Die Stadt liegt in den Sudeten im Tal des Goldbachs im Zuckmanteler Bergland auf einer Höhe von 416 m über dem Meeresspiegel, etwa 55 km nordwestlich von Troppau. Östlich der Stadt erhebt sich die Bischofskoppe (890 m). Die Stadt war eines der Zentren des frühen schlesischen Goldbergbaus.
Geschichte
Erste Nachrichten über Cucmantl stammen aus dem Jahre 1222, als Markgraf Vladislav Heinrich von Mähren, ein Bruder des böhmischen Königs Ottokar I. Přemysl, den Ort in einem Streit mit dem Breslauer Bischof Lorenz wegen des Goldes besetzte. 1306 erhielt Zuckmantel durch Herzog Nikolaus I. von Troppau das Magdeburger Stadtrecht verliehen.
Zwischen 1540 und 1562 erlebte der Bergbau einen Aufschwung. Es wurde der Heilige Drei Könige Stolln mit einer Länge von sechs Kilometer bis nach Ziegenhals vorgetrieben. 1590 und 1591 sind in dem Stolln zwei Goldstufen von 1,3 beziehungsweise 1,8 kg gefunden worden, die Kaiser Rudolf II. erhielt.
Der Goldbergbau blühte aber nur bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt durch Hexenprozesse berüchtigt, die mindestens 85 Opfer forderten. Für die Verbrennung soll ein spezieller Backofen errichtet worden sein. Der berüchtigte spätere Hauptinquisitor der Hexenprozesse von Groß Ullersdorf, Heinrich Boblig, trieb zuvor in Zuckmantel sein Unwesen.
Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Stadt durch ihre Leinwandproduktion wieder bekannt, verarmte jedoch immer mehr. Während der Schlesischen Kriege erfolgten mehrfach Kämpfe in der Gegend. Am 14. März 1741 fielen die Preußen in die Stadt ein, plünderten und brannten über 300 Häuser nieder. Nach der Eroberung Schlesiens wurde Zuckmantel zur Grenzstadt, das benachbarte Ziegenhals fiel 1742 an Preußen. 1759 kam es bei der Stadt zwischen Preußen und Österreich zu einigen Gefechten, von denen das heftigste am 17. November 1759 stattfand. Im Bayerischen Erbfolgekrieg trafen die Kriegsparteien am 14. Jänner 1779 zwischen Rosenthal und der Bischofskoppe aufeinander.
1847 wurde ein Kurbetrieb errichtet, der Anschluss an die Eisenbahn erfolgte 1896 mit der Einweihung der Strecke von Niklasdorf. 1871 wurde Lerchenfeld/Skřivánkov eingemeindet. Die Stadt Zuckmantel hatte am 1. Dezember 1930 4473 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 4358 Einwohner.
1948 wurde für die Stadt die Ortsbezeichnung Zlaté Hory (tschechisch für „Goldene Berge“) eingeführt. Die Siedlung Skřivánkov wurde 1959 im Zuge eines polnisch-tschechischen Gebietsaustausches gegen Krasów (Schubertskrosse) an Polen abgetreten und gehört heute unter dem Namen Skowronków zu Głuchołazy (Ziegenhals). Bis 1996 gehörte die Stadt zum Okres Bruntál (Bezirk Freudenthal).
Die Stadt Zlaté Hory besteht aus den Ortsteilen Dolní Údolí (Niedergrund), Horní Údolí (Obergrund), Ondřejovice (Endersdorf), Rejvíz(Reihwiesen), Rožmitál (Rosenthal), Salisov (Salisfeld) und Zlaté Hory (Zuckmantel).[6] Zu Zlaté Hory gehören zudem die Ansiedlungen Antonínov (Antonihaus), Javorná (Latzdorf), Jelení Dvůr (Harneghof), Na Samotě (Fleischerhof), Nový Dvůr (Neuhof), Ryžoviště (Schmidtdörfel), Starý Rejvíz (Alt Reihwiesen) und Strážovice bzw. Srncov (Königsberg).
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Dolní Údolí, Horní Údolí, Ondřejovice v Jeseníkách, Rejvíz und Zlaté Hory v Jeseníkách.[7]
In der Nähe der Stadt befinden sich die Ruinen der Burgen Edelstein und Leuchtenstein (Leuchtenštejn), letztere befindet sich auf der Bischofskoppe. In der Stadt besteht ein Bergbaumuseum. In der Rochuskapelle befindet sich ein Diorama, das an die Schlacht vom 14. Jänner 1779 erinnert.
