William Dieterle

Wilhelm Dieterle, um 1928 (Fotografie von Alexander Binder)

Wilhelm Dieterle (ab 1930 anglisiert zu William Dieterle; * 15. Juli 1893 in Ludwigshafen am Rhein;[1]9. Dezember 1972 in Ottobrunn[2]) war ein deutscher Filmregisseur und Schauspieler, der 1937 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft annahm. Bis 1928 war er in über 60 deutschen Filmen als Schauspieler zu sehen. Ab den 1930er Jahren konnte er größere Erfolge als Regisseur in Hollywood verzeichnen. Insbesondere seine Biopics wie Louis Pasteur und Das Leben des Emile Zola wurden mehrfach ausgezeichnet. Bis einschließlich 1968 inszenierte Dieterle 87 Filme.

Biografie

Geboren als siebtes Kind des Fabrikarbeiters Jakob Dieterle und seiner Frau Bertha Dieterle in Ludwigshafen-Hemshof, wuchs Dieterle in Ludwigshafen-Mundenheim auf.[3] Er nahm nach einer Ausbildung als Schreiner und Glaser Schauspielunterricht am Nationaltheater Mannheim und trat ab 1913 auf der Bühne und in Filmen auf. Seinen Durchbruch als Schauspieler erlebte er in den 1920er Jahren an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin, etwa als Brutus in Shakespeares Julius Caesar und Demetrius im Sommernachtstraum.

Im Sommer 1924 gründete er in Berlin das Dramatische Theater in der Chausseestraße 25 im früheren Gebäude des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters. Er stellte dafür ein eigenes Ensemble zusammen. Die Bühne eröffnete am 28. August 1924 mit Georg Kaisers Gilles und Jeanne, in dem Dieterle auch die männliche Hauptrolle spielte. Ein Vierteljahr nach dem Start war der Betrieb jedoch insolvent und musste schließen.[4]

Er verlegte sich zunehmend auf die Filmarbeit und realisierte 1923 seinen ersten Film als Regisseur: Der Mensch am Wege, in dem die noch unbekannte Marlene Dietrich ihre erste Filmrolle spielte. Daneben blieb Dieterle allerdings weiterhin als Film- und Theaterschauspieler tätig, er wirkte an deutschen Stummfilmklassikern wie Paul Lenis Das Wachsfigurenkabinett aus dem Jahr 1924 und Friedrich Wilhelm Murnaus Faust – eine deutsche Volkssage von 1926 mit.

Seine Regiearbeiten in Deutschland waren so erfolgreich, dass er 1930 mit einem Vertrag von Warner Bros. nach Hollywood ging. Nachdem er dort einige Versionenfilme für das deutsche Publikum gedreht hatte, wurde er 1931 mit seinem ersten englischsprachigen Film The Last Flight betraut. Das Drama über vier Weltkriegspiloten, die sich in Paris nächtelang betrinken, gilt als eines der wichtigsten filmischen Zeugnisse der Lost Generation. Neben Michael Curtiz wurde Dieterle rasch zu einem der Hausregisseure des Studios, der in jedem Genre solide Arbeiten zu liefern wusste. Besonders einige Filme mit Kay Francis waren erfolgreich, darunter die Komödien Man Wanted und Ein Dieb mit Klasse von 1932. Im selben Jahr drehte er mit Ruth Chatterton The Crash, in dem Chatterton als manipulative und geldgierige Frau ihren Ehemann verlässt, nachdem dieser beim titelgebenden Börsenkrach alle Ersparnisse verloren hat. Gemeinsam mit Max Reinhardt adaptierte Dieterle 1935 die ambitionierte Verfilmung von Ein Sommernachtstraum, doch genügte das Ergebnis nach Meinung vieler Kritiker nicht den hohen Erwartungen.

