Das früheste Schriftzeugnis ist von 1144 und lautet „Wercelsdorf“. Der Name geht auf den althochdeutschen Personennamen Wecil/Wezzelo zurück.[5] Es entwickelte sich aus mehreren Gründungsdörfern, die über die Jahrhunderte verschiedenen Herrschaften gehörten. Dazu zählte beispielsweise auch das Benediktinerkloster Admont. 1906 verwaltungsmäßig von Eggenberg abgetrennt, wurde der einen bäuerlich-vorstädtischen Charakter aufweisende Ort im Jahr 1914 eine eigene Gemeinde. Bereits im 19. Jahrhundert entwickelte es sich entlang der Südbahnlinie und der Alten Poststraße als Gewerbegebiet mit Arbeiterquartieren. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 wurde Wetzelsdorf nach „Groß-Graz“ eingemeindet. Im Jahr 1946 erlangte es schließlich den Status eines eigenen Grazer Stadtbezirks.
Die Verkehrsanbindung erfolgt über die Haltestelle Wetzelsdorf der Graz-Köflacher Bahn, die Buslinien 31, 33, 62, 65 und 66 sowie über die Straßenbahnlinie 7, die am nördlichen Rand des Bezirks endet und die Straßenbahnlinie 4, die über den Stadtteil Reininghaus in den Norden von Wetzelsdorf führt. Die Stadtentwicklung des Industrieviertels wird durch das von der EU unterstützte Programm Urban Link Graz-West gefördert. Auf den Reininghaus-Gründen wird derzeit ein neuer Stadtteil errichtet. Direkt an der westlichen Bezirksgrenze befindet sich der 555 m hohe Ölberg in einem Waldgebiet; dieser wird vom Plabutschtunnel der Pyhrn Autobahn A 9 unterquert.
↑Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S.50 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9MB]).