Tervel Dlagnev ist gebürtiger Bulgare und kam im Jahre 1989 mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten. Er besuchte in Arlington (Texas) die High School und begann dort im Jahre 2000 mit dem Ringen. Seit 2007 besucht er die University of Nebraska in Kearney (Nebraska). Er studiert dort Molekular-Biologie und wird im Ringen von Mark Manning trainiert. Inzwischen in den Vereinigten Staaten eingebürgert, wohnt er in Cedar Falls (Iowa) und gehört dem Sunkist Kids Wrestling Club an.
Als High-School-Ringer war Tervel Dlagnev noch nicht sehr erfolgreich und belegte bei den Meisterschaften des Staates Texas nur einmal einen dritten Platz. Als Ringer an der Universität von Nebraska verbesserte er sich sprunghaft und wuchs mit ca. 120 kg Körpergewicht voll in das Schwergewicht hinein. Er ringt nur im freien Stil.
Im Jahre 2007 belegte er bei den NCAA-Championships der Division II den 1. Platz im Schwergewicht, den er sich bei diesen Meisterschaften auch im Jahre 2008 sicherte. Im gleichen Jahr belegte er bei den USA-Meisterschaften der Senioren hinter Thomas Rowlands, Cole Konrad und Steve Mocco den 4. Platz. 2008 gewann er bei den USA-Meisterschaften mit einem dritten Platz hinter Thomas Rowlands und Steve Mocco, aber noch vor Tolly Thompson, erstmals eine Medaille. Er nahm in diesem Jahr auch an den sog. Olympiatrials (Olympiaausscheidung) teil. Kam dort aber den Arrivierten Steve Mocco, Thomals Rowlands und Scott Steele nur auf den 4. Platz.
Im Jahre 2009 erfolgte dann sein Durchbruch auf nationaler Ebene. Zunächst belegte er bei den USA-Meisterschaften hinter Steve Mocco den 2. Platz und dann schlug er den gleichen Ringer bei der US-amerikanischen Weltmeisterschaftsausscheidung und holte sich damit die Fahrkarte für die Weltmeisterschaften 2009.
Neben diesen guten Ergebnissen auf nationaler Ebene zeigte Tervel Dlagnev auch auf der internationalen Ringermatte, dass dort künftig mit ihm zu rechnen ist. Im Jahre 2008 wurde er in Thessaloniki Universitäten-Weltmeister vor Riza Yildirim aus der Türkei und Atsushi Nakamura, Japan. Im Jahre 2009 gewann er ein internationales Turnier in Kiew vor dem Georgier David Otiaschwili. Beim „Dan-Kolew“-Turnier in Sofia erreichte er hinter Boschidar Bojadschiew aus Bulgarien, aber vor Bartłomiej Bartnicki aus Polen den 2. Platz. Und auch beim „Takhty“-Cup in Teheran vermochte er mit einem 3. Platz hinter den beiden Iranern Fardin Masoumi Valadi und Mohammadreza Azarshakib zu überzeugen. Bei den Weltmeisterschaften in Herning konnte er ebenfalls überzeugen. Er besiegte dort Yuyyup Nunajew, Ungarn, Alexei Schemarow aus Belarus und Ali Isajew, Aserbaidschan. Im Halbfinale verlor er gegen Fardin Masoumi Vladi, konnte sich aber in der Trostrunde mit einem Sieg über Alexander Modebadse aus Georgien eine Bronzemedaille sichern.
Seit 2008 bekleidet Tervel Dlagnev einen Trainerposten an der University of Northern Iowa.
2010 belegte Tervel Dlagnev sowohl bei den USA-Meisterschaften als auch bei der US-amerikanischen Weltmeisterschaftsausscheidung hinter Les Sigman vom Nittany Lion WC den 2. Platz. Er kam deshalb bei den Weltmeisterschaften in Moskau nicht zum Einsatz. In Monterrey wurde er aber Pan Amerikanischer Meister im Schwergewicht vor Jesse Ruiz Flores aus Mexiko und Antoine Aboujaoude, Brasilien. 2011 wurde er aber wieder USA-Meister und gewann auch das Ausscheidungsturnier für die Weltmeisterschaften in Istanbul vor Steve Mocco. Bei den Weltmeisterschaften besiegte er u. a. den OlympiasiegerArtur Taymazov aus Usbekistan. Im Halbfinale unterlag er aber gegen Alexei Schemarow aus Belarus und schließlich unterlag er auch im Kampf um eine WM-Bronzemedaille gegen Dawit Modsmanaschwili aus Georgien, der nach einer zweijährigen Dopingsperre wieder am Start war, nach Punkten.
