Xavier de Maistre stammt nicht aus einer Musikerfamilie, sondern verliebte sich als 9-Jähriger in seine Lehrerin, die auch Harfe unterrichtete. So begann er am Konservatorium seiner Heimatstadt Harfe zu spielen. Bald wurde sein außergewöhnliches Talent offenbar und er vervollständigte seine Ausbildung bei Jaqueline Borot und Catherine Michel in Paris. Gleichzeitig studierte er auf Wunsch seiner Eltern, die seiner Musikerlaufbahn vorerst noch skeptisch gegenüberstanden, Politikwissenschaft am Institut d’études politiques de Paris und später auch an der London School of Economics, schloss dieses Fach aber, als sich seine Karriere als Musiker abzuzeichnen begann, nicht ab.
De Maistre ist als Solist bemüht, die Harfe und die Literatur für dieses Instrument bekannter zu machen, indem er einerseits Werke für Harfe unbekannter Komponisten zur Aufführung bringt, andererseits auch bekannte Stücke, die ursprünglich nicht für Harfe gedacht waren, nach den Klavierauszügen spielt bzw. diese bei Bedarf für die Harfe adaptiert. So gibt es von ihm beispielsweise eine Bearbeitung der sinfonischen Dichtung Die Moldau von Bedřich Smetana und des Concierto de Aranjuez, des berühmten Gitarrenkonzerts von Joaquín Rodrigo. Sein Album Moldau. The romantic solo album (Sony 2015) nimmt sich große Orchesterwerke als Solobearbeitung für die Harfe vor.[2]
Xavier de Maistre ist mit einer Musikerin verheiratet und hat eine Tochter.
Dokumentation
Xavier de Maistre und die Harfe. Regie: Beatrix Conrad, NDR, Deutschland, 44 Minuten, 2020