den deutschen Soldaten das Wort von Hermann Löns: Not kennt kein Gebot: Sla tot, sla tot!“[7] Am 10. Februar 1942 hieß es in der Tagesparole: „Jüdische Zivilisten und Partisanen gehören nicht in die Gefangenenlager, sondern an den Galgen!“[8]
Rolf Stoves: Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände 1935-1945. Nebel Verlag, Eggolsheim 2003, ISBN 3-89555-102-3.
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band2: Die Landstreitkräfte 1–5. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973, ISBN 3-7648-0871-3.
↑ abcdeGeorg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 1. Die Landstreitkräfte 1–5, 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-0871-3; S. 242 f.
↑Adrian Wettstein: Die Wehrmacht im Stadtkampf 1939–1942. Ferdinand Schöningh, Paderborn, 2014. S. 76f.
↑Schramm: OKW-KTB, Kriegsgliederung Band I S. 1140, Band II, S. 733.