Tiertaufen können auch durch Prominente oder Würdenträger vollzogen werden.[10] Während die individuelle Benennung eines Tieres einen paternalistischen und zugleich Macht etablierenden Akt über das Tier darstellt, ist die Teilhabe daran laut Irus Braverman für die Öffentlichkeit auch Gelegenheit zu einer befriedigenden Erfahrung tiefreichender Kontrolle über das Tier.[11]
Tiertaufen
Die Zeitschrift Für unsere Frauen berichtete über die Taufe von zwei Löwenjungen in der Charlottenburger Flora 1893, bei der die Tiere mit einer Flasche Sekt getauft wurden.[12]
Eine Tiertaufe nach orthodoxem Ritus mit Prominenten als Paten gab es 1937 für zwei Bärenjungen im Belgrader Zoo.[13]
In Uwe Johnsons Roman Das dritte Buch über Achim (1961) wird ein Tiger auf den Namen der titelgebenden Hauptfigur getauft, eines berühmten Radrennfahrers, nachdem Zeitungsleser danach verlangt haben.[16]
↑Schweinetaufe im Wildpark: Wildschwein „Putin“ heißt jetzt „Eberhofer“. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 16. September 2024]).
↑Jovana Babović: Metropolitan Belgrade: Culture and Class in Interwar Yugoslavia. University of Pittsburgh Press, 2018, ISBN 978-0-8229-8339-2, S.128–129.
↑Bernd Unger: Der Berliner Bär: ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart. Waxmann, Münster / New York / München / Berlin 2000, ISBN 3-89325-990-2, S. 78.
↑Lieselotte Thoms: „Wovor Kosmonauten Angst haben“, Neues Deutschland, 21. Oktober 1963, S. 4.