Ab 1967 war Walter Planckaert als Straßenradsportler aktiv und startete zunächst vorrangig als Amateur bei belgischen Kriterien. Bis zum Ende seiner sportlichen Laufbahn gewann er von diesen mehr als 50. Im Jahr 1971 errang er mit dem Sieg bei Omloop van het Waasland seinen ersten großen Erfolg.
In den folgenden Jahren entschied Planckaert zahlreiche Eintagesrennen sowie einzelne Etappen von Rundfahrten für sich. So gewann er zweimal – 1973 und 1979 – das Rennen Kuurne–Brüssel–Kuurne, 1972 das Amstel Gold Race, 1976 die Flandern-Rundfahrt und E3 Harelbeke, insgesamt sieben Etappen der Belgien-Rundfahrt und deren Gesamtwertung 1977 sowie zwei Etappen von Tirreno–Adriatico. Fünfmal startete er bei der Tour de France und gewann 1978 eine Halbetappe, kam allerdings bei keinem der fünf Starts in Paris an. Dreimal nahm er an der Vuelta a España teil, zweimal gab er auf und bei seiner dritten Teilnahme im Jahr 1981 belegte er Rang 53 in der Gesamtwertung.
Doping
1977 wurde der Drittplatzierte Planckaert nach der Flandern-Rundfahrt disqualifiziert, nachdem ihm Doping mit Pemolin nachgewiesen werden konnte.[1] Er erhielt eine einmonatige Sperre und musste eine Geldstrafe von 1000 Schweizer Franken bezahlen.[2]
Berufliches
Nach dem Ende seiner aktiven Radsportlaufbahn wurde Walter Planckaert als Sportlicher Leiter und Teammanager tätig, Funktionen, die er über 30 Jahre ausübte. 1986 begann er als Assistent des Sportlichen Leiters Peter Post bei Panasonic, anschließend wechselte er mehrfach das Team. Seit 2007 ist er einer der Sportlichen Leiter von Sport Vlaanderen-Baloise.
Im Sommer 2017 machte Planckaert Schlagzeilen, als er den Fahrern seines Teams verbot, einen Vollbart zu tragen. Er wolle die „Eleganz des Radsport“ aufrechterhalten, so seine Begründung. Vollbärte seien Motocrossfahrern oder Rugbyspielern vorbehalten, „Rotz und Essensreste“ im Bart der Fahrer „eklig“.[3]
2018 wurde Planckaert 70 Jahre alt und war damit gemeinsam mit Hilaire Van der Schueren (Wanty-Groupe Gobert) der älteste Sportliche Leiter in Belgien. Gemäß den Regelungen des belgischen Radsportverbandes Belgian Cycling und des Weltradsportverbandes UCI ist es wegen seines Alters nicht zulässig, dass er ab 2019 einen Begleitwagen bei Radrennen steuert. Dagegen protestierten Planckaert und Van der Schueren öffentlich. Er habe in all den Jahren niemals einen Unfall gebaut, so Planckaert, und es seien die jüngeren Fahrer, die zu riskanten Manövern neigen würden.[4]
Familie
Walter Planckaert stammt aus einer flämischen Radsportfamilie. Seine Brüder Willy und Eddy waren Radrennfahrer, ebenso seine Neffen Jo (Sohn von Willy) und Francesco (Sohn von Eddy). Seit 2014 ist auch Eddy junior, der Sohn von Eddy, als Rennfahrer aktiv.