Wizards of OS, kurz WOS, war eine in Berlin von 1999 bis 2006 viermal stattfindende Konferenz. Ihr Thema war das Potenzial von PC und Internet, Open Source, Open Content, freier Kommunikation und offener Kooperation bei der Schaffung von Wissen und die Wissensordnung digitaler Medien im Allgemeinen.
Die Konferenz war interdisziplinär angelegt und wollte „eine Plattform für eine Begegnung von ‚harten‘ Technikwissenschaften und ‚weichen‘ Kultur- und Sozialwissenschaften, von Hackern und Anwälten, Geschäftsleuten und Künstlern, Aktivisten und Politikern“ bieten[1]. So zog sie regelmäßig Prominente aus der Open-Source-Welt an. Zu den Referenten auf der WOS zählten Rechtsexperten und Informatiker, aber auch Journalisten und zahlreiche Künstler und Vertreter von Menschenrechts- und Entwicklungshilfeorganisationen.
Neben Vorträgen und Workshops gab es stets auch ein Rahmenprogramm mit Konzerten, Kunstausstellungen und Filmvorführungen, Keysigning-Partys und Preisverleihungen. An der HU Berlin veranstaltete Grassmuck mehrere Begleitseminare[2][3], die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig veranstaltete im Nachgang zur ersten Konferenz ein WOS-Symposium, der Kunstverein Hamburg und die Volksbühne Berlin jeweils WOS-Workshops mit Konferenzteilnehmern.[4][3] Wizards of OS war schon im Voraus als vierteilige Konferenzreihe geplant, jedoch kurzfristiger als letztendlich durchgeführt. So war die zweite Auflage ursprünglich schon für September 1999 im ZKM Karlsruhe geplant.[5][6]
Der Name an sich ist eine Verballhornung von Wizard of Oz. Das „OS“ im Namen steht für Operating Systems (und nicht, wie oft vermutet „Open Source“). Der veranstaltende Verein mikro e. V. befasst sich seit 1998 mit diesen, das Thema Freie Software wurde erst spät in die Planungen zu einer Veranstaltung zu „Betriebssysteme[n] von technischen und von sozialen Systemen“ aufgegriffen.[3]
Veranstaltungen
1999
Wizards of OS – Offene Quellen und Freie Software vom 16. bis zum 17. Juli 1999 im Haus der Kulturen der Welt in Berlin war die erste Veranstaltung in Deutschland, die sich der Kultur, der Philosophie, der Politik und der Ökonomie freier Software widmete.[7]
Richard Stallman stellte das Konzept einer freien Enzyklopädie vor, das er später als GNUPedia startete.[6] In der Konferenz fand auch das Projekt Oekonux seinen Ursprung, das es sich zur Aufgabe gesetzt hat, zu untersuchen, welche Potentiale freie Software hat, die herrschenden politischen und ökonomischen Strukturen grundlegend zu ändern.
2001
Die zweite Auflage fand unter dem Motto Offene Kulturen & Freies Wissen vom 11. bis zum 13. Oktober 2001 wieder im Haus der Kulturen der Welt statt.[9]
WOS3 (The Future of the Digital Commons) fand vom 10. bis zum 12. Juni 2004 im Berliner Congress Centrum und vier weiteren Veranstaltungsorten in Berlin statt.
Im Rahmenprogramm der Konferenz fand u. a. die Auslandspremiere des ersten Spielfilms unter CC-Lizenz, CH7, statt.
2006
WOS4 – Information Freedom Rules fand vom 14. bis zum 16. September 2006 in der Columbiahalle und vier weiteren Veranstaltungsorten in Berlin statt. Thematische Schwerpunkte waren Autorschaft und Kultur, Ökonomie und Arbeit, sowie Regeln und Werkzeuge der Freiheit.[13]