Er hat eine Größe von etwa 90 km² und liegt 90 Kilometer westlich von Berlin in der Nähe der Ortschaft Klietz. Der TrÜbPl befindet sich zu etwa zwei Dritteln auf dem Territorium Sachsen-Anhalts sowie zu etwa einem Drittel auf dem Gebiet Brandenburgs, wobei in seinem Westen die Elbe und in seinem Osten die Havel verläuft. Das Gelände des TrÜbPl Klietz ist flach, teilweise wellig mit Höhen zwischen 25 m und 66 m über NHN. Zirka 62 Prozent der Gesamtfläche des Platzes sind bewaldet, vorwiegend Kiefernwald; auf den verbleibenden 38 Prozent befinden sich Heide-/Grasbewuchs und offene Flächen.
Von 1934 bis 1945 produzierte die WASAG mit dem Einsatz hunderter verschleppter Zwangsarbeiter auf dem Gebiet Sprengstoffe für das Militär. Das Gelände diente zunächst der Erprobung und dem Probeschießen von Munition.[2] Die Produktionsmengen betrugen ab 1936 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 24.000 Tonnen im Jahr.[3]
Ab 1990 erfolgte die Übernahme des Standortes durch die Bundeswehr. Gegenwärtig können auf dem Truppenübungsplatz Klietz alle Operationsarten unter den heutigen Anforderungen geübt werden. Eine Besonderheit ist dabei die Verbindung mit den Wasserübungsplätzen „Elbe“ und „Havel“. Hier steht der Kampf mit und um Sperren, die Überquerung von Gewässern und die allgemeine Pionierunterstützung im Gefecht im Mittelpunkt. Weiterhin bietet der Übungsplatz Klietz die Möglichkeit, mit klein- und großkalibrigen Waffen Schul- und Gefechtsschießen durchzuführen. Auch Artillerie- und Mörserschießanlagen sowie eine deutschlandweit einzigartige Spreng-Übungsanlage stehen zur Verfügung.
Die dort ansässige örtliche Truppenübungsplatzkommandantur OST führt neben dem TrÜbPl Klietz auch die Truppenübungsplätze Altengrabow, Lehnin, Jägerbrück und Oberlausitz.
Literatur
Das Havelland um Rathenow und Premnitz: eine landeskundliche Bestandsaufnahme, Böhlau Verlag Köln