Die Waldner von Freundstein sind ein alteingesessenes elsässisches Adelsgeschlecht. Ihr Stammschloss Freundstein bei Goldbach, die höchstgelegene Burg des Elsass, befindet sich bis heute im Besitz der Familie. Theodors Großvater Franz Ludwig Waldner von Freundstein (1710–1789) war Mestre de camp in der französischen Kavallerie. Sein Bruder, der Maréchal de camp und spätere Lieutenant-généralChristian Friedrich Dagobert Waldner von Freundstein (1712–1783), wurde 1748 von König Ludwig XV. in den erblichen Grafenstand erhoben. Da er keine Söhne hatte, fiel der Grafentitel nach seinem Tod an den Familienzweig des vorgenannten Bruders.
Die Eltern Theodors Waldner von Freundstein waren Gottfried Waldner von Freundstein (1757–1818), Artillerie-Offizier, Mitglied des Generalrats der Oberrheinischen Ritterschaft sowie der Reichsritterschaft in der Ortenau und der Wetterau,[1] sowie dessen Gattin Friederike von Stein zu Nord- und Ostheim.[2]
Friederike von Stumm verstarb bereits 1829. Sie wurde in Mannheim begraben und ihr Ehemann ließ ihr ein sehr anrührendes Grabmal errichten. Er heiratete ihre Schwester Auguste von Stumm (1796–1876), die Witwe des Freiherrn Christian Friedrich von Berckheim (1781–1832).
Theodor Waldner von Freundstein und seine zweite Frau Auguste erwarben 1837 Schloss Weinheim und ließen es um- bzw. ausbauen. Neben dem Landsitz Limburgerhof lebte das Paar überwiegend in Weinheim, und die Familie war dort sehr beliebt. Zu ihren regelmäßigen Gästen zählte hier Stéphanie de Beauharnais, die verwitwete Großherzogin von Baden und Adoptivtochter Kaiser Napoleons, welche in Mannheim lebte.
Theodor Waldner von Freundstein starb 1864 in Weinheim und wurde ebenfalls auf dem Mannheimer Hauptfriedhof, an der Grabstätte seiner ersten Frau beigesetzt. Dort hat er mit seiner 1876 verstorbenen zweiten Gattin Auguste ein Doppelgrab in Thumbaform, das direkt vor dem Grabmal der ersten Ehefrau liegt.
Das Schloss in Weinheim erbte der Sohn aus der ersten Ehe von Gräfin Auguste, Staatsminister Christian Friedrich Gustav von Berckheim (1817–1889), der dort auch den sogenannten Exotenwald anlegen ließ.
Das Schloss in Limburgerhof hatte noch zu Lebzeiten des Grafen dessen Sohn aus erster Ehe, Adalbert Waldner von Freundstein (1819–1857), erhalten, der es innerhalb weniger Jahre so stark verschuldete, dass es 1858 zwangsversteigert werden musste.
Augusta Theodora Waldner von Freundstein, die Tochter des Grafen aus erster Ehe, heiratete ihren Cousin Karl August von Gersdorff. Dieser war der Sohn des sächsischen Ministers Ernst Christian August von Gersdorff (1781–1852) und dessen zweiter Gattin Diana von Gersdorf (zuvor Diana Rabe von Pappenheim), der Schwester von Theodor Waldner von Freundstein.[7][8]
Schlossturm in Limburgerhof, erbaut von Graf Waldner von Freundstein
Vordergrund Ulmersches Schloss/Adelspalais in Weinheim, Teil des Weinheimer Schlosses
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser auf das Jahr 1860. Verlag Justus Perthes, Gotha, S.894 (Google-Scan in der Google-Buchsuche).
Friedrich Cast: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Grossherzogthums Baden. Verlag Justus Perthes, Stuttgart 1845, S.202–203 (Google-Scan in der Google-Buchsuche).