Die Behörde wurde 1890 als Board on Geographical Names gegründet und wurde seither mehrfach umbenannt.[2] 1934 wurde sie dem Innenministerium zugeordnet.[2] Ihre gegenwärtige Form beruht auf einem Gesetz von 1947.
Die Behörde hat Regeln und Verfahrensweisen zum Umgang sowohl mit einheimischen als auch mit nicht-US-amerikanischen geografischen Bezeichnungen entwickelt. Sie befasst sich auch mit unterseeischen Objekten sowie mit solchen in der Antarktis.
Im Allgemeinen folgt das BGN bei seinen Festlegungen für Namensverwendung auf Bundesebene dem lokalen Gebrauch. Nur in Einzelfällen, falls beispielsweise ein lokal gebrauchter Name als deutlich anstößig angesehen werden kann, kann es gegen den Gebrauch eines solchen Namens auf Bundesebene entscheiden.[3]
Eine Hauptaufgabe des BGN ist es, auf Ersuchen von Einzelpersonen und privaten oder öffentlichen Institutionen formelle Entscheidungen über neue, geänderte und konfliktgeladene geografische Bezeichnungen und ihre Schreibweisen und Verwendungsweisen in Landkarten und anderen Veröffentlichungen der US-Bundesinstitutionen zu fällen.[2][4] Damit übernimmt es auch neben seiner offiziellen Bestimmung als Entscheidungsträger für Regierung und Verwaltung die gleiche Rolle für die allgemeine Bevölkerung.
Geographic Names Information System
Das vom BGN in Zusammenarbeit mit dem U.S. Geological Survey entwickelte Geographic Names Information System (GNIS) nimmt sowohl Bezeichnungen aus topografischen Karte als auch bibliografische Verweise auf. Die Titel der Bücher und historischen Landkarten, die ein geografisches Objekt oder eine geografische Bezeichnung bestätigen, werden gelistet. Namensvarianten bzw. Alternativen zu den offiziellen Bezeichnungen für ein Objekt werden ebenfalls aufgenommen.
2014 enthielt GNIS etwa 2,72 Millionen Namen für 2,26 Millionen geographische Objekte in den USA.[5]
Zur Zeit veröffentlicht das BGN Bezeichnungen auf seiner Webseite. In der Vergangenheit machte das BGN seine Entscheidungen in unterschiedlichen Veröffentlichungen unter unterschiedlichen Titeln in unterschiedlichen Zeitabständen mit unterschiedlichem Informationsumfang bekannt.[2] Im Jahr 1933 veröffentlichte das BGN eine umfangreiche konsolidierte Zusammenstellung aller seiner Entscheidungen des Zeitraums 1890–1932 in seinem Sixth Report of the United States Geographic Board 1890–1932.[2] Über viele Jahre veröffentlichte das BGN vierteljährlich einen Bericht unter dem Titel Decisions on Geographic Names.[2]
Die Namen der post offices (Postämter der USA) wurden in der Vergangenheit als Untermauerung für Behauptungen über den Namen eines Gemeinwesens verwendet. Heute sind die Regeln für die Postadressierung in der U.S. Postal Service Publication 28[6] festgelegt; in diesem Dokument definiert der US-amerikanische Postal Service u. a. die zweibuchstabigen Kürzel für die Einzelstaaten.
Literatur
U.S. Department of the Interior, U.S. Geological Survey, National Mapping Division, Digital Gazetteer: Users Manual, (Reston, Virginia: U.S. Geological Survey, 1994).
Report: "Countries, Dependencies, Areas Of Special Sovereignty, And Their Principal Administrative Divisions," Federal Information Processing Standards, FIPS 10-4.
Report: "Principles, Policies, and Procedures: Domestic Geographic Names," U.S. Board of Geographic Names, 1997.
U.S. Postal Service Publication 28, November 2000.
↑ abcdefMary Topping (comp.): Approved Place Names in Virginia: An Index to Virginia Names Approved by the United States Board on Geographic Names through 1969, University Press of Virginia, Charlottesville 1971, ISBN 978-0813903859, p. v–vi
↑Donald J. Orth and Roger L. Payne: Principles, Policies, and Procedures. (PDF; 190 kB) United States Board on Geographic Names and Domestic Geographic Names, 2003, archiviert vom Original am 8. Januar 2016; abgerufen am 7. Juli 2009.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/geonames.usgs.gov
↑United States Board on Geographic Names: Decisions on Geographic Names in the United States, 1969: “[Names are] submitted for decisions to the Board on Geographical names by individuals, private organizations, or government agencies. It is the Board’s responsibility to render formal decisions on new names, proposed changes in names, and names which are in conflict. [The decisions] define the spellings and applications of the names for use on maps and other publications of Federal agencies.”