In der zuvor weitgehend unberührten, nur von wenigen Algonkin bewohnten Gegend begannen Prospektoren zu Beginn des 20. Jahrhunderts detaillierte geologische Erkundungen vorzunehmen, da sie hier reiche Vorkommen an Bodenschätzen vermuteten. 1911 stieß man am Lac De Montigny auf Gold, woraufhin das Unternehmen Sullivan Consolidated die erste Mine in Betrieb nahm. Weitere Minengesellschaften folgten diesem Beispiel. Als die Vereinigten Staaten 1934 den Dollar durch die Erhöhung des Goldpreises abwerteten, führte dies im Westen Québecs zu einem Boom in der Goldförderung. Die kleine Bergarbeitersiedlung Val-d’Or wuchs derart stark an, dass sie 1935 zur Gemeinde erklärt wurde und bereits zwei Jahre später den Stadtstatus erhielt. 1954 errichteten die kanadischen Streitkräfte einen Luftwaffenstützpunkt, der bis Mitte der 1970er Jahre in Betrieb war. Die Gemeinden Bourlamarque und Lac-Lemoine fusionierten 1968 mit Val-d’Or. 2002 schlossen sich auch Sullivan, Dubuisson, Val-Senneville und Vassan mit Val-d’Or zusammen.[2]
Bevölkerung
Gemäß der Volkszählung 2011 zählte Val-d’Or 31.862 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 9,0 Einw./km² entspricht. 94,3 % der Bevölkerung gaben Französisch als Hauptsprache an, der Anteil des Englischen betrug 2,9 %. Als zweisprachig (Französisch und Englisch) bezeichneten sich 0,7 %, auf andere Sprachen und Mehrfachantworten entfielen 2,1 %. Ausschließlich Französisch sprachen 67,4 %.[3] Im Jahr 2001 waren 94,4 % der Bevölkerung römisch-katholisch, 1,9 % protestantisch und 3,2 % konfessionslos.[4]
Zwar wird in der Gegend noch immer Gold gefördert, doch der Abbau von unedlen Metallen wie Kupfer, Zink und Blei ist mittlerweile weitaus bedeutender. Auch der Tourismus ist von Bedeutung: Der Themenpark Cité de l’Or in einem stillgelegten Bergwerk erläutert die Geschichte des Goldbergbaus, in der unter Denkmalschutz stehenden Bergarbeitersiedlung Bourlamarque wird der damalige Alltag der Bergleute vorgestellt.
Denys Chabot, Jean L’Houmeau, Jean Robitaille: Histoire de Val-d’Or : des origines à 1995. Hrsg.: Société d’histoire de Val-d’Or. Val-d’Or 1995, ISBN 2-9804719-0-9 (Online).
Belletristik
Jocelyne Saucier: Les heritiers de la mine. Bibliothèque Québecoise, XYZ, 2000 u.ö. (Familienroman, mit Bezug auf den Bergbau)