Das Wachstum der Wirtschaft lag 2006 bei 2,2 % (IWF), 2011 bei 4 %, 2016 bei 10,8 %. In den Jahren 1992–2002 waren es durchschnittlich 4,3 % pro Jahr. Nach der Ebolaepidemie und dank des Bauxitbooms betrug das Wachstum 2016 bis 2019 durchschnittlich 8,1 %.[3][4][5]
Landwirtschaft
Trotz guter natürlicher Bedingungen ist die Landwirtschaft wenig produktiv, weil die meist kleinbäuerlichen Familienbetriebe mit rudimentären, traditionellen Bewirtschaftungsmethoden arbeiten. Auch die Brandrodung ist noch weit verbreitet. Weniger als 5 % des Bodens werden aktiv bebaut. Die Nahrungsmittelerzeugung reicht daher nicht für den Eigenbedarf aus.
Wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse, die in den Export gehen, sind Kaffee, Palmöl, Bananen, Ananas, Kakao und Baumwolle. Der Nahrungsmittelexport macht nur etwa 2 % der Exporte Guineas aus.
Auch die Fleischproduktion reicht für den Eigenbedarf nicht aus. Der Fischfang hingegen gewinnt immer größere Bedeutung und erreicht inzwischen Mengen von bis zu 100.000 Tonnen pro Jahr.
Bergbau
Nur wenige afrikanische Länder haben so viele Bodenschätze wie Guinea. Sie erbringen etwa 85 % (2004) der Exporterlöse des Landes.
Diamanten: Die Diamantvorkommen werden auf einige hundert Millionen Karat geschätzt, von denen ca. 30 Millionen nachgewiesen sind. Sie liegen vor allem in Waldguinea und werden sowohl von kleinen Unternehmen als auch von großen Industrieunternehmen wie De Beers abgebaut.
Eisenerz: Guinea verfügt über große, unerschlossene Eisenerzvorkommen. In den Simandou-Bergen im Osten des Landes befindet sich die größte Eisenerzlagerstätte der Welt von 2.25 Milliarden Tonnen auf einem Gebiet von 1.500 km² Fläche, die 1996 entdeckt wurde. Der Eisengehalt beträgt etwa 62 bis 66 %. Die guineische Regierung verkaufte die Abbaurechte nacheinander an verschiedene ausländische Investoren, unter der Bedingung, dass diese eine 650 km langen Eisenbahnstrecke zur Erschließung und einen Tiefwasserhafen bei Matakong zur Verladung des Eisenerzes bauen, was insgesamt bis zu 20 Mia Dollar kosten würde. Aufgrund von Korruption, Misswirtschaft, Ebolakrise und tiefem Stahlpreis kam es bisher nicht zur Verwirklichung des Projektes.[14] Seit 2014 werden die Abbaurechte von der chinesischen Firma Chinalco gehalten.[15][16][17][18][19]
Gold: Gold aus Guinea wurde bereits im 17. Jahrhundert in London geschätzt und Münzen daraus geprägt. Diese wurden als „Guineas“ bezeichnet. Zwischen 1929 und 1958 bezog die Kolonialmacht Frankreich aus Guinea offiziell 1 Million Unzen Gold.
Uran: Im August 2008 gab die Regierung bedeutende Uranvorkommen in der Nähe von Firawa im Süden des Landes bekannt.[20]
Industrie und Energiewirtschaft
Die industrielle Produktion wächst jährlich um 7–8 %.
Wichtigste Export-Partner waren 2011: Chile 24,6 %, Spanien 9,2 %, Russland 7,5 %, Indien 5,2 %, Deutschland 5,2 %, Irland 5,1 %, USA 5,0 % sowie die Ukraine mit 4,4 %. Wichtigste Exportprodukte sind Bauxit, Aluminium, Gold, Diamanten, Kaffee, Fisch und landwirtschaftliche Produkte. 2011 wurden Waren im Wert von 1,433 Milliarden US-Dollar exportiert.
Wichtigste Import-Partner waren 2011: China 13,2 %, Niederlande 8,1 % und die USA mit 5,4 %. Wichtigste Importwaren sind Erdölprodukte, Metalle, Maschinen, Transportmittel, Textilien, Getreide und andere Lebensmittel. 2011 wurden Waren im Wert von 2,106 Milliarden US-Dollar importiert.[27]