Winsum (anhörenⓘ/?) war eine Gemeinde in den Niederlanden, Provinz Groningen. Sie hatte am 30. September 2018 eine Einwohnerzahl von 13.557. Ihre Gesamtfläche betrug 102,53 km². Die Gemeinde fusionierte zum 1. Januar 2019 mit Bedum, De Marne sowie Eemsmond. Der Name der neuen Gemeinde lautet Het Hogeland.[2] Lediglich die Dörfer Ezinge, Feerwerd und Garnwerd wechselten zur neuen Gemeinde Westerkwartier.
In der Gemeinde liegen viele kleine Dörfer und Ortschaften. Die wichtigsten sind: Winsum-Obergum, das fast 8.000 Einwohner hat und in dem sich die Gemeindeverwaltung befindet, Ezinge, Sauwerd, Baflo und Wierum. Die meisten dieser oft sehr alten Dörfer haben einen auf einer „wierde“ (Warft) gelegenen Kern mit einer mittelalterlichen Kirche.
Geschichte
Die erste Amtliche Beurkundung vom 24. April 1057 bei der Verleihung der Markt-, Münz- und Zollrechte durch den Deutschen König Heinrich IV. ist heute das offizielle Gründungsdatum der Gemeinde Winsum.
Archäologische Ausgrabungen auf dem Gebiet von Ezinge im Rahmen eines Arbeitsbeschaffungsprojektes unter der Leitung von Albert van Giffen zu Beginn der 1930er Jahre konnten aber eine Siedlungskontinuität zwischen 500 v. Chr. und 1500 n. Chr. nachweisen. Unter den Beifunden befand sich auch römerzeitliche Importware.[3][4]
Ihr Wappen erhielt die Gemeinde Winsum am 21. Mai 1889 von König Willem III.
Lage und Wirtschaft
Die Gemeinde liegt nur wenige Kilometer nördlich der Stadt Groningen.
Sauwerd, Winsum und Baflo haben kleine Bahnhöfe an Lokaleisenbahnen.
Die Landwirtschaft ist die bedeutendste Erwerbsquelle.
Der Tourismus (Wassersport) wird aber immer wichtiger.
Sehenswürdigkeiten
Die meisten der oft sehr alten Dörfer haben einen auf einer „Wierde“ (Warft) gelegenen Kern mit einer mittelalterlichen Kirche. Diese Kirchen sind im Sommer oft zur Besichtigung oder zum Orgelkonzert geöffnet.
Die Warft von Ezinge, das schon um 300 v. Chr. bestand, und wo damals aus Ästen und Lehm gebaute rechteckige Hütten standen, wurde in den 1930er Jahren von Archäologen gründlich untersucht. Dabei wurden Gegenstände entdeckt, die aus dem Römischen Reich eingeführt worden waren (jetzt im Groninger Museum in der Stadt Groningen). Auch im Ort gibt es dazu ein kleines Museum.
Auch die Warft von Sauwerd war schon um 400 v. Chr. besiedelt. In der Kirche zu Sauwerd sind der Festungsbaumeister Henrik Ruse, Baron von Rusenstein und seine Frau begraben.
Die malerischen, kleinen Wasserläufe, die durch die Gemeinde fließen, können von Touristen im Kanu befahren werden.
Aufgrund der Fusion zum 1. Januar 2019 fanden die Wahlen für den Rat der neuen Gemeinde Het Hogeland am 21. November 2018 statt.[7]
Bürgermeister
Vom 18. November 2008 bis zum Zeitpunkt der Gemeindeauflösung war Rinus Michels (CDA) amtierender Bürgermeister der Gemeinde. Zwischen dem 11. Oktober 2010 und dem 16. Juli 2011 übernahm Pieter van der Zaag (CDA) das Amt als Stellvertreter, als Michels aufgrund von gesundheitlichen Problemen eine Auszeit nahm.[8] Zu seinem Kollegium zählten die Beigeordneten Harmannus Blok (ChristenUnie), Marc Verschuren (GroenLinks), Bert Westerink (CDA) sowie der Gemeindesekretär Arthur van Hoorik.[9]
Art. Winsum. In: Wiebe Jannes Formsma, Riektje Annie Luitjens-Dijkveld Stol, Adolf Pathuis: De Ommelander borgen en steenhuizen. Van Gorcum, Assen 1973, ISBN 90-232-1047-6, S. 479–484.
Weblinks
Commons: Winsum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Kirsten van der Ploeg und Piet Kooi: Ezinge. IJkpunt in de archeologie. Forsten, Groningen 2014.
↑Annet Nieuwhof: De geschiedenis van Ezinge in scherven. Handgevormd aardewerk van 500 v.C. tot 1500 n.C. In: Dies.: En dan in hun geheel. De vondsten uit de opgravingen in de wierde Ezinge. Vereniging voor Terpenonderzoek, Groningen 2014, S. 30–128.
↑Ergebnis der Kommunalwahlen: 20102014, abgerufen am 30. Juni 2018 (niederländisch)
↑Sitzverteilung im Gemeinderat: 2002200620102014, abgerufen am 30. Juni 2018 (niederländisch)