Südlich von Zlaté Hory befindet sich am Výr die Maria-Hilf-Wallfahrtstätte. 1973 wurde diese gesprengt und nach der Samtenen Revolution neu aufgebaut. Am früheren Hotel Sonne erinnert noch heute eine Gedenktafel an die hier geborene Mutter des Komponisten Franz Schubert, Frau Elisabeth Vietz.
Faustin Ens: Das Oppaland, oder der Troppauer Kreis, nach seinen geschichtlichen, naturgeschichtlichen, bürgerlichen und örtlichen Eigenthümlichkeiten. Band 4: Ortsbeschreibungen der Fürstenthümer Jägerndorf und Neisse österreichischen Antheils und der Mährischen Enclaven im Troppauer Kreise. Gerold, Wien 1837, S. 281–288 (reader.digitale-sammlungen.de).
Josef Pfitzner: Geschichte der Bergstadt Zuckmantel in Schlesien bis 1742. Mit besonderer Berücksichtigung der Stadt- u. Bergrechtsgeschichte. Verlag der Stadtgemeinde Zuckmantel, Zuckmantel 1924.
Viktor Wolff: Siebenhundertjahrfeier der freien Bergstadt Zuckmantel. Die Stadt in den Festtagen und eine Rückschau auf die jüngere Ortsgeschichte. 1224–1924. Festschrift zur 700 Jahrfeier der Stadt Zuckmantel und eine Rückschau auf die jüngere Ortsgeschichte. Verlag der Stadtgemeinde Zuckmantel, Zuckmantel 1924.
Alfons Nowack: Burgen und Kapellen, Berge und Wälder der Neustädter und Zuckmantel Gegend. Verlag der Neustädter Zeitung, Neustadt 1928.
Albert Sauer: Unvergessene Heimat Zuckmantel. Ein Gedenkbuch zur 750-Jahrfeier seiner Geschichte. 1224–1974. Bommer, Miesbach 1974.
Julius Graw: Die Stadt Zuckmantel / Kreis Freiwaldau und Umgebung in der Sudetenkrise 1938. Runge, Cloppenburg 2004, ISBN 3-926720-30-1.
Heimatgruppe für den ehemaligen Gerichtsbezirk Zuckmantel e. V.: Zuckmantel. Mit den Dörfern Hermannstadt, Endersdorf, Obergrund, Niedergrund und Reihwiesen. Ein Heimatbuch. Heimatgruppe Zuckmantel, Bietigheim-Bissingen 1995.
Lothar Kausch, Gustav Reinelt, Josef Kutzer: Zuckmantel und sein Gerichtsbezirk. Ein Bildband von Land und Leuten. Heimatgruppe Zuckmantel, Bietigheim-Bissingen 2004, ISBN 3-931843-09-2.
Joanidis Sotiris: Zlaté Hory v Jeseníkách. Letopisy. Sotiris Joanidis – Rula, Zlaté Hory 2004, ISBN 80-902929-4-1.
Adolf Schrenk: Maria Hilf. Bilder der bewegten Geschichte einer Wallfahrtsstätte am Rande des Altvatergebirges, bei Zuckmantel (Österr.-Schlesien) Ostsudetenland, jetzt Tschechien. Selbstverlag, Weilersbach 2005.
Petr Hruban, Jan Kotris, Vladimír Vranka, Josef Večeřa, Pavel Zlínský: Zlatohorské podzemí. = Zlatohorskie podziemie. = Zlaté Hory Untergrund. = The underground of Zlaté Hory. Lukeš, Olomouc 2011, ISBN 978-80-87419-16-8.
↑Faustin Ens: Das Oppaland, oder der Troppauer Kreis, nach seinen geschichtlichen, naturgeschichtlichen, bürgerlichen und örtlichen Eigenthümlichkeiten. Band 4: Ortsbeschreibungen der Fürstenthümer Jägerndorf und Neisse österreichischen Antheils und der Mährischen Enclaven im Troppauer Kreise. Gerold, Wien 1837, S. 282 (reader.digitale-sammlungen.de).