Im Altenglischen ist er der Vorgänger des heutigen th, wie in mother. Er war austauschbar mit Þ und wurde im Mittelenglischen von der Buchstabenkombination th verdrängt.
Im Isländischen heißt er eð oder edh (gesprochen: [ɛð]) und hat dieselbe Qualität wie im Altenglischen. Er wird in Transkriptionen mit dh wiedergegeben. Im heutigen Sprachgebrauch ersetzt man ihn, sofern er auf der Tastatur oder im Zeichensatz nicht verfügbar ist, durch ein einfaches d.
Im Färöischen heißt er edd und kommt nur als Kleinbuchstabe ð vor (außer wenn ein Wort durchgehend in Kapitalen geschrieben wird, wie auf Landkarten und Firmenlogos), da er nur innerhalb und am Ende eines Wortes stehen kann. Die mögliche Transkription ist d. Er ist in der Regel stumm oder markiert je nach Vokalumgebung einen Gleitlaut [j], [v] oder [w], vor r selten auch den Verschlusslaut [g], nimmt aber nie die Qualität des englischen oder isländischen Dentallauts an.
Buchstabieren
Laut DIN 5009 ist beim Buchstabieren der Buchstabe Ð/ð mit dem speziellen Ansagewort „Island“ gefolgt von dem Ansagewort für „D“ laut der verwendeten Buchstabiertafel anzusagen, also „Island Düsseldorf“ bzw. „Island Delta“.[1]
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Buchstabe Đ von dem damals an der Südslawischen Akademie in Zagreb tätigen serbischen Sprachwissenschaftler Đuro Daničić in das lateinische Alphabet des Kroatischen und Serbischen eingeführt. Er trat an die Stelle der Buchstabengruppen dj oder gj, um den Buchstaben Ђ ђ des serbischen kyrillischen Alphabetes auch in lateinischer Schrift mit einem einzigen Zeichen wiedergeben zu können. Gegen die Kritik am ungewöhnlichen Erscheinungsbild des neuen Buchstabens verwies Daničić darauf, dass es diesen auch im Altnordischen gebe. Der entsprechende Kleinbuchstabe sieht allerdings anders aus als das kleine eth. Der südslawische Buchstabe bezeichnet auch keinen stimmhaften dentalen Frikativ, sondern eine stimmhafte palatale Affrikate. Falls die Wiedergabe von Đ oder đ nicht möglich ist, wird es im Südslawischen durch Dj bzw. dj ersetzt.
Dieser Buchstabe kommt in mehreren afrikanischen Sprachen vor, ist ein Buchstabe des Afrika-Alphabets und wird als solcher als „afrikanisches D“ bezeichnet.
Auf Windows-Tastaturen wird das Ð (eth) bei gedrückter Alt-Taste mit folgenden Ziffernfolgen erzeugt:
Großbuchstabe Ð: Alt + 209 bzw. Alt + 0208
Kleinbuchstabe ð: Alt + 208 bzw. Alt + 0240
Unter X11
Unter X11, also z. B. bei Linux, gibt es mehrere verschiedene Möglichkeiten, das Eth einzugeben. Ohne dass besondere Keymaps geladen sind, stehen unter Xorg 7.6 zur Nutzung: