Die Kiellegung fand 1986 in Leningrad auf der Werft Baltisches Werk statt. Seit 1856 werden auf dieser Werft an der Newa große Seeschiffe gebaut.[2] Die Yamal wurde infolge des Zusammenbruchs der Sowjetunion erst im Jahr 1992 fertiggestellt. Ursprünglich sollte sie die Schifffahrtswege im Nordpolarmeer freihalten, allerdings wird sie, bedingt durch die politischen Veränderungen, anders genutzt als geplant – nämlich unter anderem als Expeditionsschiff ins Nordpolargebiet.
Die Yamal zählt mit 75.000 PS Maximalleistung nach wie vor zu den stärksten Eisbrechern der Welt. Die Yamal hat eine doppelte Außenhülle. Die äußere Hülle ist an den Stellen, die regelmäßig mit Eis in Kontakt kommen, bis zu 48 mm, ansonsten 25 mm stark. Zwischen der äußeren und der inneren Hülle befindet sich Wasserballast. Das Schiff kann bis zu fünf Meter dickes Eis brechen, vereinzelt wurden schon neun Meter dicke Eisschollen gebrochen.
Das Brechen geschieht nicht mittels Durchpflügen per Schraubenleistung, sondern dadurch, dass mit dem verstärkten Bug auf das Eis aufgefahren wird, um es durch das bloße Gewicht des Rumpfes zu spalten. Der Vorgang wird bei Bedarf durch große Düsen unterhalb der Wasserlinie am Bug unterstützt, welche bis zu sechs Kubikmeter Heißwasser pro Sekunde ausstoßen, um das Eis zu erweichen. Diese Düsen werden ebenfalls von der Leistung der Reaktoren gespeist.
Anmerkungen
Die Yamal und ihre Schwesterschiffe benötigen zwingend kaltes Meerwasser zur Kühlung ihrer Atomreaktoren, eine Verlegung in die Antarktis wäre somit aufgrund der tropischen Gewässer um den Äquator herum nicht möglich. Mit frischen Brennstäben kann die Yamal theoretisch bis zu fünf Jahre operieren, ohne einen Hafen anlaufen zu müssen. 86 Sensoren, die über das ganze Schiff verteilt sind, überwachen ständig die Radioaktivität an Bord.
Die Yamal war das zwölfte Schiff (außer diversen militärischen U-Booten) überhaupt, das den Nordpol erreichte.