Nachdem Anfang der 1990er Jahre der deutsche Konzertveranstalter Norbert Mandel Mitglied und schliesslich Chef des Schweizer Vereins Zack geworden war, beschloss dieser, vom bisherigen Konzept der Veranstaltung von Konzerten an verschiedenen Locations Abstand zu nehmen und einen festen Ort zu suchen. 1994 wurde die ehemalige Container-Lagerhalle in der namensgebenden Kraftwerkstrasse 7 im Industriegebiet in Pratteln zu einer Konzertlocation umgebaut.[1] Im November 1994 fanden hier erste Konzerte, darunter der Spencer Davis Group und von Slayer und Machine Head, statt.[1][2][3]
Die Halle fasst 1600 Besucher und kann für kleinere Veranstaltungen mit Trennwänden auf eine Kapazität von 400 Besuchern verkleinert werden, wobei dem Mini-Z7 eine separate Bühne mit eigener Licht- und Tontechnik zur Verfügung steht.[3][4]
Der Verein Zack wurde zwischenzeitlich aufgelöst, das Z7 wird nun vom gleichnamigen Verein Z7 Konzertfabrik betrieben, dem Norbert Mandel vorsteht.
1997 bewilligte der Kanton Basel-Landschaft einen Zuschuss von 270'000 Franken für den Ausbau der Infrastruktur.[5]
2005 ging die zuvor angemietete Halle, die 120'000 Franken Miete im Jahr kostete, vollständig in den Besitz der Z7 Konzertfabrik über, und das Z7 kommt seither ohne öffentliche Gelder aus.[2][5][6]
Von ca. 2007 bis 2017 verlegte das Z7 mit dem Z7 Magazin (ursprünglich Z7 Live Magazin) eine eigene Zeitschrift, die an mehreren Orten und per Abo kostenlos erhältlich war und zuletzt eine Auflage von 20'000 Exemplaren hatte.
2016 beschäftigte das Z7 13 Festangestellte und 73 Nebenerwerbs-Beschäftigte.[7]
Im Juli 2021 verkündete das Z7, den Betrieb per Ende 2022 voraussichtlich einzustellen und danach an einen anderen Standort zu verlagern, da fälligen umfassenden Sanierungsarbeiten eine ungewisse Parkplatzsituation entgegenstand, die sich seit Jahren nicht klären liess.[6][8] Der Umbau des Z7 solle etwa neun bis zwölf Monate in Anspruch nehmen, rund drei Millionen Franken kosten und nur in Angriff genommen werden, wenn eine langfristige Lösung für den gestiegenen Anreiseverkehr gefunden werden könne.[9]
Schon 2014 hatten die Betreiber des Z7 einen Umzug (auch in andere Gemeinden in der Schweiz oder Deutschland) in Aussicht gestellt, sollte auf dem benachbarten Grundstück wie geplant ein Baumarkt entstehen und die bisher kaum genutzte Kraftwerkstrasse damit zur belebten Durchfahrtstrasse werden.[10] Norbert Mandel hätte jenes Grundstück auch gerne selbst für Parkplätze und eine Erweiterung des Z7 erworben.[11]
Im April 2022 verkündete das Z7, in den nächsten beiden Monaten probeweise die Parkplätze eines nahegelegenen Einkaufszentrums nutzen zu dürfen, was das Problem beheben könnte.[12][13] Im September teilte das Z7 mit, dass diese Lösung für die nächsten fünf Jahre fortbestehen und das Z7 deshalb nicht zum Ende des Jahres schliessen wird.[14]
2014 und 2016 wurde das Z7 in Leserabstimmungen des Metal Hammer jeweils auf Platz 5 der besten Metal-Locations gewählt.[16][17] Dasselbe Magazin nannte das Z7 «Musikers Liebling» und schätzte, dass Musiker, die zu ihren Lieblings-Clubs befragt werden, zu 80 Prozent das Z7 nennen.[2]
2015 war das Z7 als erster Schweizer Club für den Live-Entertainment-Award in der Kategorie «Bester Club» nominiert.[18]
Konzerte
Zum 25-jährigen Jubiläum im November 2019 zählte das Z7 insgesamt über 2500 Konzerte und rund 1,4 Mio. Besucher, im Jahr 2019 alleine waren es 120'000 Besucher.[3][19] Etwa 16 Prozent der Gäste kommen aus Deutschland und Frankreich, der Rest zumeist aus der Schweiz.[2]
Seit 2015 werden unter dem Label Z7 Summer Nights Open Air im Sommer regelmässig Open-Air-Konzerte auf dem Vorplatz des Z7 organisiert, die bis zu 2800 Zuschauer erlauben.[3][20]
Im Juni 2022 fand mit den Z7 Wild Dayz wieder ein mehrtägiges Festival nach dem Konzept der Metal Dayz statt, das ursprünglich schon für 2021 angekündigt worden war.[21] Mit dabei waren u. a. Amorphis, Anti-Flag, Battle Beast und Coroner.
Mitschnitte von Auftritten im Z7 finden sich als Einzel-Tracks auf Alben diverser Musiker (z. B. Manowar – Hell on Stage Live und Hell on Earth Part III, Nightwish – From Wishes to Eternity oder Tiamat – The Scarred People), auch der Videoclip zu Fatal Command von Pänzer wurde im Z7 gedreht.[1]
Komplett oder zu grossen Teilen im Z7 aufgenommene Livealben und -videos sind etwa:
Der Verein Z7 Konzertfabrik organisiert auch Konzerte an anderen Locations, insbesondere im Amphitheater von Augusta Raurica in Augst[3][20] und im Bierhübeli in Bern,[4] von 2010 bis 2013 auch in der Galery Music Bar in Pratteln.[23]