Die Dynamic Billard Veldhoven Open 2018 waren das 155. Turnier der 9-Ball-Poolbillard-Turnierserie Euro-Tour. Sie fanden vom 2. bis 4. August 2018 im NH Hotel Koningshof in Veldhoven statt, wo zuvor die Europameisterschaft ausgetragen worden war,[1] und waren das dritte Turnier des Jahres, der insgesamt siebzehnte Euro-Tour-Stopp in den Niederlanden und der erste in Veldhoven.
Sieger wurde der Euro-Tour-Ranglistenerste Mario He.[2] Der Österreicher sicherte sich seinen dritten Euro-Tour-Titel durch einen 8:7-Erfolg im Finale gegen den Albaner Eklent Kaçi, der bereits zum vierten Mal in Folge mindestens ins Halbfinale gekommen war. Niels Feijen und David Alcaide belegten den dritten Platz. Der Grieche Alexander Kazakis, der mit den Sankt Johann Open das vorangegangene Turnier gewonnen hatte, schied in der Runde der letzten 32 gegen Kaçi aus. Neben Feijen gelangten auch die beiden anderen teilnehmenden zuvor ermittelten Europameister in die Finalrunde. Der Deutsche Joshua Filler erreichte das Achtelfinale und der Pole Konrad Juszczyszyn das Sechzehntelfinale. Der 8-Ball-Europameister Bahram Lotfy nahm nicht teil.
Die 228 Teilnehmer traten zunächst im Doppel-K.-o.-System gegeneinander an. 32 Spieler qualifizierten sich für die Finalrunde, die im K.-o.-System ausgespielt wurde.[3]
Das erste Euro-Tour-Turnier in Veldhoven startete mit mehreren Überraschungen.[4] So verlor der Ranglistenerste[5]Mario He sein Auftaktspiel mit 1:9 gegen Dimitri Jungo und der Albaner Eklent Kaçi, der zuvor dreimal in Folge mindestens ins Halbfinale gekommen war, unterlag in seinem ersten Spiel dem Deutschen Stephan Weihnacht (5:9), der erst zum zweiten Mal an der Euro-Tour teilnahm. He und Kaçi kämpften sich beide anschließend mit fünf Siegen durch die Verliererrunden in die Finalrunde. Der U17-WeltmeisterSanjin Pehlivanović, der wenige Tage zuvor U19-Europameister im 9-Ball geworden war, musste sich in der ersten Runde Kevin Schiller geschlagen geben. Der Bosnier gewann noch ein Spiel, bevor er mit 3:9 gegen Marc Bijsterbosch ausschied. Des Weiteren musste unter anderem der ehemalige Snookerprofi Tony Drago eine Erstrundenniederlage hinnehmen.
Zu den ersten Spielern, die ausschieden, gehörte der Vizeeuropameister von 2014, Ivo Aarts. In der zweiten Verliererrunde endete für Tschinachow mit einer 5:9-Niederlage gegen den U23-EuropameisterCasper Matikainen das Turnier. Der Russe, der im Vorjahr die Dutch Open gewonnen hatte, war damit der erste Top-16-Spieler, der ausschied.[5] Der zweimalige Europameister Francisco Díaz-Pizarro unterlag in diesem Abschnitt dem Portugiesen Bruno Sousa (5:9), nachdem er durch eine Niederlage in einem umkämpften Zweitrundenspiel gegen Mieszko Fortuński (7:9) in die Verliererrunde gekommen war.[4] In der dritten Runde der Verliererseite folgte für den zweifachen Euro-Tour-Sieger Fabio Petroni gegen Tim de Ruyter (4:9) das Aus und Daryl Peach musste sich überraschend dem Griechen Panagiotis Xypoliteas (4:9) geschlagen geben.