Wilhelm Dieterle (links) in einer Drehpause zum Film Das Wachsfigurenkabinett, 1924

Ab 1936 wurde Dieterle vor allem durch Filmbiografien bekannt. Sie zeigten einem breiten Publikum das Leben und Wirken von Persönlichkeiten wie Louis Pasteur (Louis Pasteur), Émile Zola (Das Leben des Emile Zola), Florence Nightingale (The White Angel), Paul Ehrlich (Paul Ehrlich – Ein Leben für die Forschung), Benito Juárez (Juarez), Paul Julius Reuter (Ein Mann mit Phantasie) und Andrew Johnson (Tennessee Johnson). Für Das Leben des Emile Zola wurde er 1938 für den Oscar in der Kategorie Beste Regie nominiert, außerdem wurde Emile Zola mit neun weiteren Nominierungen ausgezeichnet und gewann in der Kategorien Bester Film und Bester Nebendarsteller (Joseph Schildkraut). 1939 drehte Dieterle die Victor-Hugo-Verfilmung Der Glöckner von Notre Dame mit Charles Laughton in der Titelrolle, die vielen Kritikern als beste Verfilmung des Romans gilt.

Dieterle war seit 1937 US-amerikanischer Staatsbürger. Er war eine wichtige Person in der deutschen Exilgemeinschaft in Hollywood und setzte sich für viele vor den Nationalsozialisten aus Deutschland geflohene Künstlerkollegen ein. Emigrierten Filmschaffenden verschaffte er in den USA Arbeit und damit die Möglichkeit zu überleben. Unzählige Schauspieler wurden von ihm in meist kleineren Rollen eingesetzt, andere fanden aufgrund seiner Empfehlung anderweitig Beschäftigung.[5] Mit Ewald André Dupont gab er die antifaschistische Zeitschrift Hollywood Now heraus, die auch einige kolportagehafte Geschichten erzählte, so wurde unter anderem über eine Liebesbeziehung zwischen Adolf Hitler und Leni Riefenstahl spekuliert.[6]

Wilhelm Dieterle mit Hans Klering (rechts von ihm, 1946), Fotograf: Abraham Pisarek

Nach 1945 konzentrierte er sich auf Melodramen wie I’ll be Seeing You, in dem Ginger Rogers als verurteilte Kriminelle auf Freigang romantische Stunden mit Joseph Cotten erlebt. Einer seiner größten kommerziellen Erfolge wurde 1945 Liebesbriefe, in dem wiederum Joseph Cotten in der Hauptrolle unter falschem Namen Liebesbriefe an Jennifer Jones schickt. Erst nach vielen Komplikationen werden beide glücklich. Jennifer Jones wurde für ihre Darstellung für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert. Dieterles ebenfalls mit Cotten und Jones in den Hauptrollen besetzter Fantasy-Liebesfilm Jenny, eine aufwendig von David O. Selznick produzierte Geistergeschichte, war hingegen 1948 bei Kritikern und Publikum ein Misserfolg. Erst Jahrzehnte später fand Jenny eine positivere Rezeption. Seinen letzten durchschlagenden finanziellen Erfolg hatte Dieterle 1950 mit Liebesrausch auf Capri, der Joseph Cotten als verheirateten Diplomaten und Joan Fontaine als erfolgreiche Konzertpianistin präsentierte, die beide nach ihrem vermeintlichen Tod bei einem Flugzeugabsturz ein neues Leben mit neuen Identitäten auf Capri versuchen, sich jedoch am Ende zu ihrer Verantwortung gegenüber ihren Angehörigen bekennen.