2012 gewann Tervel Dlagnev vor den Olympischen Spielen in London vier stark besetzte internationale Turniere und besiegte dabei so starke Ringer wie den amtierenden Weltmeister Alexei Schemarow, Taha Akgül aus der Türkei und Komeil Ghasemi aus dem Iran. Im Februar 2012 wurde er in Colorado Springs auch Panamerikanischer Meister vor Sunny Dhinsa, Kanada und Disney Rodriguez aus Kuba. Bei den Olympischen Spielen in London besiegte er Ismael El Desouky Abdelraouf aus Ägypten und wiederum Alexei Schemarow, verlor aber dann gegen Artur Taymazov und im Kampf um eine Bronzemedaille auch gegen Komeil Ghasemi. Für ihn blieb deshalb nur ein fünfter Platz. Nach positiven Dopingtests der Medaillengewinner Artur Taymazov und Dawit Modsmanaschwili erhielt Dlagnev nachträglich die Bronzemedaille.
Einen 5. Platz belegte er auch bei den Weltmeisterschaften 2013 in Budapest. Er besiegte dort u. a. seinen Angstgegner Komeil Ghasemi, verlor aber im Halbfinale gegen Alen Sassejew aus der Ukraine und im Kampf um eine der Bronzemedaillen ebenso gegen Taha Akgül aus der Türkei.
Bei den Weltmeisterschaften 2014 in Taschkent gewann er aber wieder eine Medaille. Er kam dort zu Siegen über Alexander Romanow aus der Republik Moldau und Soslan Gaglojew aus der Slowakei, verlor dann gegen Taha Akgül und siegte danach über Aslan Dsebischow, Aserbaidschan und den Ex-Weltmeister Alexei Schemarow aus Belarus, womit er eine Bronzemedaille gewann.
2015 war er bei den Weltmeisterschaften nicht am Start und musste sich deshalb in einem Olympiaqualifikationsturnier erst einen Startplatz bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro erkämpfen. Dies erledigte er bei einem Turnier in Frisco in überzeugender Weise. Er gewann dieses Turnier vor Korey Jarvis aus Kanada. Erst danach siegte er bei den US-Trials für die Olympischen Spiele vor Zachery Rey, Dominique Bradley und Nicholas Gwiazdowski und hatte erst damit seinen Startplatz in Rio de Janeiro sicher. In Rio siegte er über Jamaladdin Magomedow und Robert Baran aus Polen, unterlag dann aber gegen Komeil Ghasemi und Geno Petriaschwili aus Georgien, einem jungen Newcomer und erreichte damit wieder nur den undankbaren 5. Platz. Danach beendete er seine Ringerlaufbahn.
nach Siegen über Yussup Nunajew, Ungarn, Alexei Schemarow, Belarus und Ali Issajew, Aserbaidschan, einer Niederlage gegen Fardin Masoumi Valadi und einem Sieg über Alexander Modebadse, Georgien
nach Siegen über Ismael El Desouky Abdelraouf, Ägypten und Alexei Schemarow und Niederlagen gegen Artur Taymazov und Komeil Ghasemi; ursprünglich Rang 5, nach nachträglicher Disqualifizierung zweier Medaillengewinner doch noch Bronze erhalten
nach Siegen über Antoine Jaoude, Brasilien, Nobuyashi Arakida, Japan und Komeil Ghasemi und Niederlagen gegen Alen Sassejew, Ukraine und Taha Akgül, Türkei
2014
3.
Golden-Grand-Prix in Baku
bis 125 kg
hinter Alexander Chozianiwski, Ukraine und Giorgi Sakandelidse, Georgien
nach Siegen über Alexander Romanow, Republik Moldau und Soslan Mairbekowitsch Gaglojew, Slowakei, einer Niederlage gegen Taha Akgül und Siegen über Aslan Dsebischow, Aserbaideschan und Alexei Schemarow
2015
1.
„Beat the Streets“ in Now York
bis 125 kg
vor Andres Ramos Dinza, Kuba
2016
3.
Großer Preis von Paris
bis 125 kg
hinter Komeil Ghasemi und Luis Felipe Vivenes Urbanesa, Venezuela
2016
1.
Olympiaqualifikationsturnier in Frisco/USA
bis 125 kg
vor Korey Jarvis, Kanada, Luis Felipe Vivenes Urbanesa und Jesse Prudente Ruiz Flores, Mexiko