Das Tourismusministerium (italienischMinistero del turismo) war von 1959 bis 1993 und ist seit 2021 ein Ministerium der italienischenRegierung. Es hat die Aufgabe, sich um die „Planung, Koordinierung und Förderung der nationalen Tourismuspolitik, internationalen Themen im Bereich Tourismus, die Beziehungen zu den Regionen, Entwicklungsprojekte im Tourismussektor, die Beziehungen zur Europäischen Union und die Beziehungen zur Industrie, Verbände, Tourismusunternehmen und Verbraucherverbänden zu kümmern“ (Art. 6, Gesetzesdekret 22/2021).[1]
Es wurde Anfang 2021 mit der Bildung des Kabinett Draghi als Ergebnis einer Abspaltung des Ministeriums für Kulturerbe und Aktivitäten und Tourismus gegründet. Dieses wurde anschließend in Kulturministerium umbenannt.[2]
Das Ministerium für Tourismus und Unterhaltung (Ministero del turismo e dello spettacolo) wurde im August 1959 durch ein Gesetz des Parlaments eingerichtet. Es war verantwortlich für die Förderung des Tourismus, der darstellenden Künste und des Sports.
1992 forderten die regionalen Behörden von Trentino-Südtirol, Umbrien, Piemont, Aostatal, Lombardei, Marken, Basilikata, Toskana, Emilia-Romagna und Venetien die Einberufung eines Referendums zur Aufhebung des Gesetzes von 1959. Bei der am 18. April 1993 organisierten Abstimmung stimmten 82,28 % der Wähler für die Abschaffung des Ministeriums. Die Wahlbeteiligung lag bei 76,88 %. Die Aufhebung des Gesetzes von 1959 trat am 20. Juni 1993 offiziell in Kraft.[3][4]
Als Mario Draghi am 12. Februar 2021 offiziell mit der Bildung der neuen italienischen Regierung beauftragt wurde, kündigt er seine Absicht an, das Tourismusministerium neu zu gründen. Der Ministerrat genehmigte am 26. Februar 2021 ein Gesetzesdekret zur Einrichtung des Ministeriums für Tourismus.
Organisatorische Entwicklung
Ministerium für Tourismus und Unterhaltung (1959–1995)
Abteilung für Tourismusentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit im Ministerratspräsidium (2006–2012)
Amt für Tourismuspolitik im Ministerium für regionale Angelegenheiten, Tourismus und Sport (2012–2013)
Generaldirektion Tourismuspolitik im Ministerium für Kulturerbe, Aktivitäten und Tourismus (2013–2014)
Generaldirektion Tourismus im Ministerium für Kulturerbe, Aktivitäten und Tourismus (2014–2018)
Abteilung für Tourismus im Ministerium für Land-, Lebensmittel-, Forst- und Tourismuspolitik (2018–2019)
Generaldirektion Tourismus im Ministerium für kulturelles Erbe, kulturelle Aktivitäten sowie für Tourismus (2019–2021)
Ministerium für Tourismus (seit 2021)
Seit 2021 besteht politische Führung des Ministeriums aus dem Minister und ein oder zwei Staatssekretären. Letztere sind in Italien keine Beamte, sondern Politiker. Amtschef des Ministeriums und damit oberster Verwaltungsbeamter ist ein Generalsekretär. Das Ministerium untergliedert sich in einen Leitungsbereich und in drei Abteilungen (Direzioni Generali), zuständig für Tourismuspolitik und Planungsaufgaben, für Tourismusmarketing sowie für zentrale Dienste.[5] Zum Geschäftsbereich des Ministeriums gehört die Agenzia nazionale italiana del turismo.