Benito Juárez wurde in der Ortschaft Guelatao im Bundesstaat Oaxaca als Sohn der zapotekischen Bauern Brígida García und Marcelino Juárez geboren. Nachdem er mit drei Jahren Waise geworden war, wurde er von Priestern erzogen. Bis zu seinem 15. Lebensjahr sprach er kein Spanisch. Nach seinem Studium und einer kurzen Tätigkeit als Anwalt wandte er sich der Politik zu und wurde Parteigänger der Liberalen.
Nach der Niederlage Mexikos im Krieg gegen die USA (1848) gehörte er zu der neuen Generation von Liberalen, zu deren Führer er schließlich wurde. Im Jahr 1854 wirkte er mit am Plan von Ayutla, der verlangte, den im Krieg unterlegenen General Antonio López de Santa Anna abzusetzen, worauf dieser im Folgejahr zurücktrat. Juárez kehrte aus dem Exil nach Mexiko zurück und beteiligte sich an dem Programm, das dann als La Reforma in die Geschichte einging. Juárez wurde Mitglied der provisorischen Regierung unter General Juan Álvarez. Als Justizminister erließ er Reformgesetze über die Trennung von Kirche und Staat, Zivilehe, Religionsfreiheit und Aufhebung der Klöster.
Da das Land finanziell ausgeblutet war, wollte Juárez die Schuldenrückzahlungen an das Ausland für zwei Jahre einstellen. Zu den Gläubigerländern zählte auch Frankreich. Das gab Napoleon III. den Vorwand, militärisch in Mexiko zu intervenieren. Er installierte 1864 eine Marionettenregierung mit dem Erzherzog des kaiserlichen Hauses von Österreich Maximilian von Habsburg als Kaiser von Mexiko.
Im Jahr 1865, nach dem Ende des Sezessionskrieges, pochten die USA wieder auf ihre Monroe-Doktrin, und Napoleon III. sah sich ein Jahr später gezwungen, seine Truppen wieder aus Mexiko abzuziehen. Nach dem Sieg seiner Anhänger, der Juaristas, über die restlichen Truppen des Kaisers überwachte Juárez im Jahr 1867 persönlich in Santiago de Querétaro die standrechtlicheErschießungKaiserMaximilians I.
Sein Reformwerk setzte Juárez bis zu seinem Tode fort. Er starb 1872 in seinem Amtssitz an einem Herzinfarkt.
Wirkung
Nach Benito Juárez sind zahlreiche Straßen und Statuen benannt. Gerne zitiert wird auch sein Ausspruch: „El respeto al derecho ajeno es la paz“ („Respekt vor dem Recht des anderen bedeutet Frieden“).
Nach Juárez benannte Orte
Bereits im Jahr 1872 wurde die Stadt Oaxaca in Oaxaca de Juárez umbenannt.
Seit 1888 trägt die Stadt Ciudad Juárez seinen Namen.
Sein Gesicht ziert die 20-Peso- sowie die 500-Peso-Banknote Mexikos.
Juárez in Literatur und Film
Karl May: Waldröschen III. Münchmeyer Verlag, Dresden 1882–1884. (Bearbeitung durch den Karl-May-Verlag u. d. T.: Benito Juarez. Bamberg. (Gesammelte Werke; 53)).
Friedrich Gerstäcker: In Mexiko. Roman mit historischen Bezügen. Ca. 1872–1875 in den gesammelten Schriften bei Hermann Costenobla, Jena.
Franz Werfel: Juarez und Maximilian. Dramatische Historie in 3 Phasen und 13 Bildern. Paul Zsolnay Verlag, Wien 1924.
John Retcliffe: Puebla oder Die Franzosen in Mexiko. 3 Bände. 1865–1867 (Die Abenteurer der Sonora, Zu den Quellen des Buenaventura, Goldfieber. Retcliffe-Verlag, Radebeul 1930, bearbeitet durch Barthel-Winkler).
Maximilian von Mexiko, TV-BRD 1970, mit Dieter Borsche als Juarez.