Wilhelmshütte (Sprottau)

Historische Pumpen hergestellt in Wilhelmshütte Sprottau (Ausstellung von Wasserwerken in Szprotawa, 2021).

Die Wilhelmshütte Sprottau war ein Eisenhütten- und Maschinenbau-Werk in Nieder-Eulau (polnisch Iława) in Niederschlesien; der Ort wurde am 1. Juni 1925 nach Sprottau (polnisch Szprotawa) eingemeindet.

Geschichte

Gründungsjahre (1828–1853)

In den Jahren 1828 und 1829 entstanden an der Stelle einer früheren Eisenhütte und Schmiede am Nordufer des Bober (polnisch Bóbr) etwa 3 km westlich von Sprottau und südlich der Straße nach Mallmitz (polnisch Małomice) eine neue, auf der Grundlage des örtlichen Raseneisenerzes arbeitende Eisengießerei und, dieser angeschlossen, ein Emaillierwerk (1828) und eine Maschinenbauabteilung zur Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen (1829), die 1830 als Werk Wilhelmshütte als Aktiengesellschaft inkorporiert wurden. Bereits 1837 begann dort die Produktion von Dampfmaschinen.

1841 übernahm der Kaufmann, Kommerzienrat und bisherige Pächter Julius Baller, der auch eine Papierfabrik in Klein-Eulau betrieb,[1] das Werk. Es arbeitete mit einem Hochofen, zwei Kupolöfen, zwei Emaillieröfen mit acht Muffeln[2] und einer Maschinenbauwerkstatt mit Schmiedefeuern.[3] Auf der Gewerbe-Ausstellung in Berlin 1844 stellte „J. Baller und Co., Eisenhütten- und Emaillierwerk Wilhelmshütte“, u. a. verschiedene Landmaschinen vor.[4] Gegen Ende der 1840er Jahre geriet Baller jedoch in erhebliche Zahlungsschwierigkeiten,[5] und im April 1850 schlossen sich seine Gläubiger im „Actien-Verein der Wilhelmshütte und Papier-Fabrik zu Eulau“ zusammen und übernahmen beide Werke.[6] Im November 1853 mussten das Eisenwerk in Nieder-Eulau (mit Teilen auch in Klein-Eulau gelegen) und die Papierfabrik in Klein-Eulau, beides Konkursmasse des Actien-Vereins, zwangsversteigert werden.[7]

Liebermann & Co., Eisen und Emaillirwerk Wilhelmshütte (1854–1870)

Die Wilhelmshütte kam daraufhin in den Besitz der Berliner Firma Liebermann & Co. des Fabrikanten Josef Liebermann und seiner Söhne und Kompagnons Benjamin (1812–1901) und Louis (1819–1894; Vater des Malers Max Liebermann). „Liebermann & Co., Eisen und Emaillirwerk Wilhelmshütte“, stellten schon auf der Ersten Allgemeinen Deutschen Industrie-Ausstellung in München im Jahre 1854 ihre Produkte aus (Dreschmaschine, Haferschrotmühle, Häckselmaschine, Malzquetsche, Rübenschneider, emailliertes Küchengeschirr)[8] und sanierten das Werk,[9] das seine Produktpalette schnell, aber auch etwas planlos ausbaute. Zu landwirtschaftlichen Maschinen traten Pumpen, Weichen, Radsätze für Eisenbahnwagen, Apparaturen für Gaswerke, Einrichtungen für Brennereien und Mühlen, eiserne Bettgestelle, Turmuhren usw.[10] Mit dem Eintritt des Ingenieurs Adolph Mestern[11] im Jahre 1856 als Kompagnon Benjamin Liebermanns wurde die Firma, obwohl weiterhin eine Tochter der Liebermann & Co., umbenannt in „B. Liebermann & A. Mestern, Maschinenfabrik und Eisenwerk Wilhelmshütte“, und sie registrierte ihre Exponate bei der Weltausstellung London 1862 auch mit dieser Provenienz. Die Vielfalt der hergestellten Erzeugnisse wurde eingeschränkt,[12] und bereits 1857 begann man mit dem Bau von Corliss-Dampfmaschinen, die in Deutschland nur von wenigen Firmen hergestellt wurden, von der Wilhelmshütte jedoch sogar exportiert wurden. Ein Eisenbahnanschluss vom Bahnhof Sprottau bis ins Werksgelände wurde 1870 fertiggestellt.

