Óscar Sevilla

Óscar Sevilla (2013)

Óscar Miguel Sevilla Ribera (* 29. September 1976 in Ossa de Montiel bei Albacete) ist ein spanischer Radrennfahrer.

Karriere

Sevilla wurde 1998 Profi beim spanischen Radsportteam Kelme-Costa Blanca. Im Jahr 2001 gelang ihm der Durchbruch mit dem Gewinn der Nachwuchswertung der Tour de France 2001, die er auf dem siebten Gesamtrang beendete. Im Herbst dieses Jahres wurde er Zweiter der Vuelta a España. Bei der Vuelta a España 2002 belegte er Platz vier.

Nach einem Jahr beim schweizerischen Team Phonak Hearing Systems wechselte Sevilla 2005 als Helfer vom Jan Ullrich zum deutschen T-Mobile-Team. Er beendete die Tour de France 2004 als 24. und unterstützte dabei den später wegen Doping disqualifizierten Ullrich, der als Dritter klassiert wurde.

Am Morgen des 30. Juni 2006 wurde Sevilla zusammen mit Jan Ullrich und dessen Betreuer Rudy Pevenage von der Teamleitung von T-Mobile suspendiert, er konnte daher nicht bei der Tour de France 2006 antreten. Zur Suspendierung kam es aufgrund neuer Fakten im Dopingskandal Fuentes. Sevilla und Ullrich hatten eine Verstrickung stets geleugnet. Die spanische Justiz hatte jedoch Dokumente übergeben, die nach Auskunft der T-Mobile-Leitung ernste Zweifel am Wahrheitsgehalt der Unschuldsbeteuerungen der beiden Fahrer ließen.[1] Am 21. Juli wurde Ullrich und Sevilla gekündigt.[2]

Nachdem im Oktober 2006 vom spanischen Verband bis auf weiteres die Ermittlungsverfahren gegen die verdächtigten Radsportler eingestellt wurden,[3][4] erhielt Sevilla zu Beginn der Saison 2007 einen Vertrag bei Professional Continental Team Relax-Gam.

2008 und 2009 fuhr er für das US-amerikanische Team Rock Racing. Anfang 2010 wechselte Sevilla, der in Kolumbien lebt, zu einem kleinen kolumbianischen Team. Im August 2010 wurde er bei der Vuelta a Colombia positiv auf ein Präparat getestet, das das Blutvolumen steigert, und wurde vom Weltradsportverband Union Cycliste Internationale (UCI) daraufhin suspendiert.[5] Nachdem der spanische Radsportverband Sevilla für sechs Monate bis zum 21. Februar 2012 sperrte, rief die UCI im November 2011 den Court of Arbitration for Sport (CAS) mit dem Ziel an, die Regelsperre von zwei Jahren zu verhängen.[6] Der CAS erhöhte die Sperre im Mai 2012 auf 12 Monate und erkannte alle Erfolge ab der Kolumbienrundfahrt 2010 ab.[7]

Nach Ablauf seiner Dopingsperre fuhr Sevilla weiterhin für kolumbianische Teams und konnte 2012 die Vuelta Mexico sowie 2013 und 2014 die Vuelta a Colombia gewinnen. Außerdem gewann er 2017 mit der Gesamtwertung der Madrid-Rundfahrt zum ersten Mal seit 2007 ein internationales Rennen auf dem europäischen Kontinent.

Erfolge

1999
2001
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
  • Kolumbien Kolumbianische Meisterschaft – Mannschaftszeitfahren
  • eine Etappe und Punktewertung Vuelta a Colombia
2017
2018
2019
2021
2022
2023

Grand-Tour-Platzierungen

Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Teams

Einzelnachweise

  1. radsport-news.com vom 30. Juni 2006: T-Mobile suspendiert Ullrich und Sevilla
  2. radsport-news.com vom 21. Juli 2006: http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_39642.htm
  3. radsport-news.com vom 18. Oktober 2006: Spanischer Verband will Verfahren einstellen
  4. radsport-news.com vom 25. Oktober 2006: Auch Sevilla hofft auf ein Comeback
  5. radsport-news.com vom 16. September 2010: UCI suspendiert Sevilla wegen Dopingverdachts
  6. cyclingnews.com vom 10. November 2011: UCI to appeal Sevilla's six-month doping ban
  7. a b c d revistamundociclistico.com vom 16. Mai 2012: El TAS falla caso Oscar Sevilla: Debe cumplir sanción hasta septiembre próximo. Aceptados argumentos de la defensa
Commons: Óscar Sevilla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien