Wilfried Sorge (* 1. April 1943) ist ein ehemaliger Manager und Unternehmer, der verschiedene Schlüsselpositionen in der Radiobranche innehatte und hat. U.a. war er Gründungsgeschäftsführer von Radio Hamburg, Vorsitzender des deutschen Privatradioverbands, Geschäftsführer des nationalen Werbevermarkters RMS und ist seit 2024 Beiratsvorsitzender des größten deutschen Sendernetzbetreibers Uplink Network GmbH.[1]
Beruflicher Werdegang
Sorge studierte Betriebswirtschaftslehre in Hamburg und München und schloss sein Studium 1967 als Diplom-Kaufmann an der Ludwig-Maximilians-Universität in München ab. Seine Karriere startete er 1968 bei dem internationalen Ölkonzern ESSO, wo er bis 1973 blieb. Er wurde danach Verlagsleiter im Jahreszeiten-Verlag und wechselte zu Gruner + Jahr, wo er 1982 als stellvertretender Verlagsleiter in den Skandal um die Hitlertagebücher verwickelt wurde.[2] 1987 wurde er dann Gründungsgeschäftsführer von Radio Hamburg.[3] 1995 wechselte er zu AOL/Bertelsmann Online und verantwortete dort die europäische Werbevermarktung.[4]
Von 1997 bis 2002 war Sorge Geschäftsführer von Radio ffn in Hannover und in dieser Zeit auch Vorsitzender des bundesweiten Branchenverbandes Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation e. V.[5] Von 2003 bis 2007 entwickelte er als Geschäftsführer den größten deutschen Werbevermarkter Radio Marketing Service,[6] wo er seine Karriere als Manager im Alter von 64 Jahren beendete. Sorge blieb danach der Radiobranche treu und war u. a. 2015 bis 2018 Jurymitglied des Deutschen Radiopreis.[7]
Aktuell ist er u. a. geschäftsführender Gesellschafter des Start-ups Kronoton,[8] das einen neuartigen Stereo-Algorithmus entwickelt sowie Gesellschafter und seit April 2024 Beiratsvorsitzender des größten deutschen Rundfunkbetreibers Uplink Network GmbH.[9]
Privates
Sorge engagierte sich u. a. im Hamburger Verein Zeit für Zukunft – Mentoren für Kinder e. V., der Kinder und Jugendliche, die in schwierigen Bedingungen leben fördert, sowie im gemeinnützigen Verein Radio Hamburg Hörer helfen Kindern e.V., der kranke und behinderte Kinder unterstützt.[10][11]
2018 erlitt Sorge beim Joggen um die Hamburger Alster ein plötzliches Kammerflimmern und musste bis zum Eintreffen des Rettungswagens 19 Minuten wiederbelebt werden. Aufgrund dieses Erlebnisses, das er ohne Folgeschäden überstand, gründete er mit der Björn-Steiger Stiftung das Projekt „Herzsichere Alster“,[12] das die dortigen Laufwege mit Defibrillatoren ausstattet.[13]
Einzelnachweise
- ↑ Gregory Lipinski MEEDIA: Ex-Postminister Christian Schwarz-Schilling gibt Beiratsvorsitz ab - Wilfried Sorge folgt. Abgerufen am 8. Mai 2024.
- ↑ FUNKE Mediengruppe: Wilfried Sorge: der Buchhalter. 5. März 2008, abgerufen am 8. Mai 2024.
- ↑ NDR: Deutscher Radiopreis: Glücksmomente und Gala-Highlights. Abgerufen am 8. Mai 2024.
- ↑ Wilfried Sorge wird Beiratsvorsitzender der UPLINK Gruppe. 23. April 2024, abgerufen am 8. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ VPRT: Hans-Jürgen Kratz folgt auf Wilfried Sorge. Abgerufen am 8. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ Wilfried Sorge wird RMS-Geschäftsführer. Abgerufen am 8. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ NDR: Countdown für den Deutschen Radiopreis: Bewerbungsfrist endet am 31. Mai - Jury steht. Abgerufen am 8. Mai 2024.
- ↑ NDR: Wilfried Sorge. Abgerufen am 8. Mai 2024.
- ↑ Werben & Verkaufen: Ex-Postminister und Ex-RMS-Chef Sorge mischen UKW-Markt auf | W&V. 1. Juli 2014, abgerufen am 8. Mai 2024.
- ↑ https://www.zeitfuerzukunft.org/fileadmin/documents/user_upload/jahresberichte/ZfZ_JB1516_web_161030.pdf
- ↑ FUNKE Mediengruppe: Radio-Legende Marzel Becker: „Radio Hamburg war wie eine Familie für mich“. 31. August 2022, abgerufen am 8. Mai 2024.
- ↑ Herzsicherheit an der Alster: Laien-Defibrillatoren in der „Alsterperle“ und im „Red Dog“ - Björn Steiger Stiftung. Abgerufen am 8. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ „Herzsichere Alster“ - Lebensretter an der Alster. 23. Februar 2017, abgerufen am 8. Mai 2024.