1866 wurde eine Zweigniederlassung in Waldenburg-Altwasser errichtet, wo diverse Stahlkonstruktionen für den Bergbau, Fördergerüste, Maschinen, Aufzüge und Kräne gebaut wurden.[13]

Wilhelmshütte, Actien-Gesellschaft für Maschinenbau und Eisengießerei (1870–1934)

Im Frühjahr 1870 ging das Unternehmen durch Verkauf in den Besitz der zu diesem Zweck neu gegründeten „Wilhelmshütte, Actien-Gesellschaft für Maschinenbau und Eisengießerei“, über,[14][15] zu deren Gründern neben dem Generaldirektor Adolf Mestern[16] auch Emil Rathenau, der von 1855 bis 1859 eine Lehre in der Wilhelmshütte seines Großvaters Josef Liebermann gemacht hatte, und das Berliner Bankhaus Abel & Witowski gehörten.[17] Die Firma florierte bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs. 1886 gehörten zum Werk in Eulau eine Modelltischlerei, eine Handelsgießerei, eine Maschinengießerei, eine Feingießerei, eine Emaillierhütte, eine Maschinen- und Kesselschmiede, mechanische Werkstätten, Schlossereien und Montierwerkstätten, eine Ziegelei, ein Gaswerk, eine Schmalspurwerkseisenbahn und ein kleines Wasserkraftwerk.[18] 1888 wurde dem Werk eine Fabrik für Badeöfen angegliedert, 1897 wurde eine betriebseigene Berufsschule eröffnet, und 1910 wurde das betriebseigene Wasserkraftwerk am Bober mit zwei Francis-Turbinen von J. M. Voith in Heidenheim mit zusammen 1050 PS modernisiert.

Nach dem Krieg geriet die Firma jedoch in Schwierigkeiten. Bereits 1923 wurde daher das Werk in Altwasser an die dortige Carlshütte AG für Eisengießerei und Maschinenbau veräußert und dieser angeschlossen.[19] Auch diese Maßnahme konnte das Überleben der Firma nicht sichern, und 1927 fusionierte sie mit dem Eisenhüttenwerk Marienhütte bei Kotzenau AG mit dessen zwei Werken in Kotzenau und in Mallmitz;[20] die fusionierte Firma wurde umbenannt in „Eisen- und Emaillierwerke AG“. Bereits im Januar 1932 stellte diese neue Gesellschaft die Zahlungen ein und ging in Liquidation.

Wilhelmshütte Eisen- und Emaillierwerke AG (1934–1945)

Am 4. März 1934 wurde das Werk Wilhelmshütte aus der Liquidationsmasse gelöst und von der am 21. Februar 1934 zu diesem Zweck neugegründeten und am 27. Februar handelsgerichtlich eingetragenen „Wilhelmshütte Eisen- und Emaillierwerke AG“ gekauft, in der die Stadt Sprottau mit 34 % Großaktionär war.[21] Betriebszwecke waren weiterhin Eisen- und Stahlgießerei, Kesselschmiede, Maschinen-, Apparate- und Armaturenbau, Metallverarbeitung und Emaillieren. Während des Zweiten Weltkriegs war ein Teil der Produktion Zwecken der Kriegsführung gewidmet, wobei auch Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene eingesetzt wurden.

Nachkriegszeit (1945–1999)

Nach Kriegsende, als Schlesien von der Roten Armee besetzt war, wurden die meisten Maschinen des Werks demontiert und als Kriegsbeute bzw. Reparationen in die Sowjetunion abtransportiert. Die Verwaltung der nunmehr unter polnischer Verwaltung stehenden Stadt Szprotawa war jedoch an der Schaffung von Arbeitsplätzen und daher an der Wiederherstellung von Fabrikationskapazität in der Eisenhütte interessiert und am 10. Mai 1946 übernahm Polen das bisher unter sowjetischer Verwaltung stehende Werk unter der neuen Bezeichnung „Huta Anna“. Es wurde im Laufe der folgenden Jahre – dabei mehrfach umbenannt[22] – allmählich mit neuen Maschinen ausgestattet, und 1953 wurden bereits wieder 7600 Tonnen, 1958 sogar 16.000 Tonnen Produkte erzeugt, Teile davon auch exportiert. Auch in den 1960er Jahren wurde weiter investiert und expandiert, und die jährliche Gesamtproduktion stieg auf über 30.000 Tonnen. Das Werk, bei weitem größter Arbeitgeber in Szprotawa, war auch im kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Stadt engagiert: es unterhielt einen Kindergarten, eine Schule, eine Klinik, ein Orchester und ein Kulturzentrum im Stadtteil Iława, finanzierte Straßen- und Hausbau, unterstützte den örtlichen Fußballverein und besaß Ferienheime für seine Belegschaft in Mielno (ehem. deutsch Mellendorf) und in Świeradów-Zdrój (ehem. deutsch Bad Flinsberg).

