Turm Davids (lateinischTurris Davidica) ist im Juden- und Christentum ein Synonym für einen unbezwingbaren Bergfried und für zuversichtliche Stärke des Glaubens im Angesicht des Feindes. Im Hohelied 7,5 EU dichtet Salomon über die Geliebte: „Dein Hals ist ein Turm von Elfenbein“ und „Wie der Turm Davids ist dein Hals, in Schichten von Steinen erbaut – tausend Schilde hängen daran, lauter Waffen von Helden“ 4,4 EU.
Auch in verschiedenen Hymnen des katholischen Stundengebetes finden sich ähnliche Akzente, in denen die Jungfrau Maria zum Schutz der Christen (als Festung und Burg) gegen den „alten Feind“ (hostis antiquus) zu Hilfe kommt.[5] Solche Hymnen spielen auf verschiedene Schriftpassagen der Bibel an, insbesondere auf das sogenannte Protevangelium (Gen 3,15 EU) und das Hohelied.
Wieweit ein semantischer bzw. geographischer Bezug zur Davidszitadelle in Jerusalem besteht, ist archäologisch und in der Bibelforschung umstritten.
↑Hermann Schmitz: Die Bildteppiche. In: Berliner Museen 41/5. 1920, S.21–25, JSTOR:4237277.
↑Hans-Ulrich Weidemann: Maria, Hilfe der Christen: ein Fest und sein Evangelium: Liturgiegeschichtliche und exegetische Beobachtungen zur johanneischen Kana-Erzählung (Joh 2,1–11). In: Josef Kreiml, Joachim Werz (Hrsg.): Mariahilf. Geschichte – Theologie – Frömmigkeit. Regensburg 2021, S.92.