Mit der Mobilmachung zu Beginn des Ersten Weltkriegs erhielt er 1914 als Major das Kommando über das in Potsdam neu aufgestellte Garde-Reserve-Jäger-Bataillon, das mit dem Garde-Reserve-Korps zunächst nach Belgien und noch im August 1914 als Verstärkung an die Ostfront geschickt wurde. Gluszewski wurde im September 1914 mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Zum Oberstleutnant befördert, kommandierte er vom 1. Juni 1916 bis Januar 1919 das Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8. Als Teil der 5. Division an der Italienfront erstürmte das Regiment in der Zwölften Isonzoschlacht im Herbst 1917 unter Führung Gluszewskis die italienische Schlüsselstellung am Monte Hum sowie den Monte Giovanni, den Monte Spinh und das Castel del Monte.[7] Dafür wurde Wilhelm von Gluszewski am 24. November 1917 der Militärorden Pour le Mérite verliehen. Nach Kriegsende und Demobilisierung des Regiments wurde Gluszewski 1919 letzter Kommandeur des Garde-Jäger-Bataillons bis zu dessen Auflösung. Er wurde als Oberst aus dem Dienst verabschiedet.[4]
Anlässlich des 25. Jahrestages des Beginns des Ersten Weltkrieges und der Schlacht bei Tannenberg wurde ihm am 27. August 1939 der Charakter als Generalmajor verliehen.
Familie
Wilhelm Gluszczewski war mit Klara Vorwerk verheiratet, mit der er die Söhne Heinz (* 1896 in Magdeburg) und Gerhard Alexander (* 1897 in Neubreisach) bekam.[5]
Der Sohn Heinz Graf von Gluszewski (1896–1980), genannt „Glu“, trat in das Potsdamer 3. Garde-Ulanen-Regiment ein und wurde im Ersten Weltkrieg Flieger, er gehörte am Ende des Krieges als Leutnant und Flugzeugführer zur Jagdstaffel 4 im Richthofen-Geschwader.[8] Er wurde später Chef der Auslandsabteilung bei den Henschel-Flugzeugwerken.[9]
Wilhelm von Gluszewski war aus seiner Potsdamer Zeit mit Harry Graf Kessler bekannt, der ihn in seinem Tagebuch erwähnt und 1914 in seiner Stellung in Russisch-Polen besuchte.[11]
Einzelnachweise
↑ abcHans Fieker: Deutsche Standeserhebungen aus dem Jahr 1907. In: Lorenz R. Rheude (Hrsg.): Archiv für Stamm- und Wappenkunde. Organ des Roland Vereins zur Förderung der Stamm-, Wappen- und Siegelkunde. 9. Jahrgang 1908/09. Papiermühle b. Roda i. Sachsen-Anhalt 1909, S. 49.
↑A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 159.
↑ abGHdA-Adelslexikon, Band IV. (1978), S. 154; dokumentiert vom Institut für deutsche Adelsforschung: Forschungen und Quellen zum deutschen Adel („III. Adelsrechtliche Nichtbeanstandungen durch den Ehrenschutzbund 1926–1934“); Onlineveröffentlichung, abgerufen am 1. November 2016.
↑ abEvangelisches Kirchenbuchamt Hannover: Geborene und Getaufte in der Garnison Neubreisach im Jahr 1897 (Taufbuch der Evangelischen Garnisonsgemeinde Neubreisach, Elsaß-Lothringen), Seite 228, Nummer 11; konsultiert am 1. November 2016.
↑Rang- und Quartierliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps, Jge. 1887–1908, E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1888 ff. (digitalisiert vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Potsdam); konsultiert am 1. November 2016.
↑Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg. Band I: A–L. Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935, S. 375.
↑Ranglisten des 3. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 66 und des Kulmer Infanterie-Regiments Nr. 141, wie Anm. 6; Deutsche Verlustlisten des Ersten Weltkrieges: Ausgabe 24 vom 15. September 1914 (Preußen 25), S. 157; Ausgabe 2235 vom 3. Dezember 1918 (Preußen 1307), S. 28051; Gefechtskalender (Memento vom 4. November 2016 im Internet Archive) des Regiments (Quelle: F. W. Deiß: Die Hessen im Weltkrieg. Verlagsanstalt Dr. Wilhelm Glaß & Co., Charlottenburg 1930), Foto von Alexander Gluszewski (Memento vom 4. November 2016 im Internet Archive) aus derselben Quelle („Major Gluszewsky“, Kdr. R.I.R. 221 von Juni bis Okt. 1918), abgerufen am 3. November 2016.
↑Günter Riederer und Ulrich Ott (Hrsg.): Harry Graf Kessler. Das Tagebuch. Band 5: 1914–1916 (= Veröffentlichungen der Deutschen Schillergesellschaft, Band 50.5). Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2008, S. 131, 179.
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Gluszczewski, Marian Wilhelm Thilo Alexander (Geburtsname, vollständiger Name); Gluszczewski, Wilhelm (Geburtsname); Gluszewski-Kwilecka, Wilhelm Graf von (Pseudonym); Gluszewski-Kwilecki, Wilhelm von (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG
deutscher Berufsoffizier und Ritter des Pour le Mérite