Die Trockennasenprimaten,[1]Trockennasenaffen[2]
oder Haarnasenaffen[3]
(Haplorhini[4]
oder Haplorrhini[5])
sind eine untergeordnete Verwandtschaftsgruppe der Primaten, zu der in der biologischen Systematik auch der Mensch gehört. Sie werden den Feuchtnasenprimaten gegenübergestellt und teilen sich in die Koboldmakis und die Affen auf. Traditionell wurden die Koboldmakis dagegen mit den Feuchtnasenprimaten als Halbaffen zusammengefasst.
Die Trockennasenprimaten, zu denen auch der Mensch gehört, unterscheiden sich in einer Reihe von Merkmalen von den Feuchtnasenprimaten, wie etwa dem Nasenspiegel (Rhinarium), der bei den Trockennasenprimaten nicht vorhanden ist, was sich auch in einem eher schlechteren Geruchssinn niederschlägt; auch haben diese Tiere eine knöcherne Wand zwischen Augen- und Schläfenhöhlen. Darüber hinaus überwiegen bei Trockennasenprimaten Einzelgeburten.
Unterschiede zwischen Koboldmakis und Affen nach Geissmann:[6]
Der Mensch besiedelt alle Kontinente, mit Ausnahme der Antarktis.
Systematik
Man unterteilt die Trockennasenprimaten in folgende Gruppen:
Die Koboldmakis in Südostasien und die ausgestorbenen, ursprünglich in Nordamerika und Eurasien verbreiteten Omomyidae. Sie wurden früher mit den Feuchtnasenprimaten als Halbaffen zusammengefasst.
Die Altweltaffen aus Eurasien und Afrika teilen sich wiederum in zwei Überfamilien: die Geschwänzten Altweltaffen (Cercopithecoidea), deren einzige rezente Familie die Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae) sind, und die Menschenartigen (Hominoidea), zu denen die Gibbons sowie die Menschenaffen (inklusive der Hominini) gehören.
Das Diagramm verdeutlicht die Verwandtschaftsverhältnisse:
↑Gisela Grupe, Kerrin Christiansen, Inge Schröder, Ursula Wittwer-Backofen: Anthropologie: Ein einführendes Lehrbuch. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York 2005, ISBN 3-540-21159-4, S.5.
↑Wolfgang Maier: Primates. In: Wilfried Westheide, Reinhard Rieger (Hrsg.): Spezielle Zoologie. Teil 2: Wirbel- oder Schädeltiere. 1. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag (Elsevier), Heidelberg/ Berlin 2004, ISBN 3-8274-0307-3, S.566.
↑Malcolm C. McKenna, Susan K. Bell: Classification of Mammals Above the Species Level. Columbia University Press, New York 1997, ISBN 0-231-11012-X, S.336.