Walter Legge wurde in Shepherd’s Bush, London, geboren, wo sein Vater Schneider war. Er besuchte die Latymer Upper School in Hammersmith und zeichnete sich in Latein und Französisch aus, erhielt aber keine musikalische Ausbildung. Er verließ die Schule mit 16 Jahren und erhielt keine weitere formale Ausbildung. Durch seinen Vater ermutigt, entwickelte er eine Vorliebe für Musik, insbesondere für Richard Wagner, und brachte sich selbst das Notenlesen und die deutsche Sprache bei.
Im Jahre 1927 erhielt Legge im Alter von 21 Jahren eine Anstellung bei His Master’s Voice (HMV), wo er zunächst nur die editorische Verantwortung für die Hauszeitschrift übernahm. Hier entdeckte ihn der Schallplattenproduzent Fred Gaisberg, mit dem gemeinsam er erstmals Schallplatten produzierte. 1931 wurde die Firma von EMI übernommen. „Legge war ein scharfsichtiger Kritiker und hatte ein feines Ohr“.[1] Zwischen 1933 und 1938 war er – neben seiner Tätigkeit als Produzent – auch als Musikkritiker der Tageszeitung Manchester Guardian tätig.
Nach Legges Tod schrieb Elisabeth Schwarzkopf seine Biografie. In ihrem Nachlass, der in Gerd Nachbauers Archiv der Schubertiade Hohenems verwahrt wird, sind auch zahlreiche Dokumente zu Legge und u. v. a. Maria Callas zu finden.
Nachdem Elisabeth Schwarzkopf 2006 gestorben war, wurde ihre Urne zusammen mit der Walter Legges in einem Familiengrab neben ihren Eltern in Zumikon bei Zürich – wo sie von 1982 bis 2003 gelebt hatte – beigesetzt.