Der Hochbahnhof wurde von 1898 bis 1901 gebaut. Der geplante Name war Görlitzer Bahnhof, auch Oranien-Wiener-Straße wurde erwogen. Eröffnet wurde er, zeitgleich mit der ersten Strecke der Hoch- und Untergrundbahn, am 18. Februar 1902 jedoch unter dem Namen Oranienstraße.[1]
Es handelt sich um einen Typenentwurf des Konstruktionsbüros der Siemens & Halske AG. Die Typenentwürfe waren von den Konstrukteuren Heinrich Schwieger (1846–1911) und Johannes Bousset (1865–1945) als schmucklose Ingenieurbauwerke angelegt. Auf dem östlichen Teil der Stammstrecke wurden die Stationen Kottbusser Tor, Prinzenstraße und Oranienstraße in dieser Form als einfache Eisengerüstbauten ausgeführt.[2] Der Bahnhof hat an zwei parallelen Streckengleisen zwei Seitenbahnsteige, der westliche Teil liegt unter einem Tonnendach. Die ursprünglich 78,1 Meter langen Bahnsteige wurden 1962 ohne Überdachung auf 107,6 Meter verlängert. Am westlichen Stationsende befindet sich mittig unter der Hochbahntrasse die nach Osten gewandte, offene Zugangstreppe. Sie teilt sich nach einem Absatz auf etwa halber Höhe in zwei verglaste, um 180 Grad gedrehte seitliche Treppenbauwerke, die zu den Bahnsteigen führen.
Seit dem 14. Februar 1926 hieß die Station nach dem nahen Kopfbahnhof der Eisenbahn Görlitzer Bahnhof (Oranienstraße). Die Umbenennung erfolgte auf Wunsch der Fahrgäste. 1982 wurde der Namenszusatz Oranienstraße amtlich gestrichen, hielt sich aber an jedem zweiten Stationsschild.[1]
Ende 1981 wurde die Dachabdeckung der Station erneuert.[3]
Der Bahnhof spielte bei den Maikrawallen von 1987 eine zentrale Rolle. Nach einem Straßenfest am nördlich gelegenen Lausitzer Platz kam es zu Straßenkämpfen zwischen Polizei und militanten Linken, in deren Verlauf auch der Bahnhof in Brand gesetzt wurde. Auf die gusseisernenStreben der Hochbahn trommelten stundenlang hunderte Menschen. Insgesamt wurde der Bahnhof dabei so stark beschädigt, dass er für Wochen geschlossen werden musste.
Eine Aufzugsanlage für einen barrierefreien Zugang hat der Bahnhof bisher nicht erhalten. (Stand: 2024)
Skalitzer Straße mit U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof, Blick von Nordwesten (1988)
Skalitzer Straße mit U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof, Blick von Südwesten (1988)
Skalitzer Straße mit U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof, Blick von Osten (1991)