In den 1950er Jahren ließ der Erfolg Dieterles zusehends nach. In der McCarthy-Ära brachten ihn sein Engagement gegen die Nationalsozialisten sowie seine Freundschaften mit linken Persönlichkeiten wie Bertolt Brecht unter den Verdacht, ein Kommunist zu sein.[6] Er geriet nie auf eine Schwarze Liste, ihm fiel es allerdings schwerer, regelmäßige Arbeit zu bekommen, weswegen er spekulierte, auf einer inoffiziellen „grauen Liste“ gewesen zu sein.[7] Er drehte in dieser Zeit vorrangig Kostüm- und Abenteuerfilme vor oftmals exotischer Kulisse, etwa Salome mit Rita Hayworth und Elefantenpfad mit Elizabeth Taylor, die aber bei Kritikern nur noch selten Anklang fanden. Ende der 1950er Jahre kehrte er nach Europa zurück und drehte in Italien einige wenig erfolgreiche Filme. Für das deutsche Fernsehen inszenierte er einige Fernsehspiele. 1960 drehte er in Mainz mit dem jungen Götz George den Film Die Fastnachtsbeichte nach Carl Zuckmayer. Von 1961 bis 1964 war er Intendant des Freilichttheaters in Bad Hersfeld. Später war er zeitweise Leiter und Besitzer des Tourneetheaters Der Grüne Wagen.[8]

Dieterle war seit 1921 mit der Schauspielerin und Drehbuchautorin Charlotte Hagenbruch verheiratet. Nach ihrem Tod 1968 heiratete er die Kostümbildnerin Elisabeth Daum.[9][10] Er starb im Dezember 1972 im Alter von 79 Jahren im oberbayerischen Ottobrunn. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Gemeindefriedhof von Hohenbrunn bei München.[11] Von seiner Geburtsstadt Ludwigshafen am Rhein wird seit 1993 der William-Dieterle-Filmpreis vergeben.

Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[12]

Darstellung Dieterles in der bildenden Kunst

Werke

Als Schauspieler (Auswahl)

Als Regisseur (Auswahl)

Auszeichnungen

Literatur

  • Hervé Dumont, Hans-Michael Bock: Wilhelm (William) Dieterle – Schauspieler, Regisseur. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 1, 1984.
  • Willi Breunig (Hrsg.): Der Sprung auf die Bühne. Die Jugend- und Theatererinnerungen des Schauspielers und Regisseurs William Dieterle (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Ludwigshafen am Rhein. Band 24). Stadtarchiv Ludwigshafen am Rhein, Ludwigshafen am Rhein 1998, ISBN 3-924667-28-4.
  • Willi Breunig (Hrsg.): Der Kampf um die Story. Die Hollywood- und Lebenserinnerungen des Schauspielers und Regisseurs William Dieterle (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Ludwigshafen am Rhein. Band 29). Stadtarchiv Ludwigshafen am Rhein, Ludwigshafen am Rhein 2001, ISBN 3-924667-33-0.
  • Larissa Schütze: William Dieterle und die deutschsprachige Emigration in Hollywood. Antifaschistische Filmarbeit bei Warner Bros. Pictures, 1930–1940. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-515-10974-1.
  • Hervé Dumont: William Dieterle. Un humaniste au pays du cinéma. CNRS Éditions – Cinémathèque Française – Musée du Cinéma, Paris 2002, ISBN 2-271-06001-X.
  • Norbert Grob: William Dieterle. 1893–1972. In: Thomas Koebner (Hrsg.): Filmregisseure. Biographien, Werkbeschreibungen, Filmographien. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-010662-4, S. 186–189.
  • Marta Mierendorff: William Dieterle. Der Plutarch von Hollywood. Henschel, Berlin 1993, ISBN 3-89487-177-6.
  • Horst O. Hermanni: William Dieterle. Vom Arbeiterbauernsohn zum Hollywoodregisseur. Mit einer Filmographie von Hervé Dumont. The World of Books, Worms 1992, ISBN 3-88325-498-3.
  • Marta Mierendorff: William Dieterle: vergessene Schlüsselfigur der Emigration. Seine Beziehungen zu exilierten Autoren. In: Donald G. Daviau, Ludwig M. Fischer (Hrsg.): Das Exilerlebnis. Verhandlungen des 4. Symposium über Deutsche und Österreichische Exilliteratur. Camden House, Columbia SC 1982, ISBN 0-938100-17-3, S. 81–100.
  • Stefan Otto: Hemshof und Hollywood in DIE RHEINPFALZ, Ludwigshafen, 13. Juli 2018, aktuelle Darstellung anlässlich des 125. Geburtstages.
  • C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 137 f.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 489 ff.
Commons: William Dieterle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geburtsregister StA Ludwigshafen am Rhein, Nr. 843/1893.
  2. Sterberegister StA Hohenbrunn, Nr. 24/1972.
  3. https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-ludwigshafen-vom-arbeitersohn-zum-hollywood-regisseur-_arid,1664463.html
  4. Knudsen, Hans. „Berliner Theater: Künstlerischer Kredit – Bankrott – Eröffnungsbilanzen“. Preußische Jahrbücher, November 1924, S. 212–216; May, Richard. „Berliner Bühnen“. Neues Grazer Tageblatt, 11. Oktober 1924, S. 3–4; Mierendorff, Marta. William Dieterle: der Plutarch von Hollywood. Henschel, 1993, S. 39–41.
  5. http://www.steffi-line.de/archiv_text/nost_film20b40/176_dieterle_wilhelm.htm.
  6. a b William Dieterle: Mit Filmen Nazis bekämpfen, ORF.at.
  7. Wakeman, John. World Film Directors, Volume 1. The H.W. Wilson Company. 1987. S. 245–251.
  8. Tournee Theater Thomas Stroux. Abgerufen am 10. Juli 2020.
  9. Heiratsregister StA Meersburg, Nr. 34/1968.
  10. William Dieterle. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 29. August 2024.
  11. knerger.de: Das Grab von William Dieterle.
  12. William-Dieterle-Archiv Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.

