Weinheim ist der größte Stadtteil der Stadt Alzey mit über 1.900 Einwohnern, 772 bereits urkundlich erwähnt. Die Landwirtschaft und insbesondere der Weinbau waren schon hoch entwickelt, deshalb ist anzunehmen, dass hier schon viel früher gesiedelt wurde.
Weinheim hat eine evangelische und eine katholische Kirche, alte Mühlen: wie die Neumühle, die Poppenschänke oder die Würzmühle. Heute sind hier vier Gaststätten, drei Bäckereien, ein Metzger, eine Apotheke, Banken, Kindergarten, Grundschule, Sporthalle. Das Vereinsleben ist in Weinheim sehr ausgeprägt. Die Rheinhessische Weinkönigin 1999 ist aus Weinheim, des Weiteren hat Weinheim schon sieben Alzeyer Weinköniginnen hervorgebracht, unter anderem die amtierende Alzeyer Weinkönigin Katharina Matheis.
Bekannt wurde Weinheim durch die Naturdenkmale „Trift“ und „Zeilstück“ sowie durch das ehemalige Naturdenkmal „Würzmühle“. Bei der Sandgewinnung in den ehemaligen Sandgruben kam ein reichhaltiges Spektrum von außergewöhnlich gut erhaltenen Fossilien zu Tage, welche die optimalen Lebensbedingungen vor zirka 30 Millionen Jahren an den subtropischen Küsten der Weinheim-Bucht belegen. Die Schalen von Austern, Samtmuscheln und weiteren Meeresmuscheln und -schnecken, Spuren von Rochen und Rippen einer Seekuh können an der Steilwand der „Trift“ entdeckt werden. Wie bereits seit über 150 Jahren sind die Naturdenkmale „Trift“ und „Zeilstück“ bis zum heutigen Tag Ziele wissenschaftlicher Exkursionen.
Ein Fossil, die Meeresschnecke Cerithium Weinheimense, wurde bisher nur in der Weinheimer Bucht gefunden und ist Namensgeberin für den rund 10 km langen Rundwanderweg "Weinheimense Route". Start- und Zielpunkt des Rundwanderweges ist das Naturdenkmal Trift. Entlang des Wanderweges vermitteln 13 Informationstafeln Einblicke in die regionale Geologie und Erdgeschichte und die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Der erste Abschnitt des Rundwanderweges wurde im September 2012 eröffnet, am 2. Juni 2013 wurde der gesamte Rundwanderweg offiziell eröffnet.
Aufgrund 1815 auf dem Wiener Kongress getroffener Vereinbarungen und eines 1816 zwischen dem Großherzogtum Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrags kam Rheinhessen, und damit auch die Gemeinde Weinheim, zum Großherzogtum Hessen, das das neu erworbene Gebiet als Provinz Rheinhessen organisierte. Nach der Auflösung der Kantone in der Provinz kam der Ort 1835 zum neu errichteten Kreis Alzey.
Das Friedensgericht Alzey wurde 1879 aufgelöst und durch das Amtsgericht Alzey ersetzt.[4]
Uwe Frey (CDU) wurde 2014 Ortsvorsteher von Weinheim.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 75,49 %[11] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 74,9 % für jeweils weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[12]
Freys Vorgänger als Ortsvorsteher war bis 2014 Gerd Fluhr (FWG).[10]
Wappen
Der Schild ist geteilt und unten gespalten. Das goldene Schildeshaupt zeigt eine grüne beblätterte Traube, unten links in Silber ein schwarzes durchgehendes Kreuz (Deutschordensritter), unten rechts in Schwarz einen rot-gekrönten und bewehrten goldenen Löwen (Kurpfalz).[13]
In Anordnung der einzelnen Felder wurde hier von der alten Siegelform abgewichen, weil das überschlanke Kreuz im Vergleich zu den beiden anderen teilen zu massiv wirken würde.
Am Ostrand von Weinheim befindet sich das Weingut Heiligenblut mit drei sehenswerten denkmalgeschützten Gebäuden. Die 1887 errichtete spätklassizistische Villa Heiligenblut, die oberhalb der Villa stehende Kapelle zum Heiligen Blut (1889/90), die seit 2008 ein Standesamt beherbergt und der 1887 errichtete Weinbergs- und AussichtsturmHeiligenblut-Turm.
Karl Müller: Geschichte und Kirchengeschichte von Weinheim bei Alzey: Erd- u. Frühgeschichte, mittelalterliche Geschichte und evangelische Kirchengeschichte eines rheinhessischen Dorfes, Offenheim 1975.
↑Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
↑Andrea Kraft: Ortsverzeichnis zur Historischen Karte der Pfalz und Rheinhessens 1789. Landesarchiv Speyer 2009, S. 18.
↑Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band393). Bad Ems März 2006, S.168 (PDF; 2,6 MB).Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
↑Stadt Alzey: Hauptsatzung. (PDF; 100 kB) § 2 Ortsbeiräte. Stadt Alzey, 11. Juli 2024, abgerufen am 11. November 2024.