Seine Sendefrequenzen lagen bei 150 und 400 MHz. Transit wurde ab 1958 von der US-Marine zunächst unter der Bezeichnung Navy Navigation Satellite System (NNSS oder NAVSAT) entwickelt, ab 1964 militärisch und ab 1967 auch zivil genutzt. Das Satellitensystem Transit ist seit dem 31. Dezember 1996 außer Betrieb.[1]
Die Genauigkeit betrug je nach Empfangssystem zwischen 500 und 15 m. In der Endphase des Betriebs bestand die Konstellation aus sechs Satelliten, drei in Funktion, und drei als Backup-System. Sie bewegten sich in einem polaren Satellitenorbit in einer Höhe von etwa 1200 km.
Messprinzip
Die Satelliten sendeten ihre Ephemeriden und ein Zeitsignal. Die Relativbewegung zum Empfänger verursachte aufgrund des Dopplereffekts eine Frequenzverschiebung der Trägerfrequenz. Qualitativ nahm die Änderung mit Annäherung zu, und zwar umso schneller, je näher der Satellit den Empfänger passiert.[1] Quantitativ änderte sich die Trägerfrequenz von 400 MHz um maximal ±9,8 kHz. Aus der übermittelten Zeit, der genauen Position der Satelliten und der Dopplerverschiebung ließ sich die eigene Position weltweit, auch an den Polen, ermitteln. Das Signal wurde zusätzlich beeinflusst durch:
den Breitengrad des Empfängers (die Erdrotation ist am Äquator am größten).
Für die Positionsberechnung war prinzipiell der Empfang der Signale von nur einem Satelliten ausreichend (statt mindestens vier wie bei GPS), aber es konnte bis zu 30 Minuten dauern, bis das Berechnungsergebnis vorlag. Außerdem war die Positionsberechnung nur zweidimensional (Geographische Länge und Breite), die Höhe konnte also nicht bestimmt werden.[1]
Nach dem Prinzip von Transit arbeiten auch die Systeme Argos und DORIS.
Satellitensystem
Vier Bodenstationen, betrieben von der Naval Astronautics Group (NAG) in Point Mugu (Kalifornien), führten die Satelliten und übermittelten Korrekturdaten alle zwölf Stunden. Die Transit-Satelliten umkreisten die Erde auf Polarbahnen in einer Höhe von rund 1200 km, die aber infolge leichter Bremsung durch die Hochatmosphäre etwas abnahm und z. T. korrigiert wurde. Die fünf bis sechs Bahnebenen waren gleichmäßig zueinander verschwenkt (bei 5 Ebenen alle 36°, siehe Bild).
Transit 4A, gestartet 1961, war das erste mit Nuklearenergie betriebene Raumfahrzeug, erstmals wurde ein Radioisotopengenerator (RTG) im Weltraum eingesetzt.
Transit 5BN-3 erreichte nach dem Start am 21. April 1964 seinen Orbit nicht. Beim Wiedereintritt verglühte der Satellit, das im RTG (Typ SNAP-9A) enthaltene Plutonium wurde in der Erdatmosphäre freigesetzt.
↑Gunter Dirk Krebs: Nuclear Powered Payloads space.skyrocket.de, Gunter’s Space Page (englisch). – Liste der Raumfahrzeuge mit Nuklearenergieversorgung.