Die Vegesacker Straße ist eine zentrale, historische Erschließungsstraße in Bremen, Stadtteil Walle, Ortsteile Steffensweg und Westend. Sie führt in Süd-Nord-Richtung von der Bremerhavener Straße zur Ritter-Raschen-Straße.
Die Vegesacker Straße erhielt den Namen nach der damaligen bremischen Stadt und heutigen Stadtteil Vegesack, in dessen Richtung sie auch führt.
Entwicklung
1139 wurde das Dorf Walle erstmals erwähnt und 1179 der Hof-Walle der Herren zu Walle. 1524 erfolgte der Bau der Kerke Sunte Michalis tho Walle als Waller Kirche, Lange Reihe 77. 1635 pachtete der Ritter Christoph Ludwig Raschen den Hof-Walle.
Am westlichen Ende entwickelten sich mit dem Bau des Freihafens nach 1888 die Ortsteile Steffensweg und Westend. Die große Jute-Spinnerei und Weberei Bremen an der Nordstraße beschäftigte um 1895 über 2000 Arbeiter, die hier wohnten. Die Ortsteile Steffensweg (heute um 4300 Einwohner) und Westend (heute um 6400 Einwohner) wurden deshalb überwiegend dicht bebaute Wohngebiete. 1885 wurden Teile der Landgemeinde Walle und 1902 die weiteren Gebiete eingemeindet.
Stadtteilfest (alle zwei Jahre) sowie Straßen-Kunstfeste beleben das Quartier.
Durch Umgestaltung und Teilbebauung des ehemaligen Sportplatzes Dedesdorfer Platz entstand um 2020/21 ein Quartiersplatz, die heutige Waller Mitte, im Zentrum zwischen Vegesacker Straße und Fasia-Jansen-Straße sowie Helgolander Straße und Dedesdorfer Straße.[1]
Verkehr
Die Vegesacker Straße liegt in einer Tempo-30-Zone. Der Kfz-Verkehr mit einer 5,60 Meter breiten Fahrspur im Zweirichtungsverkehr und der Radverkehr werden im Mischverkehr geführt.
Im Nahverkehr in Bremen verkehren auf der Straße keine Buslinien.
Nach einer kritischen Diskussion von 1968 über Pläne zur Verlegung der Straßenbahn in die Vegesacker Straße wurde sie hier nicht gebaut.[2]
Auf dem querenden Waller Ring fahren die Buslinien 20 (Hohweg – Bf Walle – Überseestadt – Hauptbahnhof – Messe – Zentrum), 26 (Emder Straße – Utbremer Ring – Hauptbahnhof – Am Brill – Huckelriede), 28 (Walle – Findorff – Universität-Nord) und N7.
Von der Ritter-Raschen-Straße führt ein Fuß- und Radweg zur Waller Heerstraße.
Gebäude und Anlagen
Die sichere und lebendige Straße hat überwiegend eine zwei- und dreigeschossige Wohnbebauung mit einer Reihe von Geschäften und etwa zehn Gewerbebetriebe.
Nr. 84: Dreigeschossige verklinkerte Schule an der Vegesacker Straße von 1911 nach Plänen von Baudirektor Wilhelm Knop und Baumeister Karl August Oehring. Hier ist heute der Sitz Regionales Beratungs- und Unterstützungszentrum West (ReBUZ West).[3]
Nr. 109: Viergeschossige verklinkerte seit 2010 Oberschule Helgolander Straße als L-förmiges Eckgebäude von 1916 im Stil der Reformarchitektur von der Hochbauinspektion Bremen (später Hochbauamt Bremen) geplant und ausgeführt; früher Volksschule & Doppelschule & Versuchsschule & Schulzentrum an der Helgolander Straße. Wilhelm Scharrelmann unterrichtete von 1908 bis 1921 an der Hilfsschule.[4]
Erwähnenswerte Gebäude und Anlagen
Nr. 7: Eis-Café
Nr. 12: 3-gesch. Wohnhaus und Restaurant mit runder dominanter Eckausbildung
Nr. 13: Spitzweg-Apotheke
Nr. 15: Bar
Nr. 19: Restaurant und Pension
Nr. 49: Café
Nr. 41: Restaurant
Nr. 84: Regionales Beratungs- und Unterstützungszentrum West (ReBUZ) West
Nr. 41: für Hans de Haas 1926–1941, Elsa Eichholz 1901–1941 Rahel Eichholz 1881–1941, alle ermordet in Minsk, Rebecka Fuchs 1879–1942, Samuel Fuchs 1879–1942 beide ermordet in Auschwitz