Der im Kern mittelalterliche, zweigeschossigeBacksteinbau mit geschossübergreifenden Segmentbogenblenden liegt am ehemaligen Hafenmarkt. Im Jahr 1279 wurde es erstmals urkundlich erwähnt.[1] Es stand noch vor der Stralsunder Stadtmauer, nahe dem Badentor, und gehörte zur vordersten Reihe der Bebauung am Hafen; die Speicherbauten auf der heutigen Stralsunder Hafeninsel wurden erst ab 1873 errichtet. Das Gebäude brannte 1678 aus. Es wurde im 17. und im 19. Jahrhundert mehrfach verändert. Im 19. Jahrhundert wurde es wiederhergestellt, weist aber seither auch Bauteile und Baumerkmale aus der Zeit der Rekonstruktion auf. Im Zweiten Weltkrieg beschädigt, wurde es in den Jahren 1991/1992 rekonstruiert.
Die Stadt Stralsund nutzte den Bau als öffentliche Waage zur amtlichen Kontrolle von Maßen und Gewichten. Im Volksmund und im Tourismus wird das Bauwerk in der Wasserstraße als die Stadtwaage bezeichnet, tatsächlich verfügte die Stadt über mehrere Waaggebäude. Im Haus befand sich zeitweilig die Wohnung des Wiegemeisters, der ein Beamter der Stadt war. Ab Anfang der 1990er Jahre bis ins Jahr 2017[2] befand sich hier die städtische Kinderbibliothek, weiterhin fanden hier Veranstaltungen, wie beispielsweise Lesungen, statt. Seit dem Jahr 2018 ist das Gebäude ein Standort der Wirtschaftsförderung der Stadt.[3]
Es ist nicht die einzige mittelalterliche Stadtwaage in Stralsund, ebenfalls erhalten ist die Stadtwaage am Rathaus.
Literatur
Friederike Thomas, Dietmar Volksdorf: Die Altstadtinsel Stralsund – Illustrierte Denkmalliste. Die Baudenkmale der Altstadt in Text und Bild. Hrsg. vom Bauamt der Hansestadt Stralsund. Selbstverlag, Stralsund 1999, DNB987697757, S. 73.
↑Friederike Thomas, Dietmar Volksdorf: Die Altstadtinsel Stralsund – Illustrierte Denkmalliste. Die Baudenkmale der Altstadt in Text und Bild. Hrsg. vom Bauamt der Hansestadt Stralsund. Selbstverlag, Stralsund 1999, DNB987697757, S. 73.
↑Friederike Thomas, Dietmar Volksdorf: Die Altstadtinsel Stralsund – Illustrierte Denkmalliste. Die Baudenkmale der Altstadt in Text und Bild. Hrsg. vom Bauamt der Hansestadt Stralsund. Selbstverlag, Stralsund 1999, DNB987697757, S. 73.