Als die polnische Zentralplanwirtschaft nach dem Ende der sozialistischen Herrschaft ab 1989 in eine Marktwirtschaft umgewandelt wurde, geriet die 1963 in Dolnośląskie Zakłady Odlewnicze (DZO) umbenannte Firma unter schnell wachsenden Konkurrenzdruck und in zunehmende Schwierigkeiten. Der Absatz schrumpfte, die Produktion musste eingeschränkt und die Belegschaft vermindert werden. Dennoch wuchs die Verschuldung, und 1999 erfolgte die Bankrotterklärung. Da alle Versuche, einen Käufer zur Übernahme und Weiterführung des Betriebs zu finden, erfolglos blieben, wurde schließlich der Abbruch der Werkstätten und der Verkauf der darunter liegenden Grundstücke beschlossen. Heute sind weite Teile des einstigen Werksgeländes Industriebrache. Im städtischen Geschichtsmuseum befinden sich Erinnerungsstücke und Fotos.

Koordinaten: 51° 33′ 47″ N, 15° 30′ 0″ O

Fußnoten

  1. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der königl. preuß. Provinz Schlesien . . . ., 2. Auflage, Graß, Barth und Comp., Breslau, 1845, S. 125
  2. „Muffel“, im Duden
  3. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der königl. preuß. Provinz Schlesien . . . ., 2. Auflage, Graß, Barth und Comp., Breslau, 1845, S. 125
  4. Amtliches Verzeichniss der . . . . zur Gewerbe-Ausstellung in Berlin 1844 eingesandten Gegenstände. Berlin, 1844, S. 184, Nr. 2046
  5. Viele schlesische Industriebetriebe litten um diese Zeit unter ihrer verkehrstechnisch relativ abgelegenen Lage. Ob dies oder übermächtige Konkurrenz aus dem aufblühenden Ruhrgebiet zu den Ursachen gehörte, ist nicht bekannt.
  6. Leipziger Zeitung, Erste Beilage zu No. 132 der Leipziger Zeitung, 12. Mai 1850
  7. Leipziger Zeitung, Erste Beilage zu No. 178 der Leipziger Zeitung, 29. Juli 1853, S. 3746: Notwendiger Verkauf
  8. Katalog der Allgemeinen Deutschen Industrie-Ausstellung zu München im Jahre 1854, S. 161 & 162
  9. Christof Biggeleben: Das "Bollwerk des Bürgertums": die Berliner Kaufmannschaft 1870-1920 (= Gesellschaft für Unternehmensgeschichte [Hrsg.]: Schriftenreihe zur Zeitschrift für Unternehmensgeschichte. Band 17). C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54993-4, S. 157 (Ausschnitt [abgerufen am 15. März 2020]).
  10. Felix Pinner: Emil Rathenau und das elektrische Zeitalter; (Wilhelm Oswald (Hrsg.): Grosse Männer, Studien zur Biologie des Genies, Sechster Band), Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig, 1918
  11. Sein Vorname erscheint oft auch as Adolf.
  12. Felix Pinner: Emil Rathenau und das elektrische Zeitalter; (Wilhelm Oswald (Hrsg.): Grosse Männer, Studien zur Biologie des Genies, Sechster Band), Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig, 1918
  13. Zygfryd Piatek: Das niederschlesische Kohlenrevier im 19. Jahrhundert aus der Sicht der Strukturentwicklung der regional bedeutsamen Industriebranchen. In: Toni Pierenkemper (Hrsg.): Die Industrialisierung europäischer Montanregionen im 19. Jahrhundert. Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-07841-X, S. 210 (google.com [abgerufen am 15. März 2020]).
  14. Zeitschrift für Kapital und Rente, Siebenter Band, Berlin, 1871, S. 108–109
  15. Statut für die Wilhelmshütte, Actien-Gesellschaft für Maschinenbau und Eisengießerei, in: Außerordentliche Beilage zu Nr. 26 des Amtsblattes der Königlichen Regierung zu Liegnitz 1870, Liegnitz, 25. Juni 1870, S. 170ff (1-8)
  16. Mestern starb im August 1883; sein Nachfolger als Generaldirektor wurde B. Leistikow, der bisher das Zweigwerk in Altwasser geleitet hatte.
  17. Die Kommanditgesellschaft Abel & Witowski wurde im November 1870 in eine OHG umgewandelt; Gesellschafter waren Eduard Abel und Ignatz Witowski. (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger, No. 380, 1. Dezember 1870, S. 4867.)
  18. Breslauer Bezirksverein: Die Marienhütte bei Kotzenau und die Wilhelmshütte bei Sprottau, in: Zeitschrift der Vereines Deutscher Ingenieure, Band XXX, Berlin, 1886, S. 406
  19. Wilhelmshütte AG, Waldenburg
  20. http://www.lueben-damals.de/kreis/kotzenau_marienhuette.html
  21. Das Werksgelände in Kotzenau kam 1934 teilweise an die „Maschinenfabrik A.G., vormals Wagner & Co.“, die den Papiermaschinenhersteller Füllnerwerk in Warmbrunn gekauft hatte und daraufhin von Köthen nach Warmbrunn umgezogen war und dort Glättezylinder für Maschinen zur Papierherstellung goss, und teilweise an die „Fahrzeugbau Wilhelm Schrottke KG“ aus Haynau, die Fahrzeuganhänger und -aufbauten herstellte (Marienhütte Kotzenau, bei Lüben - Bilder, Geschichten, Dokumente).
  22. 1947: „Zespół Fabryk Dolnośląskich - Odlewnia Zeliwa i Emaliernia“; 1948: „Dolnośląskie Zakłady Metalurgiczne 2“; 1950: „Dolnośląskie Zakłady Metalurgiczne i Aparatury Chemicznej“; 1963: „Dolnośląskie Zakłady Odlewnicze“ (DZO).