In der vierten Verliererrunde kam es zum Aufeinandertreffen zweier U19-Europameister: Wiktor Zieliński, der Sieger im 14/1 endlos und 10-Ball, setzte sich dabei mit 9:6 gegen den 8-Ball-Titelträger Christian Fröhlich durch. Mit dem Dänen Christoffer Lentz schied in der Runde, die Rang 65 bedeutete, der einzige am Turnier teilnehmende U17-Europameister aus. Auch für den U23-Europameister im 9-Ball, Witalij Pazura, endete das Turnier mit dieser Platzierung. Der Ukrainer, der 2016 einen EM-Titel bei den Herren gewonnen hatte, besiegte unter anderem Sergei Luzker, bevor er nun knapp dem Esten Mark Mägi (8:9) unterlag. Eine Überraschung dieser Runde war das Ausscheiden des sechsfachen Euro-Tour-Siegers Mark Gray. Der Ranglistendreizehnte hatte sein Auftaktspiel gegen Mohammad Soufi noch klar gewonnen (9:5), verlor dann aber gegen Nikos Ekonomopoulos (6:9) und musste sich schließlich dem 19-jährigen Deutschen Kevin Schiller geschlagen geben (4:9). Ebenfalls in dieser Runde schieden Christian Sparrenlöv (8:9 gegen Konstantin Stepanow) und Tony Drago (8:9 gegen Olivér Szolnoki) aus.
In der letzten Runde der Gewinnergruppe kam es zu einer Neuauflage des 10-Ball-EM-Finales, in der sich der Deutsche Joshua Filler erneut gegen den Österreicher Albin Ouschan durchsetzte, der als Ranglistenzweiter in das Turnier gestartet war. Auch die beiden anderen teilnehmenden neuen Europameister der Herren gelangten ungeschlagen in die K.-o.-Phase. Niels Feijen (14/1 endlos) besiegte in der letzten Qualifikationsrunde den Ranglistenfünften Denis Grabe (9:3) und Konrad Juszczyszyn (9-Ball) gewann gegen Cliff Castelein (9:5). Der 8-Ball-Europameister Bahram Lotfy hatte nicht für das Turnier gemeldet. Unter den 16 direkt Qualifizierten waren sechs Top-16-Spieler: Francisco Sánchez (6.), Ralf Souquet (7.), Fjodor Gorst (9.), David Alcaide (10.), Alexander Kazakis (11.) und Wojciech Szewczyk (15.).[5] Darüber hinaus gelangten unter anderem der Schweizer Dimitri Jungo, der zum ersten Mal seit 2016 wieder auf der Euro-Tour spielte, und Iker-Andoni Echeverria über die Siegerseite in die Endrunde. Der Spanier Echeverria, der bei der EM überraschend bis ins Viertelfinale eingezogen war, sicherte sich bei seiner vierten Euro-Tour-Teilnahme durch einen 9:6-Sieg gegen den Ranglistenachten Maximilian Lechner seinen ersten Finalrundeneinzug.
In der fünften Verliererrunde schied der U23-Europameister Casper Matikainen gegen den Deutschen Jörn Kaplan aus (6:9), der nach neun Jahren Pause erstmals wieder auf der Euro-Tour spielte. Ebenfalls Rang 48 belegten unter anderem Oliver Ortmann, der mit 8:9 gegen Daniele Corrieri verlor, und Kevin Schiller, der nach seinen Überraschungssiegen nun dem Ranglistenvierten Wiktor Zieliński mit 6:9 unterlag.
In der letzten Qualifikationsrunde der Verliererseite sicherten sich die vier besten des Euro-Tour-Rankings den Einzug in die Endrunde. Mario He (1.) setzte sich gegen Wojciech Sroczyński (9:5), Albin Ouschan (2.) gewann gegen Tim Jonkman (9:4), Eklent Kaçi (3.) gegen Cliff Castelein (9:5) und Wiktor Zieliński (4.) gegen Andrei Seroschtan (9:3). Der Ranglistenfünfte Denis Grabe unterlag dem Ranglistenzwölften Mateusz Śniegocki (3:9) und war damit der höchstplatzierte Spieler, der in der Vorrunde ausschied. Maximilian Lechner (8.) war der vierte Top-16-Spieler, der die Finalrunde verpasste. Der Österreicher musste sich nach einer zwischenzeitlichen 6:2-Führung dem Polen Mariusz Skoneczny mit 8:9 knapp geschlagen geben. Darüber hinaus schieden in der Runde unter anderem der zweifache EM-Bronzemedaillengewinner des Vormonats, Mieszko Fortuński, sowie Stephan Cohen, Radosław Babica und Sebastian Ludwig aus.
