Łosino ist der nordwestliche Grenzpunkt des Park krajobrazowy Dolnia Słupia (Landschaftsschutzpark Untere Stolpe), der sich in südöstlicher Richtung bis nach Bytów(Bütow) hinzieht.
Geschichte
Lossin war ein altes von PuttkamerschesLehen. 1419 kaufte es Lorenz Swenz Puttkamer von Woczaeus Janitz. Bis 1908 ist es in demselben Stamm vererbt worden. 1712 verpfändete Georg Ewald von Puttkamer Lossin und Anteil Kublitz an den Oberstleutnant Christian von Lettow. 1727 kam Lossin wieder in den Besitz der Familie Puttkamer.
Im Jahre 1784 hatte Lossin: 1 Vorwerk, 9 Kossäten und 1 Schulmeister bei insgesamt 20 Feuerstellen (Haushalten).[1]
Der letzte Besitzer auf Lossin war Maximilian von Puttkamer von 1914 bis 1929. Nach seinem Tod 1929 verkaufte die Witwe es zur Versiedlung.
Im Jahre 1939 zählte der 685 Hektar große Ort 346 Einwohner in 86 Haushaltungen. Im gleichen Jahr bestanden 51 bäuerliche Betriebe, dazu eine 60 Morgen große Edelpelztierfarm, in der Sumpfbiber, Chinchillakaninchen und Silberfüchse gehalten wurden.[2]
Am Abend des 7. März 1945 wurde Lossin von sowjetischen Panzern besetzt. Anschließend wurde die Region zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. Nach einiger Zeit kamen Polen in das Dorf und drängten die Einwohner aus ihren Häusern und Gehöften. Die Bewohner wurden vertrieben. Das Dorf wurde in Łosino umbenannt und ist heute ein Teil der Gmina Kobylnica im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1989 Woiwodschaft Stolp).
Kirche
Vor 1945 waren die Einwohner von Lossin fast ausschließlich evangelischer Konfession, im Jahre 1925 hatte das Dorf zwei Bewohner katholischer Konfession (0,7 v. H.). Das Dorf gehörte mit der Filialgemeinde Kulsow (heute polnisch Kuleszewo) und den anderen eingepfarrten Orten Kunsow (Kończewo), Sagerke und Sanskow (Zajączkowo) zum Kirchspiel Zirchow im Kirchenkreis Stolp-Stadt im Ostsprengel der KirchenprovinzPommern in der Kirche der Altpreußischen Union. Zum Pfarrsprengel gehörten 1940 insgesamt 1819 Gemeindeglieder. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Siegfried Finkbein.
Im Jahre 1817 befand sich die Lossiner Schule in einem Rauchhaus, das gleichzeitig die Wohnung des Lehrers beherbergte. 1835 wurde ein neues Schulhaus errichtet. 1932 unterrichtete in der einstufigen Volksschule ein Lehrer 42 Schulkinder. Letzter deutscher Lehrer vor 1945 war Berthold Witt.
Heino Kebschull: Heimatreisen in den Kreis Stolp nach Klein Nossin und Groß Nossin 1976 bis 2008 und nach . . .Lossin . . . im Jahre 2006. S. 84 ff.
Einzelnachweise
↑Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 979–980, Nr. 81.
↑96. Lossin. Stolper Heimatkreise (PDF; 0,5 MB). Primärquelle: E. Reinfeldt: Ein Besuch der Edelpelztierfarm in Lossin. In: Unser Pommerland, 1931, Heft 10, S. 394–396. Abgerufen am 21. September 2024.