Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.
Die Farben von Zöschen sind Weiß-Blau.
Sehenswürdigkeiten
Gedenktafel für die „Franzosenbraut“
Der Gutsverwalter Louis Staufer erschoss 1833 die zwanzigjährige Tochter Louise des Gutsbesitzers Lorenz Dieck aufgrund einer tragischen Liebe, scheiterte aber beim anschließenden Selbstmord. Im Zuchthaus schrieb er das Gedicht „Geduldig trag ich alle Leiden“[6], welches später vertont und zum Volkslied wurde. Eine Gedenktafel zur Erinnerung an den Vorfall wurde 1999 am Oberhof angebracht. Das Erbbegräbnis Dieck, angelegt im Jahr 1833, mit dem Grab der Tochter befindet sich auf dem Zöschener Friedhof und steht unter Denkmalschutz.
Dieck'sche Villa und Park
Die denkmalgeschützte Dieck'sche Villa, von Georg Dieck erbaut, ist ein im Stil der italienischen Renaissance bemerkenswertes, aber derzeit (Stand 2021) sanierungsbedürftiges Bauwerk. Sie ist umgeben von den Resten eines von Georg Dieck 1880 gestalteten Landschaftsparks, dem Brandenstein-Dieck-Park.
Bockwindmühle in Zscherneddel
Weiterhin stehen u. a. unter Denkmalschutz
das 1823 errichtete Rathaus mit klassizistischer Fassadengliederung, Krüppelwalmdach, Dachreiter und Wetterfahne am Dorfanger, das heute als Wohnhaus dient,
der Oberhof oder Brandensteinscher Hof, ein historischer Adelssitz und bis ins 19. Jahrhundert im Besitz der Familie Brandenstein,
der rechteckige Dorfanger mit nahezu vollständig erhaltener rahmender Bebauung und einem Kriegsdenkmal für die Kriege 1864, 1866 und 1870/71,
das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof, ein ursprünglich für die Gefallenen des 1. Weltkrieges 1923 geschaffenes Denkmal, das für die Opfer des Zweiten Weltkriegs ergänzt wurde.
Zöschen liegt am Radweg „Alte Salzstraße“, der über 25 km von Merseburg (Saaleradweg) bis zur A 9 und von der Landesgrenze zu Sachsen bis nach Leipzig reicht. Er führt vorbei an den renaturierten Tagebaurestlöchern „Wallendorfer See“ und „Raßnitzer See“. Ferner geht der Ökumenische Pilgerweg (Jakobsweg) durch Zöschen.
Kulturelle Höhepunkte
Ein kultureller Höhepunkt im dörflichen Leben ist das jährliche „Kuchenessen“ (14 Tage nach Pfingsten), ein Heimat- und Volksfest, welches seit Jahrhunderten stattfindet.
Gedenkstätten
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, im April 1945, wurde im Ort ein Arbeitserziehungslager errichtet für hunderte Häftlinge, die in LeunaZwangsarbeit verrichteten. Ein Ehrenfriedhof mit Gedenkstein erinnert an 500 Häftlinge, die bei Luftangriffen und wegen unmenschlicher Bedingungen umgekommen sind. Ein Gedenkstein der Republik Italien trägt zweisprachig die Inschrift: „Zum steten Gedenken an ihre hier ruhenden Gefallenen“.
Auf dem Friedhof befindet sich das gemeinsame Grab für elf am 4. November 1944 gefallene Flaksoldaten.
Edward Sulek, Konrad Szumiński: Erinnerungen eines polnischen Zwangsarbeiters : Nr. 10.433 - AEL Zöschen - 1944 – 1945. tredition, Hamburg 2021, ISBN 978-3-347-25232-5.