im Jahr 1907 wurde in Widdersdorf eine Freiwillige Feuerwehr gegründet.[1] Die Einheit existiert heute noch und wurde mit der Eingemeindung des Ortes in das Gebiet der Stadt Köln in die Strukturen der Feuerwehr Köln integriert. Die Löschgruppe ist heute noch für den Brandschutz in Widdersdorf und die angrenzende Gebiete zuständig.[2]
1928 wurde das Amt Freimersdorf in Amt Brauweiler umbenannt. Von 1934 bis 1951 war Widdersdorf ein Teil des Amtes Lövenich beziehungsweise des Amtes Weiden. Seitdem war Widdersdorf ein Teil der Gemeinde Brauweiler im Landkreis Köln. Seit dem 1. Januar 1975 ist Widdersdorf ein Teil der Stadt Köln.
1902 wurde in Widdersdorf die Sester Kölsch-Brauerei gegründet, welche jedoch später nach Köln-Ehrenfeld umzog. Die Brauerei wurde dann als Kornbrennerei genutzt. Diese wurde zwischen 1998 und 2000 zu Wohnzwecken umgebaut. Das Baudenkmal Brennerei mit seinem Ensemble bildenden Backsteingebäuden wurde im Jahr 1904 erbaut. Das viergeschossige Kesselhaus und der Klinkerschornstein überragen die um einen gepflasterten Hof gruppierte Bebauung. In enger Zusammenarbeit mit dem Stadtkonservator wurde ein Konzept entwickelt, das die bestehende und zugefügte, moderne Bausubstanz harmonisch verbinden soll.
Mit dem Bauprojekt Widdersdorf Süd entstand ab 2007 das größte Neubaugebiet Deutschlands, das zu einer Erweiterung des Stadtteils auf rund 132 ha führte.[3][4] Die Bevölkerungszahl stieg von knapp 7.000 (2005)[5] auf rund 12.500 (2020).[6] Eine entsprechende Verkehrsanbindung durch eine Stadtbahnlinie ist zwar vorgesehen, steht jedoch noch aus (Stand: 2024).
Bevölkerungsstatistik
Struktur der Bevölkerung von Köln-Widdersdorf (2021)[7]:
Durchschnittsalter der Bevölkerung: 39,8 Jahre (Kölner Durchschnitt: 42,3 Jahre)
Durch Widdersdorf führt der Jakobsweg, ein Pilgerweg.
Von diesem leitet sich der Name der katholischen Kirchengemeinde (St. Jakobus Köln) im Ort ab, welche mit den Nachbargemeinden Lövenich und Weiden einen Pfarrverband bildet.
Die evangelische Kirchengemeinde im Ort, beheimatet im Gemeindehaus „Unter Gottes Gnaden“, ist Teil der evangelischen Kirchengemeinde Ichthys. Die zahlreichen Angebote, darunter viele ökumenische, werden durch viele ehrenamtliche Gemeindemitglieder ermöglicht.
1991 wurde der Bürgerverein Widdersdorfer Interessengemeinschaft e. V. gegründet.[9] Der Bürgerverein hat sich der Denkmal- und Heimatpflege verschrieben, wie es in der Satzung festgelegt ist. Er setzt sich für den Erhalt und die Förderung des kulturellen Erbes und der einzigartigen Identität von Widdersdorf ein. Das Hauptziel ist es, die einzigartige Insellage von Widdersdorf in Köln zu bewahren und zu schützen.
In Widdersdorf ist der Sportverein SV Lövenich/Widdersdorf 1986/27, kurz: SV LöWi mit rund 2200 Mitgliedern (Stand: 1/2018) beheimatet, der seinen Mitgliedern eine Reihe von Sportarten anbietet.[10] Daneben gibt es einen Tennisclub sowie einen öffentlichen Golfclub.
Neben einer Reihe von Kindertagesstätten und Kindergärten gibt es im Stadtteil mehrere Grund- und weiterführende Schulen, darunter eine städtische sowie eine katholische Grundschule, das städtische Gymnasium Neue Sandkaul und die private Internationale Friedensschule Köln.
Persönlichkeiten
In Widdersdorf wurde das Maskottchen des 1. FC Köln (Geißbock Hennes VII) durch Bauer Wilhelm Schäfer (* 22. Dezember 1936 in Köln; †11. Juni 2006 ebenda) 35 Jahre lang betreut.
Der Kölner Kabarettist Jürgen Becker wuchs in Widdersdorf auf.
Der Künstler Willi Brunkow lebte und arbeitete lange Zeit in Widdersdorf.
1848 wurde das Mitglied des Preußischen Landtages, Christian Decker (1848–1914), auf dem Mertenshof in Widdersdorf geboren; er liegt auch in Widdersdorf begraben.
Der Landwirt und Reichstagsabgeordnete Theodor Pingen (1841–1927) wurde in Widdersorf geboren.