Read other articles:

Kawasan Konservasi Perairan Daerah Kabupaten Belitung Timur (KKPD Kabupaten Belitung Timur) adalah salah satu kawasan konservasi perairan yang ada di Provinsi Kepulauan Bangka Belitung, Indonesia. Luas KKPD Kabupaten Belitung Timur ditetapkan sebesar 391.820,23 hektare.[1] Pada masa pencadangannya, luas KKPD Kabupaten Belitung Timur sebesar 801.568 Hektare. Tujuan penetapan KKPD Kabupaten Belitung Timur karena keanekaragaman hayati berupa sumber daya ikan yang masih lestari. Selain it...

 

Lambang Ordo Santo Yohanes. Lambang pribadi Grand Master akan ditampilkan di samping lambang ordo pada abad ke-14 hingga ke-15. Dimulai pada pertengahan abad ke-15, Grand Master akan seperempat lambang ordo dengan miliknya sendiri. Ini adalah daftar grand master dari Knights Hospitaller, termasuk kelanjutannya sebagai Ordo Militer Berdaulat Malta setelah 1798. Ini juga termasuk yang tidak diakui anti-grand master dan letnan atau pelayan selama lowongan. Dalam daftar kepala Ordo, gelar Grand M...

 

Stadium at the Hellinikon Olympic Complex in Hellinikon, Athens, Greece Hellinikon Stadium used as Ethnikos Piraeus stadium Hellinikon Stadium is a stadium located at the Hellinikon Olympic Complex in Hellinikon, Athens, located approximately 8 kilometres south of the center of Athens, near Glyfada on the Aegean Sea coast. Ethnikos Piraeus F.C. currently plays its home matches there. The complex was built on the site of the former Hellinikon International Airport for the staging of the 2004 S...

Innokenty SmoktunovskySmoktunovsky pada 1943LahirInnokenty Mikhaylovich Smoktunovich(1925-03-28)28 Maret 1925Tatyanovka, Kegubernuran Tomsk, RSFSR, USSRMeninggal3 Agustus 1994(1994-08-03) (umur 69)Moskwa, RusiaMakamPemakaman Novodevichy, MoskwaPekerjaanPemeranTahun aktif1956–1994GelarArtis Rakyat USSR (1974)Pahlawan Buruh Sosialis (1990)Suami/istriShulamith KushnirAnak3 Innokenty Mikhaylovich Smoktunovsky (bahasa Rusia: Иннокентий Михайлович Смоктун...

