Xue Qikun, auch Qi-Kun, (* 1963 in China) ist ein chinesischer experimenteller Festkörperphysiker.
Xue studierte Physik an der Universität Shan-Dong (Bachelor 1984) und promovierte 1994 an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Als Post-Doktorand war er am Materialforschungsinstitut (IMR) der Universität Tōhoku und war Gastprofessor an der North Carolina State University. 1999 wurde er Professor am Institut für Physik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und ab 2005 an der Universität Tsinghua, war dort 2010 bis 2013 Vorsitzender der Physikfakultät und Dekan der School of Sciences und ist dort seit 2013 Vizepräsident für Forschung. 2020 wurde er Präsident der Southern University of Science and Technology (SUSTech). Er ist Direktor des State Key Lab of Quantum Physics.
2013 gelang ihm die Entdeckung des zuvor vorhergesagten anomalen Quanten-Hall-Effekts (QAH) in einem magnetischen topologischen Isolator.[1] Er hat quantisierte Werte der Leitfähigkeit wie beim Quanten-Hall-Effekt und tritt auch ohne äußeres magnetisches Feld auf (deshalb der Zusatz anomal; beim klassischen Hall-Effekt entspricht das der schon von Hall gemachten Beobachtung, dass der Hall-Effekt in ferromagnetischen Materialien viel größer ist). Die Werte hängen von topologischen Eigenschaften der Bandstruktur ab.[2]
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt. Das ist die übliche Reihenfolge im Chinesischen. Xue ist hier somit der Familienname, Qikun ist der Vorname.