Maßgeblich durch französische Vermittlung zustande gekommen, beendete der Vertrag die Konflikte, die im Krieg gegen Sigismund von 1598 und 1599, im Schwedisch-Polnischen Krieg von 1600 bis 1629 und im Zweiten Nordischen Krieg von 1655 bis 1661 zwischen Schweden und Polen ausgetragen worden waren. Auch wenn Polen auf den von Schweden besetzten Teil Livlands verzichten musste, bedeutete der Frieden doch eine Wiederherstellung des Status quo ante im Ostseeraum. Der Friede von Oliva und der im selben Jahr zustande gekommene Frieden von Kopenhagen sowie der Friede von Kardis kennzeichneten den Höhepunkt der schwedischen Großmachtstellung in der frühen Neuzeit. Zugleich wurde damit Kurfürst Friedrich Wilhelm nach dem Ende der polnischen Lehenshoheit über das Herzogtum Preußen der mächtigste Fürst im Deutschen Reich nach dem Kaiser.
Entwicklungsgang zur Souveränität des Herzogtums Preußen
Die Inschrift der anlässlich des Vertragsabschlusses geprägten Gedenkmedaille lautet: PACIS OLIVIENSIS ANNO MDCLX III MAJI. AD GEDANVM IN PRVSSIA CONCLUSAE MONVMENTVM (Zur Erinnerung an den Frieden von Oliva, am 3. Mai 1660 bei Danzig in Preußen geschlossen).
Literatur
F. Hermann Schultz: Geschichte des Friedens von Oliva vom 3. Mai 1660. C. F. Weiss, Labiau 1860 (online); erster Teil vorab publiziert unter dem Titel Der Friede zu Oliva im Programm der Realschule auf der Burg zu Königsberg i. Pr. für das Jahr 1860 (online).
Michael North: Der Friede von Oliva (1660) im Spiegel der zeitgenössischen Medaillen. In: Irene Dingel u. a. (Hgg.): Theatrum Belli - Theatrum Pacis. Konflikte und Konfliktregelungen im frühneuzeitlichen Europa. Festschrift für Heinz Duchhardt zu seinem 75. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz; 124). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2018. ISBN 978-3-525-37083-4, S. 137–148.