 

Albanian politician (1913–1970) Gogo Nushi18th Speaker of the Parliament of AlbaniaIn office15 July 1954 – 14 November 1956Preceded byMihal PriftiSucceeded byRita Marko Personal detailsBorn(1913-01-15)January 15, 1913Vuno, Himara, AlbaniaDiedDecember 4, 1970(1970-12-04) (aged 57)Tirana, AlbaniaSignature Gogo Nushi (February 15, 1913 – December 4, 1970) was an Albanian political figure who served in a number of positions in Albania during its socialist period.[1]...

 

Ne doit pas être confondu avec L'Étrangleur de Boston (film, 1968). Cet article est une ébauche concernant un film américain et un film britannique. Vous pouvez partager vos connaissances en l’améliorant (comment ?) selon les conventions filmographiques. L'Étrangleur de Boston Données clés Titre original Boston Strangler Réalisation Matt Ruskin Scénario Matt Ruskin Musique Paul Leonard-Morgan Sociétés de production 20th Century StudiosScott Free ProductionsLuckyChap Entert...

L'accord parfait de fa dièse majeur se compose des notes suivantes : fa ♯, la ♯, do ♯ La tonalité de fa dièse majeur se développe en partant de la note tonique fa dièse. Elle est appelée F-sharp major en anglais et Fis-Dur dans l’Europe centrale. Acoustiquement, elle coïncide avec la tonalité de sol bémol majeur (une telle équivalence s'appelle enharmonie). L'armure coïncide avec celle de la tonalité relative ré dièse mineur. La lecture audio n'est pas prise en ...

 

UFO investigation in Brazil Operation SaucerLocationColares, Pará, Brazil0°56′13″S 48°16′55″W / 0.93694°S 48.28194°W / -0.93694; -48.28194Commanded by Cpt. Uyrangê HollandaObjectiveInvestigation of UFOs sightings in some municipalities of ParáDate20 October – 5 December 1977 (1977-10-20 – 1977-12-05)Executed by Brazilian Air Force National Information Service Operation Saucer (Portuguese: Operação Prato; lite...

 

† Человек прямоходящий Научная классификация Домен:ЭукариотыЦарство:ЖивотныеПодцарство:ЭуметазоиБез ранга:Двусторонне-симметричныеБез ранга:ВторичноротыеТип:ХордовыеПодтип:ПозвоночныеИнфратип:ЧелюстноротыеНадкласс:ЧетвероногиеКлада:АмниотыКлада:Синапсиды�...

ロバート・デ・ニーロRobert De Niro 2011年のデ・ニーロ生年月日 (1943-08-17) 1943年8月17日(80歳)出生地 アメリカ合衆国・ニューヨーク州ニューヨーク市身長 177 cm職業 俳優、映画監督、映画プロデューサージャンル 映画、テレビドラマ活動期間 1963年 -配偶者 ダイアン・アボット(1976年 - 1988年)グレイス・ハイタワー(1997年 - )主な作品 『ミーン・ストリート』(1973年)...

 

Palladium(II) oxide Names Other names Palladium monoxide Identifiers CAS Number 1314-08-5 Y 3D model (JSmol) Interactive image ChemSpider 66602 Y ECHA InfoCard 100.013.836 PubChem CID 73974 UNII B30901Q32J Y CompTox Dashboard (EPA) DTXSID90894899 InChI InChI=1S/O.Pd/q-2;+2 YKey: JQPTYAILLJKUCY-UHFFFAOYSA-N YInChI=1/O.Pd/q-2;+2Key: JQPTYAILLJKUCY-UHFFFAOYAD SMILES [Pd+2].[O-2] Properties Chemical formula PdO Molar mass 122.42 g/mol Appeara...

 

Danish footballer (born 2000) Magnus Warming Warming in 2023Personal informationDate of birth (2000-06-08) 8 June 2000 (age 23)Place of birth Nykøbing Falster, Denmark[1]Height 1.88 m (6 ft 2 in)[2]Position(s) ForwardWinger[3]Team informationCurrent team BrannNumber 7Youth career2006–2015 Nykøbing2015–2019 BrøndbySenior career*Years Team Apps (Gls)2017–2020 Brøndby 1 (0)2018–2019 → Nykøbing (loan) 23 (5)2020–2021 Lyngby 38 (6)2021�...

