Während einer Ausbildung als Toningenieur an der SAE School Of Audioengineering in Berlin in den Jahren 2002–2003 begann er für die Musiksoftwarefirma Ableton AG zu arbeiten, für die er bis 2009 im Vertrieb und im Bereich der Trainerzertifizierung, zuletzt in leitender Funktion, tätig war. Nach Weiterbildungen im Studiengang Angewandte Stimmphysiologie beim Lichtenberger Institut[3] und als NLP-Practitioner, -Master und -Trainer in den Jahren 2008–2012, ist er seit 2010 selbstständig tätig als Coach, Stimm- und Kommunikationstrainer.[4]
Ulrich Fischer ist als Musiker und Komponist unter dem Namen Kaon aus der Gothic-Szene der 1990er bekannt. Heute verwendet er daneben auch den Künstlernamen Ulrich Kaon. Neben dem Gesang war damals das Cello sein bevorzugtes Instrument, heute arbeitet er überwiegend mit elektronischen Klängen und Gastmusikern. Bereits im Alter von 5 Jahren begann er mit dem Cellounterricht und war in der Schulzeit Mitglied von verschiedenen Chor- und Orchesterensembles als Knabensopran.[6] Seine heutige Stimmlage ist Bariton, seine Stimme schulte er ab 2007 in Berlin bei Jule Unterspann und Schirin Zareh.
Im Jahr 1993 entstanden erste Textvertonungen in Zusammenarbeit mit Christian Dörge. Als Gründungsmitglied der von Christian Dörge produzierten Band Syria wirkte er in den Jahren 1993 bis 1994 als Gastmusiker am Cello und Co-Arrangeur an Studioaufnahmen in Basel mit.[7]
Über Dörge lernte Fischer 1994 Tilo Wolff und Anne Nurmi vom Musikprojekt Lacrimosa kennen.[8] Wolff hatte Vertonungen zu Christian Dörges 1993 erschienener CD Lycia beigesteuert. Wolff engagierte Fischer 1994 als Cellist für Studioaufnahmen zu der Maxi-CD Schakal (1994) und dem Album Inferno (1995) sowie für einen Akustik-Gig 1996 anlässlich der Preisverleihung des vom Zillo-Musikmagazin an Lacrimosa vergebenen Alternative Rock Music Awards.[9][10]
Nach der Trennung von Syria 1994 begann die Arbeit an eigenem Songmaterial während des mehrmonatigen Aufenthaltes im Sommer 1994 in Basel. Texte und Aufnahmen zum Soloalbum schlossen sich 1995 in Gießen an. 1996 erschien Kaon – Random Walk beim deutschen Label Discordia.[6] Das Album enthält neben acht eigenen Songs auch eine Coverversion von Say Hello, Wave Goodbye des britischen Synthiepop-Duos Soft Cell.[11] Intro-Kritiker Klaus Schneider bescheinigte der „Debut-CD“ ein „hohes Niveau“: „Zum Teil mit klassischen Instrumenten, wie Cello und Oboe eingespielt, ist Random Walk feinster Avantgarde-Pop, der am treffensten (sic!) mit Wolfsheim und Deine Lakaien zu vergleichen ist.“[12]
Seit 2017 gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Berliner Produzenten Enrico Tiberi (Nrec) für neues Songmaterial.[13] Das Erscheinen eines zweiten Soloalbums von Kaon ist nach mehr als 20 Jahren Veröffentlichungspause im Laufe des Jahres 2020 geplant.
Theater und Performance
Im Juli 1997 hatte Fischer während des Festivals 12 Stunden einen kurzen Gastauftritt in einer Performance seiner Kommilitoninnen She She Pop unter dem Titel Schlammbeißers Reisen.[14]
Bei dem genreĂĽbergreifenden Performanceprojekt mit Manuela Weichenrieder Uli & Manu: Ein Lied fĂĽr den Notar verband Fischer 1998 seine musikalischen Wurzeln mit der Theaterausbildung. Abgesehen von teilbiografischen Theaterpassagen beinhaltete der multimediale Abend Filmprojektionen. Fischer steuerte neben der Aktion als Darsteller Gesangspassagen und Cellospiel bei. Es wurde beim studentischen Theaterfestival Theatermaschine98 mit AuffĂĽhrungen in GieĂźen und Marburg gezeigt.[15][16]
2005 übernahm Ulrich Fischer die Gestaltung des Sounddesigns für das dokumentarische Theaterprojekt Samtmann – Familienabend, 5 Jahre später[17] in der Regie von Nicola Unger und Regina Wenig in den Sophiensälen in Berlin und 2009 erneut Sounddesign und Tontechnik[18] für Unserdeutsch – ein dokumentarisches Südseemärchen[19] in der Regie von Nicola Unger. Nach der Premiere 2009 in der Akademie der Künste Berlin im Rahmen des Festivals Sprachen ohne Grenzen war es in Rotterdam, Den Haag, Hamburg und Dresden zu sehen. Darüber hinaus trat Ulrich Kaon Fischer als Sänger 2014 mit dem Kabarettduo Die MIME*sissies auf.
↑Ulrich Fischer: Kopfnoten. In: Kommunikation & Seminar. Junfermann Verlag, 1. Mai 2013, abgerufen am 1. Februar 2020. S. 31.
↑Ulrich Fischer: Gut gestimmt. In: Kommunikation & Seminar. Junfermann Verlag, 1. Februar 2011, abgerufen am 1. Februar 2020. S. 36.
↑Thomas Tijang (tt): Hochschulen: Wie geht Kreativität? In: wim-magazin.de – Wirtschaft in Mittelfranken. IHK Nürnberg, 1. Oktober 2012, S. 59, abgerufen am 1. Februar 2020.