Seither entstanden eine Reihe von Theaterstücken, die mehrfach ausgezeichnet wurden und im gesamten deutschsprachigen Raum gespielt sowie in mehr als 15 Sprachen übersetzt wurden. Besondere Aufmerksamkeit erzielte die von ihm zwischen 2014 und 2016 verfasste klimatrilogie, die international gespielt wird. Die Literaturprofessorin Vicky Angelaki nannte sie in der 2019 erschienenen Anthologie Theatre & Environment "a text no less aggressive in its critique of complaceny than Ibsen's timeless paradigm (...) Köck's play deviates considerably from the norm of dramatic text and moves into substantial experimentation territory, such that we are largely kept at a distance from traditional modes of dialogue. All the while, the historical reference and universal referentiality of the play are maintained, helping it make a strong sociopolitical statement."[1]
Die Literaturwissenschaftlerin Christina Wald hält in einer längeren Untersuchung seiner Antigone-Bearbeitung fest, dass his dramatic writing at times has a resonance that comes close to poetry and cannot fully be absorbed by listening once to a performed version of his lines (...) This writing style creates a flow of words from which meaning has to be retrieved by intonation and breaks during the performance. Readers, too, will feel compelled to read the text aloud as the evolving rhythm facilitates the grammatical task of identifying syntactic units.[2]
Des Weiteren organisiert Köck Literaturveranstaltungen, unterrichtet Szenisches Schreiben an verschiedenen Hochschulen und arbeitete an einem Dokumentarfilm über den gescheiterten Wiederaufbau von Beirut nach dem Bürgerkrieg, mit dem er zu Berlinale Talents eingeladen wurde und der für den Robert-Bosch-Filmpreis nominiert war.[3]
Unter dem Label ghostdance entwickelt er zusammen mit dem Musiker und Sänger der Gruppe Ja, Panik, Andreas Spechtl, hantologische readymades, die u. a. bei ImPulsTanz oder am Theater Basel gezeigt wurden.
Gemeinsam mit Jörg Albrecht, Thomas Arzt, Sandra Gugić und Gerhild Steinbuch entstand Ende 2016 der Blog nazisundgoldmund.net, „ein vielköpfiges poetologisches Monstrum, das die Entwicklungen und Aktionen der Europäischen Rechten und ihrer internationalen Allianzen kritisch beobachtet.“[4]
Seit 2017 arbeitet Köck auch als Regisseur zumeist von eigenen Stücken und oft mit dem Einsatz von Chören, so entstanden Produktionen und Inszenierungen an Theatern in Österreich, Deutschland und der Schweiz, wie dem Thalia Theater, dem Schauspiel Leipzig oder dem Schauspiel Frankfurt wie auch am UNAM in Mexiko, die unter anderem für den Nestroy-Preis nominiert wurden oder zu Festivals wie dem Radikal-jung-Festival oder die Autorentheatertage ans Deutsche Theater eingeladen wurden.[5] Die New York Times beschreibt seine inszenatorische Arbeit als energetic, music-filled, (...) by turns humourous, absurd surreal and horrifying", gleichzeitig arbeite er mit einem "arrestingly poetic register for his meditation on the grief and panic that are common responses to seeing nature perish.[6]
Ursprünglich sollte sein Opern-Debüt opera, opera, opera! revenants and revolutions, das als verschollener vierter Teil der Klimatrilogie angekündigt wurde, im Rahmen der Münchner Biennale 2020 in Kooperation mit der Oper Halle Premiere feiern, mit einer Komposition von Ole Hübner. Beides musste aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt werden,[7] woraufhin das künstlerische Team aus den Resten ein interaktives digitales Musiktheater-Videospielessay, „einen immersiven Hybrid aus Gamingsituation und interaktiver Videokunst“,[8] basierend auf dem Opernprojekt, entwickelte. Es wurde in Deutschland und Österreich ausgestellt und auf Festivals gezeigt, für den „A Maze“-Award nominiert und mit dem FAUST-Theaterpreis 2023 in der Sparte Musik & Ton ausgezeichnet.
the world flames like a discokugel (styx spricht) (Ko-Autorinnenschaft mit Mateja Meded) UA: RambaZamba Theater, Regie: Jacob Höhne, 2022
und wenn ich von der zeit spreche spreche ich von der zeit die schon nicht mehr ist (am rande des rollfelds) UA: Theater Münster, Regie: Mareike Mikat, 2023[10]
keeping up with the penthesileas (Ko-Autorinnenschaft mit Mateja Meded) UA: Theater Neumarkt, Regie: Thomas Köck & Mateja Meded, 2023[11]
2015: Oskars Beschwerde beim Berliner Senat, (Teil des Projektes Die letzten Sekunden der Kindheit des 12. Jahrgangs Szenisches Schreiben der UdK, Berlin), Regie: Regine Ahrem (RBB)
↑Vicky Angelaki: Theatre & Environment. Methuen Drama, London New York Oxford New Delhi Sydney 2022, S.27ff.
↑Christina Wald: Migrant Deaths and European Revenants in Thomas Köck’s antigone. a requiem (2019): Sophocles’ Tragedy Recomposed and Decomposed. In: Modern Drama. Nr.65.4. University of Toronto Press, Toronto 2022, S.552ff.
↑A. J. Goldmann: Plays of Helplessness, and Hope, as the Planet Burns. In: The New York Times. 15. September 2022, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 3. Mai 2024]).