1939 wurde Tom Hayden in eine aus Irland stammende katholische Familie hineingeboren. Seine Eltern trennen sich, als Tom 10 Jahre alt ist. Er wächst bei seiner Mutter in Michigan auf. 1969 hört er ein Interview mit Martin Luther King, das ihn politisch wach gerüttelt habe.[2]
1968 gehörte Hayden zu den „Chicago Seven“,[3] die während der gewaltsamen Proteste gegen den Vietnamkrieg beim Nominierungsparteitag der Demokratischen Partei verhaftet und erst eineinhalb Jahre später freigelassen wurden.
Von 1982 bis 1992 saß er für die Demokratische Partei im kalifornischen Abgeordnetenhaus, danach, von 1992 bis 2000, im kalifornischen Staatssenat.
Hayden war Autor von 15 Büchern und zahlreichen Essays. In seinem 2004 veröffentlichten Buch Street Wars zog er ein Fazit seiner langjährigen Arbeit für eine Befriedung und Rehabilitation der Gangjugend. Darin vertritt er die These, dass in einer modernen Form des Rassismus der Begriff „Rasse“ durch den Begriff „Kriminelle“ abgelöst worden sei. Das Rassenproblem sei damit rhetorisch in ein Kriminalitätsproblem verwandelt worden. Die Kriminalität der ethnischen Minderheiten sei aber ihrerseits eine Folge der Politik, die durch ihre harte Vorgehensweise die Betroffenen zu Kriminellen gestempelt habe. Aus der Sicht unseres Wirtschaftssystems seien die Gang-Mitglieder menschlicher Überschuss, den man allzu gerne wegsperren wolle. Die Gefängnisinsassen lasse man dann moderne Sklavenarbeit leisten.
Hayden war von 1973 bis 1990 mit der Schauspielerin Jane Fonda verheiratet; 1973 wurde ihr gemeinsamer Sohn Troy Garity geboren. Von 1993 bis zu seinem Tod war er mit der Schauspielerin Barbara Williams verheiratet.
Tom Hayden: The Future of 1968’s “Restless Youth”. In: Martin Klimke, Joachim Scharloth (Hrsg.): 1968 in Europe – A History of Protest and Activism. Palgrave Macmillan, New York/ London 2008, ISBN 978-0-230-60619-7, S.325–331 (englisch, archive.org [abgerufen am 24. Oktober 2016]).
↑Andreas Ernst: Der Campus als Seismograf des gesellschaftlichen Wandels. In: Verlag Neue Zürcher Zeitung (Hrsg.): Neue Zürcher Zeitung. 1. Auflage. Band245, Nr.111. Neue Zürcher Zeitung, 15. Mai 2024, S.5.