Read other articles:

Советский (русский) условный (знак) танковая армия, применяемый в документах, Буквы должны быть заглавными — ТА. Танковая колонна из танков Т-34-85, зима 1943 — 1944 годов. Танковая армия (ТА)[1][2] — оперативное формирование (объединение, армия) танковых войск (ТВ), ...

 

American politician Jennings RandolphOfficial portrait, 1958United States Senatorfrom West VirginiaIn officeNovember 5, 1958 – January 3, 1985Preceded byJohn D. Hoblitzell Jr.Succeeded byJay RockefellerMember of the U.S. House of Representativesfrom West Virginia's 2nd districtIn officeMarch 4, 1933 – January 3, 1947Preceded byFrank L. BowmanSucceeded byMelvin C. Snyder Personal detailsBorn(1902-03-08)March 8, 1902Salem, West Virginia, U.S.DiedMay 8, 1998(199...

 

Pour les articles homonymes, voir Carbone 14 (homonymie) et C14 (homonymie). Carbone 14 table Général Nom Carbone 14, radiocarbone Symbole 146C8 Neutrons 8 Protons 6 Données physiques Présence naturelle 1 ppt Demi-vie 5 730 ± 40 ans[1] Produit de désintégration 14N Masse atomique 14,003241989(4) u Spin 0+[1] Excès d'énergie 3 019,893 ± 0,004 keV[1] Énergie de liaison par nucléon 7 520 keV[1] Production cosmogénique Isotope cible ...

Inferior mesenteric arterySigmoid colon and rectum, showing distribution of branches of inferior mesenteric artery and their anastomoses. (Inferior mesenteric artery labeled at center.)Abdominal part of digestive tube and its attachment to the primitive or common mesentery. Human embryo of six weeks. (Inferior mesenteric artery labeled at bottom right.)DetailsPrecursorvitelline arteriesSourceabdominal aortaBranchesleft colic artery, sigmoid branches, superior rectal arteryVeininferior mesente...

 

Cet article est une ébauche concernant la Haute-Vienne et le Limousin. Vous pouvez partager vos connaissances en l’améliorant (comment ?) selon les recommandations des projets correspondants. Pour l’article ayant un titre homophone, voir Eymouthiers. Eymoutiers La mairie. Blason Administration Pays France Région Nouvelle-Aquitaine Département Haute-Vienne Arrondissement Limoges Intercommunalité Communauté de communes des Portes de Vassivière(siège) Maire Mandat Mélanie Plaz...

