Traugott Buhre war der Sohn eines Pastors. Seine Eltern ließen sich scheiden, als er noch ein Kind war.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg floh er mit seiner Mutter nach Niedersachsen in die Lüneburger Heide. Dort arbeitete er als Knecht auf einem Bauernhof. Für die Aufnahmeprüfung zur Schauspielerausbildung lernte er seine Texte auf dem Traktor, während er das Feld bestellte.[2] Er wurde dann unter 120 Bewerbern an der Hochschule für Musik und Theater Hannover angenommen.[3]
Seine großen Theatererfolge feierte er vor allem mit den Regisseuren Claus Peymann und Andrea Breth. In besonderer Erinnerung bleibt die Uraufführung von Thomas Bernhards Stück Der Theatermacher in Peymanns Regie bei den Salzburger Festspielen, bei der Buhre in der Paraderolle des „zürnenden, grollenden, liebenden, stundenlang dahinschimpfenden, durch und durch größenwahnsinnigen Bühnenenthusiasten“ Bruscon brillierte.[2] Die Inszenierung wurde danach an das Schauspielhaus Bochum übernommen und später auch ans Burgtheater. Die 151. und letzte Vorstellung fand im Januar 2005 am Berliner Ensemble statt.
Traugott Buhre galt als ein ausgesprochen familiärer Mensch und war Vater von sieben Kindern. 1971 kam bei dem Versuch seiner ersten Ehefrau, sich und die drei gemeinsamen Kinder zu töten, eine seiner Töchter ums Leben.[4] Ab 1971 war Buhre in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Brigitte Buhre (geborene Graf) verheiratet.[3]
C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 101.