Runde der letzten 32
Im Sechzehntelfinale sorgte der Schweizer Dimitri Jungo für eine Überraschung. Der Euro-Tour-Rückkehrer gewann mit 9:5 gegen den Ranglistenvierten Wiktor Zieliński und gelangte damit zum ersten Mal seit den Portugal Open 2015 wieder ins Achtelfinale. Mit Rang 328 der am schlechtesten platzierte Endrundenteilnehmer war Iker-Andoni Echeverria.[5] Der 28-jährige Spanier traf in der Runde der letzten 32 auf den Kroaten Philipp Stojanovic, gegen den er in einem umkämpften Match mehrfach in Rückstand geriet, sich aber schließlich mit 9:7 durchsetzte.[6]
Im Duell zwischen dem amtierenden 9-Ball-Europameister Konrad Juszczyszyn und dem 10-Ball-Sieger von 2017 Marc Bijsterbosch setzte sich der Niederländer durch. Juszczyszyn verschaffte sich zwar zwischenzeitlich eine 6:3-Führung und geriet während der ersten vierzehn Racks nie in Rückstand. Im Entscheidungsspiel musste sich der Pole jedoch dem Niederländer Bijsterbosch geschlagen geben.[7] Die beiden anderen verbliebenen amtierenden Europameister gelangten mit klaren Siegen in die nächste Runde: Niels Feijen besiegte Bruno Sousa mit 9:4 und Joshua Filler setzte sich mit 9:2 gegen Petri Makkonen durch. Auch die früheren Europameister Francisco Sánchez (9:7 gegen Daniele Corrieri) und Jani Uski (9:7 gegen Pijus Labutis) sowie der Euro-Tour-Rekordsieger Ralf Souquet (9:7 gegen Olivér Szolnoki) kamen eine Runde weiter.
Im Spitzenspiel traf der Ranglistenerste Mario He auf den Neunten Fjodor Gorst. Der amtierende U19-Weltmeister Gorst konnte nach einem 2:8-Rückstand noch auf 6:8 verkürzen, musste sich aber schließlich dem Österreicher geschlagen geben.[8] Während sich der Zweite Albin Ouschan mit dem Niederländer Ivar Saris ein umkämpftes Duell lieferte und nur knapp mit 9:8 gewann,[9] setzte sich der Ranglistendritte Eklent Kaçi klar gegen Alexander Kazakis (9:4) durch.
Im Achtelfinale endete für Dimitri Jungo das erste Euro-Tour-Turnier nach seiner zweijährigen Pause. Mit einer 7:9-Niederlage gegen den Russen Konstantin Stepanow vergab der Schweizer, der bis 2017 den Rekord als jüngster Euro-Tour-Sieger gehalten hatte, knapp die Möglichkeit, zum ersten Mal seit 2013 wieder in ein Viertelfinale zu gelangen. Auch für Iker-Andoni Echeverria war in der Runde der letzten 16 Schluss. Gegen den Euro-Tour-Ranglistenführenden Mario He ging der Spanier zwar viermal in Führung und stand mit 8:7 kurz vor dem Viertelfinaleinzug. Doch dem Österreicher gelang es noch, das Spiel zu drehen.[10]
Im dritten Achtelfinale trafen die früheren 9-Ball-Weltmeister Niels Feijen und Albin Ouschan aufeinander, die im Vormonat das EM-Finale im 14/1 endlos und 2014 das 9-Ball-WM-Finale gegeneinander bestritten hatten. Diesmal setzte sich der zehnfache Euro-Tour-Sieger Feijen durch (9:6). Der 19-jährige Russe Maxim Dudanez zog unterdessen mit einem 9:6-Sieg gegen Miguel Silva erstmals in ein Euro-Tour-Viertelfinale ein.
Mit Marc Bijsterbosch und Jani Uski spielten in der Runde der letzten 16 zwei Europameister von 2017 gegeneinander, wobei Bijsterbosch mit 9:4 gegen den Finnen gewann, der bei seinen vier vorherigen Euro-Tour-Turnieren nie in die Endrunde gekommen war. Im Duell des Ranglistendritten Eklent Kaçi gegen den Sechsten Francisco Sánchez konnte sich der Albaner klar durchsetzen (9:3).