 

Questa voce sull'argomento calciatori francesi è solo un abbozzo. Contribuisci a migliorarla secondo le convenzioni di Wikipedia. Segui i suggerimenti del progetto di riferimento. Stéphane Paille Nazionalità  Francia Calcio Ruolo Allenatore (ex attaccante) Carriera Squadre di club1 1982-1989 Sochaux191 (67)1989 Montpellier17 (4)1990 Bordeaux16 (1)1990-1991 Porto17 (4)1991-1993 Caen71 (23)1993-1994 Bordeaux31 (10)1994-1995 Olympique Lione16 (4)1...

Iranian politician (born 1958) SardarAhmad VahidiVahidi in 2022AllegianceIranService/branchRevolutionary GuardsYears of service1980–2021RankBrigadier generalCommands heldQuds Force[1]Battles/warsIran–Iraq WarMinister of InteriorIncumbentAssumed office 25 August 2021PresidentEbrahim RaisiPreceded byAbdolreza Rahmani FazliMember of Expediency Discernment CouncilIncumbentAssumed office 14 March 2012Appointed byAli KhameneiChairmanAkbar Hashemi RafsanjaniAli Movahedi-Kerm...

 

Bulgarian dissident writer (1929–1978) For other people by this name, see Georgi Markov (disambiguation). Georgi MarkovГеорги Иванов МарковBorn(1929-03-01)1 March 1929Sofia, Kingdom of BulgariaDied11 September 1978(1978-09-11) (aged 49)Balham, London, EnglandCause of deathRicin poisoningOccupation(s)Writer, broadcaster, playwright, anti-communist dissidentNotable workThe Truth that Killed Georgi Ivanov Markov (Bulgarian: Георги Иванов Марков ...

 

American politician (born 1945) Charlie GonzálezMember of the U.S. House of Representativesfrom Texas's 20th districtIn officeJanuary 3, 1999 – January 3, 2013Preceded byHenry GonzálezSucceeded byJoaquin Castro Personal detailsBornCharles Augustine Gonzalez (1945-05-05) May 5, 1945 (age 78)San Antonio, Texas, U.S.Political partyDemocraticParent(s)Henry GonzálezBertha CuellarEducationUniversity of Texas, Austin (BA)St. Mary's University, Texas (JD)Military servic...

この記事は検証可能な参考文献や出典が全く示されていないか、不十分です。出典を追加して記事の信頼性向上にご協力ください。(このテンプレートの使い方)出典検索?: コルク – ニュース · 書籍 · スカラー · CiNii · J-STAGE · NDL · dlib.jp · ジャパンサーチ · TWL(2017年4月) コルクを打ち抜いて作った瓶の栓 コルク(木栓、�...

 

Wetland in Ontario, Canada Southern James BaySatellite view of the frozen Hannah Bay and Harricana RiverLocationJames BayCoordinates51°20′N 80°25′W / 51.333°N 80.417°W / 51.333; -80.417 Ramsar WetlandDesignated27 May 1987Reference no.367[1] Southern James Bay is a coastal wetland complex in northeastern Ontario, Canada bordering James Bay and Quebec. It was designated as a wetland of international importance via the Ramsar Convention on May 27, 198...

 

Principle in fluid mechanics Not to be confused with Pascal's rule. Hydraulic lifting and pressing devices Part of a series onContinuum mechanics J = − D d φ d x {\displaystyle J=-D{\frac {d\varphi }{dx}}} Fick's laws of diffusion Laws Conservations Mass Momentum Energy Inequalities Clausius–Duhem (entropy) Solid mechanics Deformation Elasticity linear Plasticity Hooke's law Stress Strain Finite strain Infinitesimal strain Compatibility Bending Contact mechanics frictional Mat...