Cet article est une ébauche concernant une actrice américaine. Vous pouvez partager vos connaissances en l’améliorant (comment ?) selon les conventions filmographiques. Barbara PepperBarbara PepperBiographieNaissance 31 mai 1915New York (États-Unis)Décès 18 juillet 1969 (à 54 ans)Panorama City (Los Angeles, États-Unis)Sépulture Hollywood Forever CemeteryNationalité américaineActivités ActricePériode d'activité à partir de 1931Conjoint Craig Reynolds (en) (de 1943 �...

 

Bali United Youth SectorNama lengkapBali United F.C. Youth SectorJulukanSerdadu Tridatu Muda(Young Tridatu Warriors)BerdiriJanuary 2016; 8 tahun lalu (January 2016)StadionStadion Kapten I Wayan Dipta(Kapasitas: 25,000)PemilikPT Bali Bintang SejahteraCEOYabes TanuriSitus webSitus web resmi klub Kostum kandang Kostum tandang Kostum ketiga Bali United FC Tim utama Tim putri AkademiBali United Bali United F. C. Usia Muda adalah skuat usia muda dari Bali United Football Club. Pemain usia...

 

Valledoria CodaruìnaKomuneComune di ValledoriaLokasi Valledoria di Provinsi SassariNegaraItaliaWilayah SardiniaProvinsiSassari (SS)Pemerintahan • Wali kotaPaolo SpezzigaLuas[1] • Total25,95 km2 (10,02 sq mi)Ketinggian[2]16 m (52 ft)Populasi (2016)[3] • Total4,319 • Kepadatan170/km2 (430/sq mi)Zona waktuUTC+1 (CET) • Musim panas (DST)UTC+2 (CEST)Kode pos07039Kode area telepon...

  لمعانٍ أخرى، طالع بيكوفو (توضيح). بيكوفو تقسيم إداري  البلد روسيا  تعديل مصدري - تعديل   يفتقر محتوى هذه المقالة إلى الاستشهاد بمصادر. فضلاً، ساهم في تطوير هذه المقالة من خلال إضافة مصادر موثوق بها. أي معلومات غير موثقة يمكن التشكيك بها وإزالتها. (فبراير 2016) بيكو...

 

American insurance company The Travelers Companies, Inc.Travelers Tower in Hartford, Connecticut (former headquarters and largest office)Company typePublicTraded asNYSE: TRVDJIA componentS&P 500 componentIndustryInsuranceFinancial servicesPredecessorCitigroupFounded1853; 171 years ago (1853) (as St. Paul Fire & Marine)2004 (2004) (as The Travelers Companies)HeadquartersNew York City, New York, United StatesKey peopleAlan D. Schnitzer(Chairman and CEO)Produc...

 

Part of a series on theHistory of Japan ListPaleolithicbefore 14,000 BCJōmon14,000 – 1000 BCYayoi 1000 BC – 300 ADKofun 300 AD – 538 ADAsuka 538 – 710Nara 710 – 794HeianFormer Nine Years' WarLater Three-Year WarGenpei War 794–1185KamakuraJōkyū WarMongol invasionsGenkō WarKenmu Restoration 1185–1333MuromachiNanboku-chō periodSengoku period 1336–1573Azuchi–Momoyama Nanban tradeImjin WarBattle of Sekigahara 1573–1603Edo (Tokugawa) Tok...

This article includes a list of general references, but it lacks sufficient corresponding inline citations. Please help to improve this article by introducing more precise citations. (December 2021) (Learn how and when to remove this message) Missionary Society of St. ColumbanTo be a pilgrim for ChristAbbreviationPost-nominal letters: S.S.C.M.E.Formation29 June 1918; 105 years ago (29 June 1918)FoundersFr. Edward GalvinFr. John BlowickFounded atMaynooth, Irelandofficialized in Ro...

 

Canadian linguist and anthropologist Marianne IgnaceIgnace and her husband at their book launchBorn1954 (age 69–70)GermanySpouseRonald IgnaceAcademic backgroundEducationPhD, Anthropology, 1985, Simon Fraser UniversityThesisThe curtain within: the management of social and symbolic classification among the Masset Haida (1985)Academic workInstitutionsSimon Fraser University Marianne Boelscher Ignace FRSC (born 1954) is a Canadian linguist and anthropologist. Married into the Shu...