Das Tank Museum verfügt über die weltweit größte Sammlung britischer und ausländischer Panzer. Insgesamt besteht die Sammlung aus über 300 Panzern aus 26 Ländern. Zusammen mit den sonstigen gepanzerten Fahrzeugen vor Ort verfügt das Tank Museum über die drittgrößte Sammlung an gepanzerten Fahrzeugen weltweit. Das Musée des Blindés in Saumur (Frankreich) verfügt mit über 880 gepanzerten Fahrzeugen über die größte Sammlung weltweit, hat jedoch weniger Panzer in der Sammlung.
Geschichte
Schon im Jahr 1923, nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, regte der britische Schriftsteller Rudyard Kipling nach einem Besuch in Bovington und unter dem Eindruck der Überreste der als „Tanks“ bezeichneten Kampfmaschinen an, ein Museum zu gründen. Die Verantwortlichen des Royal Tank Regiment folgten dieser Idee und ließen eine Halle für die Fahrzeuge errichten, die jedoch erst über 20 Jahre später unter den Eindrücken des Zweiten Weltkrieges zu einem öffentlich zugänglichen Museum werden sollte.
Im Jahr 1982 wurde der auch als Autor bekannt gewordene Offizier George Forty Leiter des Museums. Elf Jahre später ging Forty, der für seine Arbeit zwischenzeitlich den höchsten britischen Orden, den OBE erhalten hatte, im Rang eines Lieutenant Colonel in den Ruhestand. Sein langjähriger Mitarbeiter, der Militärhistoriker David John Fletcher, arbeitete von 1982 bis ins Jahr 2012 für das Museum. Auch ihm wurde für seine wissenschaftliche Arbeit zum Themenbereich Armoured Warfare (Gepanzerte Kriegsführung) ein britischer Orden verliehen.
Heute wird das Museum von Richard Smith geleitet. Dabei verfolgt man eine moderne und multimediale Kommunikation und arbeitet eng mit Computerspielfirmen zusammen.
Einzigartige Exponate
Unter den einzigartigen Exponaten des Museums befindet sich der älteste erhaltene Kampfpanzer der Welt, der britische Prototyp „Little Willie“ aus dem Ersten Weltkrieg, das einzige erhaltene Exemplar des darauf aufbauenden Typs Mark I, sowie der einzige fahrbereite deutsche Tiger I.
Die Halle zur Thematik Erster Weltkrieg zeigt die gesamte Entwicklung des britischen Panzerwesens mit Panzern der Typen Mark I, II, IV, V, VIII und IX.
Die Tamiya-Halle wurde durch den gleichnamigen Hersteller von Modellfahrzeugen gesponsert. Ausgestellt werden hier Nachkriegspanzer, darunter der britische Centurion, der US-amerikanische M60 und der sowjetische/russische T-72.
In der Halle der British Steel liegt die Betonung auf der modernen Verbundpanzerung (Chobham Armour) aus dem Golfkrieg gegen den Irak. Ferner beleuchtet sie die 46-jährige Geschichte des berühmten britischen Centurion-Panzers von 1945 bis 1991.
Das Museum bietet wechselnde Sonderausstellungen und Vorträge zu ausgewählten Themen an. Im Rahmen eines modernisierten Museumskonzeptes wurden im 21. Jahrhundert zunehmend Freilichtveranstaltungen mit aktivem Einsatz von historischen Exponaten organisiert. Besonderen Bekanntheitsgrad erreicht dabei das Tankfest Bovinton. Seit 2009 wurden in durchschnittlich zweijährigem Abstand fahrende Panzer vor großem Publikum gezeigt. Die Veranstaltung findet internationale Rezeption mit Übertragung in Fernsehprogrammen und die Verbreitung von Videos.[1]