Die beiden letzten im Turnier verbliebenen Deutschen schieden ebenfalls im Achtelfinale aus. Während sich der Euro-Tour-Rekordsieger Ralf Souquet seinem Vereinskameraden vom BSV Dachau, David Alcaide, mit 6:9 geschlagen geben musste, unterlag der 10-Ball-Europameister Joshua Filler dem Finnen Kim Laaksonen (4:9).
Viertelfinale
Im Viertelfinale kam es zu einem weiteren Aufeinandertreffen zweier früherer Europameister, das zugleich die Begegnung zweier der vier verbliebenen Top-16-Spieler des Euro-Tour-Rankings darstellte.[5] Nachdem Konstantin Stepanow mit 3:0 in Führung gegangen war, gewann der Österreicher Mario He die folgenden fünf Racks und gab die Führung nicht mehr ab (9:7).[11]
Zwei weitere Spiele der Runde der letzten 8 verliefen deutlich. Niels Feijen gewann mit 9:2 gegen Maxim Dudanez und der Albaner Eklent Kaçi zog mit einem 9:2-Sieg gegen Marc Bijsterbosch zum vierten Mal in Folge ins Halbfinale ein. Im vierten Viertelfinale konnte sich der Finne Kim Laaksonen, der erstmals über das Sechzehntelfinale hinausgekommen war, eine 7:6-Führung gegen David Alcaide erkämpfen. Der Spanier gewann jedoch die folgenden drei Racks und gelangte zum dreizehnten Mal in ein Euro-Tour-Halbfinale.[12]
Halbfinale
Im ersten Halbfinale setzte sich Mario He klar gegen Niels Feijen durch, den einzigen verbliebenen amtierenden Europameister (9:1).[13]
Das zweite Spiel der Vorschlussrunde verlief ausgeglichener. Fünfmal stand es im Verlauf des Matches zwischen Eklent Kaçi und David Alcaide unentschieden und nie erzielte einer der beiden Akteure mehr als zwei Racks Vorsprung. Am Ende setzte sich Kaçi mit 9:7 gegen den Ranglistenzehnten durch.[14]
Finale
Im Endspiel traf der Führende des Euro-Tour-Rankings Mario He auf den Dritten Eklent Kaçi.[5] Während der Österreicher bei zuvor vier Finalteilnahmen zweimal erfolgreich gewesen war (North Cyprus Open 2016 und Austrian Open 2017),[15] stand der Albaner Kaçi nach seinem Sieg bei den Treviso Open 2018 zum zweiten Mal im Endspiel.[16] Beide Finalisten hatten die Endrunde nach einer Auftaktniederlage über die Verliererseite erreicht.[3]
Im Finale ging Mario He zunächst sechsmal in Führung, woraufhin dem Albaner jeweils der direkte Ausgleich gelang.[17] Im dreizehnten Rack erkämpfte sich Kaçi zum einzigen Mal einen Vorsprung (7:6). Anschließend drehte der Österreicher das Spiel zu einer 8:7-Führung. Nachdem Kaçi erneut ausgeglichen hatte, durfte Mario He im entscheidenden Rack anstoßen. Nach dem Break blieb für den Österreicher ein schwieriger Ball liegen. Er versenkte diesen, räumte anschließend den Tisch komplett ab und entschied so das Spiel mit 9:8 für sich.[2][17] Als insgesamt dreizehnter Spieler und als erster Österreicher sicherte sich He damit seinen dritten Euro-Tour-Sieg.[2]
↑ abcdefEurotour Ranking. Ranking Overall – After – ET – 2018 – O9 – St. Johann im Pongau – Austria – Eventnr: 2018020. In: eurotouronline.com. European Pocket Billiard Federation, archiviert vom Original am 13. August 2018; abgerufen am 13. August 2018 (englisch).
↑Player Rankings: Mario He. In: billiardapps.com. European Pocket Billiard Federation, archiviert vom Original am 13. August 2018; abgerufen am 13. August 2018.
↑Player Rankings: Eklent Kaci. In: billiardapps.com. European Pocket Billiard Federation, archiviert vom Original am 13. August 2018; abgerufen am 13. August 2018.