Cederström, Spross des schwedischen Adelsgeschlechtes Cederström, war ein Sohn des schwedischen Kavallerie-Obersten Klas Anton Graf von Cederström (1795–1849) und dessen Ehefrau Katarina Fredrika Aschan (1805–1881). Sein Großvater war der schwedische Admiral und Minister Olof Rudolf Graf von Cederström (1764–1833), der im Amerikanisch-Tripolitanischen Krieg gefochten hatte.
Ähnlich wie Grützner und wie der Norweger Vincent Stoltenberg Lerche, der zeitgleich in Düsseldorf studierte und arbeitete, verschrieb sich Cederström der Darstellung von Szenen aus dem Klosterleben, die er in detailrealistischer Feinmalerei und mit historistischem Sinn für Kostüme und Ausstattungen ausführte. 1879 erhielt er bei einer Londoner Ausstellung eine Bronzemedaille, die einzige Auszeichnung dieser Art, die ihm zukam. Ab 1883 wirkte Cederström als schwedischer bzw. schwedisch-norwegischer Kommissar auf internationalen Kunstausstellungen in München. Für den schwedischen Ethnografen Artur Hazelius trat er – ein Kenner und Sammler alter Kunst und Kunsthandwerks sowie Mitglied des Münchner Altertumsvereins – bei deutschen Kunst- und Antiquitätenhändlern als Käufer auf.[3]
Cederström wurde engagiertes Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft, insbesondere in deren historischer Kommission, die er 1892 mit anderen ins Leben rief[4] und die bereits im Dezember 1892 eine Ausstellung ihrer rasch angewachsenen historischen Sammlung veranstaltete.[5] 1906 kuratierte er als Vorsitzender der historischen Kommission der Künstlergenossenschaft die Künstlerhaus-Ausstellung Scherz und Ernst aus dem Münchner Künstlerleben.[6]
Um sich zur Ruhe zu setzen und in eine kleinere Wohnung zu ziehen, veräußerte Cederström im Jahr 1913 seine Villa mit Atelier am Bavariaring 18 in der Münchner Ludwigsvorstadt. Dieses Gebäude war 1887 bis 1889 von dem Architekten Emanuel von Seidl errichtet worden. Gleichzeitig löste er seine Kunst- und Antiquitätensammlung beim Auktionshaus Helbing auf.[7]
Literatur
Cederström, Thure, Freiherr von. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 99 (Digitalisat).
↑Friedrich Schaarschmidt: Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst, insbesondere im XIX. Jahrhundert. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1902, S. 321 (Digitalisat)
↑Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Ausbildung und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 428
↑Edward P. Alexander: Museum Masters. Their Museums and Their Influence. 1983, Altamira Press, Walnut Creek/Kalifornien 1995, ISBN 0-7619-9131-X, S. 255 (Google Books)
↑Gustav Adolf Horst: Die historische Sammlung und das Archiv der Münchner Künstlergenossenschaft. In: Friedrich Pecht (Hrsg.): Die Kunst für Alle, 8. Jahrgang, Heft 3 vom 1. November 1892, S. 5 ff. (Digitalisat)
↑Gustav Adolf Horst: Die historische Sammlung der Münchner Künstlergenossenschaft. In: Kunstchronik, 5. Jahrgang, Nr. 11 vom 4. Januar 1894, S. 170 f. (Digitalisat)
↑Hugo Helbing (Hrsg.): Sammlung von Frhr. Thure von Cederström. Auktion in München in der Galerie Helbing, 16. und 17. Dezember 1913. Vorwort von Georg Lill (Digitalisat)