Die zum Hochelaga-Archipel gehörende Insel ist rund sechs Kilometer lang und bis zu 600 Meter breit. Der Chenal Le Moyne, ein Seitenarm des Sankt-Lorenz-Stroms, trennt die Île Notre-Dame von der Île Sainte-Hélène; der Schifffahrtskanal des Sankt-Lorenz-Seewegs bildet die Begrenzung zum benachbarten Longueuil. Der Name der Insel erinnert an die Société Notre-Dame de Montréal, unter deren Leitung das Fort Ville-Marie entstand, aus der sich die Stadt Montreal entwickelte.[1]
1963 erhielt die Stadt den Zuschlag zur Austragung der WeltausstellungExpo 67 und bestimmte die Île Sainte-Hélène als Zentrum des Ausstellungsgeländes. Um noch mehr Platz für die zahlreichen Bauwerke und Pavillons zu schaffen, schüttete man das Aushubmaterial – mehrere Millionen Tonnen Gestein und Erdreich – der damals im Bau befindlichen Metro im Sankt-Lorenz-Strom auf. Das Gebiet war zuvor ein Watt gewesen.
1975 wichen die meisten Gebäude auf der Insel der Regattastrecke für die Ruder- und Kanuwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 1976. Im Jahr 1980 war die Insel Schauplatz der Gartenbauausstellung Floralies. Die Pavillons von Frankreich, Québec, Jamaika, Kanada und Tunesien blieben erhalten.[2] Der französische Pavillon beherbergt heute das Casino de Montréal, das größte Kasino Kanadas. Auf der Insel befindet sich der Circuit Gilles-Villeneuve, eine Automobilrennstrecke, auf der seit 1978 der Große Preis von Kanada der Formel 1 durchgeführt wird.