Erstmals erwähnt wird Sandizell 1007 als Wirtschaftshof der Benediktinerinnen aus Neuburg an der Donau. Im Jahr 1464 wird die Befestigung als Hofmark der Sandizeller bezeichnet.
Baubeschreibung
Schloss Sandizell wurde um 1580 als Dreiflügelanlage im Renaissancestil ausgebaut; diese bestand aus dem Ost- und dem Westflügel sowie dem Südflügel mit einer vierjochigen Brücke zur Einfahrtshalle. Bereits 1632 brannten die Schweden im Dreißigjährigen Krieg die Anlage bis auf den noch heute erhaltenen Ostflügel nieder.
Von 1749 bis 1755 wurde Schloss Sandizell nach Plänen des Neuburger Baumeisters Johann Puchtler neu erbaut und im zentralen Südflügel eine zweigeschossige Schlosskapelle integriert. Der Torturm wurde 1763 errichtet.
Der Schlosspark wurde in den 1870er-Jahren als Englischer Landschaftspark angelegt. Der Park ist nicht öffentlich zugänglich.
Hofmarkskirche
1735 begann Johann Baptist Gunetzrhainer mit dem Bau der Hofmarkskirche und 1756 folgte der Turm durch Leonhard Matthäus Giessl. Bedeutendstes Werk ist der Altar von Egid Quirin Asam.
Die Kirche beherbergt die Grabdenkmäler der Grafenvon und zu Sandizell und ist mit einem Durchgang mit dem Schlosspark verbunden. Die ehemalige Hofmarkskirche wird heute als Pfarrkirche St. Peter von den Einwohnern von Sandizell genutzt. Der Renovierung der Orgel, Emporen und Friedhofsmauer wird am 23. Februar 2020 festlich abgeschlossen.
Heute ist das Schloss in zwei Eigentumshälften geteilt. Die westliche Hälfte gehört Nikolaus Graf von und zu Sandizell. Die Osthälfte des Schlosses wurde 1970 von der Familie Jaeck übernommen und umfassend saniert.[1] Das Schloss wird von den Eigentümerfamilien bewohnt sowie teilweise für Veranstaltungen und Hochzeiten vermietet.
Literatur
Joseph Wörsching: Sandizell/Obb. – Kleiner Kunstführer. München 1960.
↑Schrobenhausener Kulturschätze: von der Asamkirche bis zum Zeiselmairhaus (= Schrobenhausener Kunstreihe). Verl.-Anst. "Bayerland", Dachau 1992, ISBN 978-3-89251-123-6.