Mechterstädt Landgemeinde Hörsel Ehemaliges Gemeindewappen von Mechterstädt Koordinaten: 50° 57′ N, 10° 31′ O50.94166666666710.523333333333274Koordinaten: 50° 56′ 30″ N, 10° 31′ 24″ O Höhe: 274 m ü. NN Fläche: 12,42 km² Einwohner: 1002 (Feb. 2020)[1] Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner/km² Eingemeindung: 1. Dezember 2011 Postleitzahl: 99880 Vorwahl: 03622 Karte Mechterstädt innerhal...

 

This article has multiple issues. Please help improve it or discuss these issues on the talk page. (Learn how and when to remove these template messages) This article is written like a personal reflection, personal essay, or argumentative essay that states a Wikipedia editor's personal feelings or presents an original argument about a topic. Please help improve it by rewriting it in an encyclopedic style. (March 2022) (Learn how and when to remove this message) This article needs additional c...

 

يفتقر محتوى هذه المقالة إلى الاستشهاد بمصادر. فضلاً، ساهم في تطوير هذه المقالة من خلال إضافة مصادر موثوق بها. أي معلومات غير موثقة يمكن التشكيك بها وإزالتها. (نوفمبر 2019) دوري آيسلندا الممتاز 1956 تفاصيل الموسم دوري آيسلندا الممتاز  النسخة 45  البلد آيسلندا  التاريخ بدا�...

第26回夏季ユニバーシアード 開催都市 中国・深圳参加国・地域数 152参加人数 7,865競技種目数 22競技開会式 2011年8月12日閉会式 2011年8月23日開会宣言 胡錦濤選手宣誓 龔園審判宣誓 王宴最終聖火ランナー 劉翔など5人主競技場 深圳世界大学生運動会体育中心 Portal:オリンピックテンプレートを表示 第26回夏季ユニバーシアード(XXVI Summer Universiade)は、2011年に中国・広東省...

 

Mantle Hood adalah pelopor dalam bidang etnomusikologi dan pendiri program etnomusikologi di Universitas California, Los Angeles (UCLA).[1] Ia juga merupakan sarjana musik Amerika yang mendalami musik Indonesia.[2] Ia meraih gelar doktor dari Universitas Amsterdam.[2] Ia pernah mengadakan studi lapangan di Yogyakarta, khususnya di bidang karawitan (gamelan Jawa).[2] Ia mengatakan bahwa gamelan Jawa merupakan bentuk ekspresi musik yang kompleks dan bermutu ting...

 

Automobile Racing Team Jim Trueman during practice at the 1986 Indy 500 Truesports[1] was an automobile racing team founded by Jim Trueman[2] based in Hilliard, Ohio. The team is best known for winning the 1986 Indianapolis 500 and back-to-back CART championships in 1986 and 1987. The team won 19 points-paying Indy car races. The word Truesports is a portmanteau of the surname Trueman and the word sports or perhaps the word motorsports. The primary crew chief of the team was S...

Artikel ini tidak memiliki referensi atau sumber tepercaya sehingga isinya tidak bisa dipastikan. Tolong bantu perbaiki artikel ini dengan menambahkan referensi yang layak. Tulisan tanpa sumber dapat dipertanyakan dan dihapus sewaktu-waktu.Cari sumber: Brigade – berita · surat kabar · buku · cendekiawan · JSTOR Rantai Komando Satuan Serdadu Komandan Regu 8–13 Komandan regu Peleton 26–55 Komandan peleton Kompi 80–225 Kapten/Mayor Batalyon 300–1,...

 

1852 1859 Élections générales britanniques de 1857 654 sièges de la Chambre des communes (Majorité absolue : 328 sièges) 27 mars au 24 avril 1857 Type d’élection Élections législatives Corps électoral et résultats Votants 716 552 Parti whig – Lord Palmerston Voix 464 127 65,9 %   8 Sièges obtenus 377  53 Parti conservateur – Edward Smith-Stanley Voix 239 712 34 %   7,9 Sièges obtenus 264 &#...