Artur Taymazov (russischАртур Борисович Таймазов, Artur Borissowitsch Taimasow; * 20. Juli1979 in Nogir) ist ein usbekischerRinger im freien Stil. Er gewann schon 2000 eine olympische Silbermedaille und wurde 2004 Olympiasieger und zweimal Weltmeister (2003 und 2006). Seine Siege bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 bekam er wegen Dopings aberkannt. Er ist ethnischer Ossete und nicht in Usbekistan geboren, wurde aber nach seinem Nationalitätswechsel erfolgreichster usbekischer Olympiateilnehmer.
Artur Taymazov begann als Jugendlicher 1990 in Wladikawkas, Hauptstadt der Republik Nordossetien-Alanien in Russland, deren Vorort sein Heimatdorf Nogir ist, mit dem Ringen im freien Stil. Er startete zunächst für Russland. Da er sich aber 2000 keine Chancen ausrechnete, für dieses Land bei den Olympischen Spielen an den Start gehen zu können, wechselte er nach Usbekistan. Er wohnt heute in Taschkent und startet für Dinamo Taschkent. Seine Trainer sind dort Salim Abdulvaliyev und Axrol Ro'ziyev. Er ist 1,90 Meter groß und wiegt circa 114 kg. Artur Taymazovs älterer Bruder Timur wurde im Jahre 1996, für die Ukraine startend, Olympiasieger im Gewichtheben.
Bei der Weltmeisterschaft 2001 in Sofia verpasste Artur Taymazov seinen ersten Weltmeistertitel knapp, weil er nach Siegen über Jurij Schobitko, Ukraine, Sven Thiele, Deutschland, Abbas Jadidi, Iran und Alexis Rodríguez Valeri im Finale wieder gegen David Musuľbes verlor. Auch bei der Weltmeisterschaft 2002 in Teheran scheiterte er an David Musuľbes, denn er verlor dort nach Siegen über Peter Pecha, Slowakei und Mirko Siaian, Schweiz gegen diesen Ringer und kam dadurch nur auf den 8. Platz. Ein Sieg gelang ihm 2002 dann doch noch, als er bei den Asien-Spielen in Busan vor Abbas Jadidi und Palwinder Cheema Singh aus Indien gewann.
Enttäuschend für Artur Taimasow verliefen die Weltmeisterschaften 2005 in Budapest. Er siegte dort zwar über Raymond Rusland aus Suriname, verlor aber schon in seinem nächsten Kampf gegen Rareș Chintoan aus Rumänien, schied aus und kam nur auf den 10. Platz. Ein besser vorbereiteter Artur Taymazov ging dann bei den Weltmeisterschaften 2006 in Guangzhou an den Start. Er beherrschte das Feld und wurde mit Siegen über Jose Cuba Vázquez, Spanien, Ruslan Bassijew, Armenien, Ottó Aubéli, Ungarn, Recep Kara, Türkei und Kuramagomed Kuramagomedow zum zweitenmal Weltmeister. Außerdem siegte er in diesem Jahr auch wieder bei den Asienspielen, die in Doha stattfanden, vor Fardin Masoumi Valadi aus dem Iran. 2007 konnte er bei der Weltmeisterschaft in Baku seinen Titel nicht erfolgreich verteidigen, da er dort nach Siegen über Rareș Chintoan, David Vála, Tschechien, Fardin Masoumi Valadi, Əli İsayev, Aserbaidschan und Thomas Rowlands, Vereinigte Staaten, gegen Alexis Rodríguez Valera verlor und deshalb nur auf den 3. Platz kam.
Im Jahre 2012 belehrte er dann alle Kritiker, die ihn nach dieser schlechten Platzierung schon abgeschrieben hatten bei den Olympischen Spielen in London eines besseren, denn er wurde dort mit Siegen über Nick Matuhin, Deutschland, Komeil Ghasemi, Tervel Dlagnev und Dawit Modsmanaschwili aus Georgien zum dritten Mal Olympiasieger. Für seine Verdienste um den Ringersport wurde er im September 2014 in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommen.[1]
2017 wurden die Dopingproben der Olympischen Spiele 2008 mit neuen Methoden überprüft. Dabei wurde Taymazov positiv auf Turinabol und Stanozolol getestet. Die Goldmedaille wurde ihm aberkannt.[2] 2019 wurde ihm auch die Goldmedaille von 2012 aberkannt.[3]