Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C
Bis Ende der 1960er-Jahre war keine erfolgreiche Synthese des scheinbar simpel darzustellenden Moleküls beschrieben. Obwohl längerkettige, komplexere 1,4-Diine zuvor bereits erfolgreich dargestellt wurden[4], schlugen versuchte Synthesen ausgehend von Natriumacetylid[5] mit Propargylbromid[6] oder von Acetylen-Grignard mit Propargylbromid und Kupfer(I)-chlorid fehl[7] und es wurde meist 1,3-Pentadiin als Umlagerungsprodukt erhalten.[1]
Die erfolgreiche Isolation in geringen Mengen gelang durch Reaktion des Propargylbromids mit dem zum entsprechenden Normant-Cuprat umgesetzten Acetylen-Grignard (Einsatz von Kupfer(I)-chlorid) in THF mit, gegenüber vorherigen Syntheseversuchen ergänzter, anschließender Flash-Destillation und GLC des Destillats.[1][2]
Eine verbesserte Synthesemethode wurde 1979 durch Verkruijsse und Hasselaar veröffentlicht. Dabei wurde Kupferchlorid durch Kupfer(I)-bromid sowie Propargylbromid durch Propargyltosylat[8] ersetzt. Bei niedrigeren Reaktionstemperaturen und weniger Nebenprodukten wurde das Alkin nach mehrschrittiger Extraktion erhalten. Hierdurch wurde nach den Publikationsautoren das Problem umgangen, dass das Lösungsmittel THF und die Zielverbindung sehr ähnliche Siedepunkte haben.[2]
Auch entsteht die Verbindung bei der exothermen Reaktion des Ethynylradikals mit Allen. Diese Reaktion ist hauptsächlich für die Astrochemie von Interesse.[11][12][13]
Eigenschaften
Bei Raumtemperatur verfärbt sich die Substanz von einer farblosen in eine gelbliche Flüssigkeit, allerdings ist eine Lagerung verdünntler Lösungen bei 0 °C für mehrere Wochen möglich.[1]
Während bei 1,4-Pentadien die sp2-Hybridisierung zu einem Bindungswinkel von 120° zwischen der Einfach- und der Doppelbindung führt, liegt in 1,4-Pentadiin ein 180°-Winkel wegen der sp-Hybridorbitale vor. Die beiden Dreifachbindungen in 1,4-Position destabilisieren sich nach einer weiteren Studien gegenseitig um 3,9 kcal · mol−1 gegenüber, als Grund wurde eine mögliche Abstoßung der p-Orbitallappen nahe dem sp3-hybridisierten Kohlenstoffatom postuliert.[14] Nach einer QCSID(T)-Rechnung ist das Alkin gegenüber 1,3-Pentadiin um 25 kcal · mol−1 destabilisiert.[15]
Obgleich mittels Mikrowellenspektroskopie keine neben dem Dipolmoment von 0,516 D keine starken Verzerrungen gegenüber dem idealen Tetraederwinkel beobachtet wurden, sind insgesamt drei verschiedene Ionisationsenergien für das π-System berichtet worden.[16]
↑Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
↑H. Taniguchi, I. M. Mathai, S. I. Miller: Synthesis and spectral properties of 1,4- and 1,3-pentadiynes. In: Tetrahedron. Band22, 1966, S.867–878, doi:10.1016/0040-4020(66)80058-3.
↑Michael M. Haley, Bluegrass Biggs, Will A. Looney, Robert D. Gilbertson: Synthesis of Alkenyl- and Alkynylcyclopropenes. In: Tetrahedron Lett.Band36, Nr.20, 1995, S.3457–3460, doi:10.1016/0040-4039(95)00634-O.
↑Fangtong Zhang, Seol Kim, Ralf I. Kaiser: A crossed molecular beams study of the reaction of the ethynyl radical (C2H(X2Σ+)) with allene (H2CCCH2(X1A1)). In: Phys. Chem. Chem. Phys.Band11, 2009, S.4707–4714, doi:10.1039/B822366A (Open access).
↑F. Stahl, P. v. R. Schleyer, H. F. Schaefer III, R. I. Kaiser: Reactions of ethynyl radicals as a source of C4 and C5 hydrocarbons in Titan’s atmosphere. In: Planet. Space Sci.Band50, 2002, S.685–692, doi:10.1016/S0032-0633(02)00014-4.
↑Fabien Goulay, Satchin Soorkia, Giovanni Meloni, David L. Osborn, Craig A. Taatjes, Stephen R. Leone: Detection of pentatetraene by reaction of the ethynyl radical (C2H) with allene (CH2=C=CH2) at room temperature. In: Phys. Chem. Chem. Phys. Band13, 2011, S.20820–20827, doi:10.1039/C1CP22609F.
↑Donald W. Rogers, Nikita Matsunaga, Frank J. McLafferty, Andreas A. Zavitsas, Joel F. Liebman: On the Lack of Conjugation Stabilization in Polyynes (Polyacetylenes). In: J. Org. Chem.Band69, Nr.21, 2004, S.7143–7147, doi:10.1021/jo049390o.
↑Nils Hansen, Stephen J. Klippenstein, James A. Miller, Juan Wang, Terrill A. Cool, Matthew E. Law, Phillip R. Westmoreland, Tina Kasper, Katharina Kohse-Höinghaus: Identification of C5Hx Isomers in Fuel-Rich Flames by Photoionization Mass Spectrometry and Electronic Structure Calculations. In: J. Phys. Chem. A. Band110, Nr.13, 2006, S.4276–4388, doi:10.1021/jp0569685.
↑Robert L. Kuczkowski, Frank J. Lovas, R. D. Suenram: The microwave spectrum, structure and dipole moment of 1,4-pentadyine. In: J. Mol. Struct.Band72, 1981, S.143–152, doi:10.1016/0022-2860(81)85014-4.
↑Arthur J. Ashe III, Woon-Tung Chan: Preparation of 2-substituted arsabenzes. In: J. Org. Chem.Band44, Nr.9, 1979, S.1409–1413, doi:10.1021/jo01323a010.