Das Kabinett Gentiloni regierte Italien vom 12. Dezember 2016 bis zum 24. März 2018 und danach geschäftsführend bis zum 1. Juni 2018. Nach den Parlamentswahlen vom 4. März 2018, der Konstituierung der neuen Parlamentskammern und der Wahl ihrer Präsidenten reichte Ministerpräsident Paolo Gentiloni seinen Rücktritt bei StaatspräsidentSergio Mattarella ein, der Gentiloni und seine Regierung beauftragte, die laufenden Amtsgeschäfte bis zur Vereidigung einer neuen Regierung zu übernehmen. Die Vereidigung des neuen Kabinetts Conte I erfolgte am 1. Juni 2018.
Das Kabinett Gentiloni war die dritte Regierung in der von 2013 bis 2018 andauernden 17. Legislaturperiode der Republik. Wie zuletzt das Kabinett Renzi stützte es sich auf eine Koalition aus dem sozialdemokratischen Partito Democratico (PD) und kleineren Zentrums- und Regionalparteien. Matteo Renzi trat mit seinem Kabinett am 7. Dezember 2016 zurück, nachdem ein Verfassungsreformvorhaben am 4. Dezember 2016 in einem Referendum abgelehnt worden war. Fast alle Minister des Kabinetts Gentiloni gehörten der Vorgängerregierung an; Paolo Gentiloni war im Kabinett Renzi Außenminister.
Gentiloni wurde am 11. Dezember 2016 von Staatspräsident Sergio Mattarella mit der Regierungsbildung beauftragt; Gentiloni und dessen Minister wurden am folgenden Tag von Mattarella vereidigt. Am 13. und 14. Dezember erhielt die neue Regierung das Vertrauen der beiden Parlamentskammern.
Bei den Ministern mit Geschäftsbereich gab es im Vergleich zum Kabinett Renzi nur drei Veränderungen: Gentilonis früheren Außenministerposten übernahm der ehemalige Innenminister Angelino Alfano. Das Innenministerium ging an Marco Minniti, der im Kabinett Renzi als Staatssekretär im Amt des Ministerpräsidenten für die Nachrichtendienste Italiens zuständig war. Die dritte Veränderung betraf das Bildungsministerium. Auch bei den Staatssekretären gab es nur wenige Veränderungen.
↑„Vizeminister“ ist in Italien seit 2001 eine zusätzliche Bezeichnung für (Unter-)Staatssekretäre in herausgehobener Stellung, die den jeweiligen Minister in besonderer Weise entlasten. Die Zahl der Vizeminister ist auf zehn begrenzt. Siehe Ministerium (Italien) und Rechtsgrundlagen
↑Das Äquivalent deutscher oder österreichischer Staatssekretäre wird in Italien Sottosegretario di Stato oder „Unterstaatssekretär“ genannt. Segretario di Stato oder „Staatssekretär“ ist in Italien ein wenig gebräuchliches Synonym für Minister (mit Geschäftsbereich). In seltenen Fällen wird es als zusätzliche Amtsbezeichnung genannt (Ministro – Segretario di Stato).